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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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auf, obwohl ihr jede Bewegung unheimlich schwer fiel. „Ich brauche keinen Arzt. Es geht mir gut!“
    „Ja, natürlich, das sehe ich!“ Prue schüttelte den Kopf. Ihr Tonfall duldete keinen Widerspruch. „Versuch ja nicht, mir noch länger etwas vorzumachen, okay? Wenn du dich jetzt nicht auf der Stelle aufraffst und mit mir zur nächsten Notambulanz fährst, rufe ich eigenhändig einen Krankenwagen!“
    Widerwillig gehorchte Lauren ihrer Freundin. Kein Arzt der Welt vermochte ihr zu helfen, doch das konnte sie Prue schlecht erklären. Sie wusste nichts von Laurens finsterem Geheimnis.
    Sie wusste nichts von Tahir …
    Und so sollte es auch besser bleiben, wenn dir das Leben deiner Freundin auch nur einen Pfifferling wert ist!
    Lauren riss die Augen auf. Tahirs Stimme war direkt in ihrem Kopf erklungen. Erschrocken blickte sie sich um.
    „Lauren?“ Prue musterte sie besorgt. „Was ist los? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!“
    Reiß dich zusammen, ma petite, sonst landest du statt im Krankenhaus noch im Hôpital psychatrique …
    „… in der Irrenanstalt“, flüsterte Lauren entsetzt.
    „Was?“ Prue wirkte inzwischen richtig erschrocken. „Um Himmels willen, Lauren! Du machst mir Angst! Was ist los mit dir?“
    Doch erst als ihre Freundin sie bei den Schultern packte und unsanft schüttelte, kehrte Lauren wieder in die Realität zurück.
    Sie blinzelte heftig. Tahirs Stimme, die bis eben noch so laut in ihrem Kopf herumgespukt hatte, als würde er direkt neben ihr stehen, war verstummt. Doch es bestand kein Zweifel daran, dass sie sie gehört hatte.
    Entweder verfügte Tahir also tatsächlich über übersinnliche Kräfte, oder sie war schlicht und einfach dabei, den Verstand zu verlieren.
    Lauren wusste nicht, welche dieser beiden Möglichkeiten ihr mehr Angst einjagte …
    Sie schüttelte Prues Hände ab und stand auf. Dann trat sie ans Fenster, öffnete es weit und atmete tief durch.
    Die frische Luft half ihr dabei, wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen. Zwar wusste Lauren immer noch nicht genau, in was für eine unglaubliche Sache sie da hineingeraten war, aber eines stand fest: Sie würde sich nicht länger wie ein Spielball hin und her schubsen lassen, sondern endlich selbst etwas unternehmen!
    Ihre Miene war entschlossen, als sie sich umdrehte. „Komm, wir fahren zurück an den Strand.“
    „Was?“ Perplex starrte Prue sie an. „Aber was willst du denn da? Meinst du nicht, dass du lieber doch zu einem Arzt …?“
    „Nein!“, fiel Lauren ihr energisch ins Wort. „Ich brauche keinen Arzt, verstanden? Es gibt nur eine Person auf der Welt, die mir jetzt noch helfen kann.“
    „Aha, und die wäre?“, fragte ihre Freundin mit einem skeptischen Stirnrunzeln.
    „Erinnerst du dich an den Jungen vom Strand?“
    „Du meint den mit den eisblauen Augen?“ Prue nickte. „Ja sicher, so einen vergisst man nicht so leicht. Was ist mit ihm? Ich dachte, du kennst ihn nicht …“
    „Das war gelogen. Oder – nein, eigentlich auch wieder nicht, schließlich weiß ich nicht mal seinen Namen.“ Gequält verzog Lauren das Gesicht. „Hör zu, das ist eine verdammt komplizierte Geschichte, Prue. Ich kann dir das jetzt nicht auf die Schnelle erklären. Hilfst du mir trotzdem?“
    „Da fragst du noch?“ Prue lächelte. „Sind wir beste Freundinnen oder nicht?“
    Vor Erleichterung fiel Lauren ein Stein vom Herzen. Es gefiel ihr zwar nicht, Prue in diese schräge Sache mit hineinzuziehen, doch allein, das spürte sie, hatte sie nicht die geringste Chance, sich gegen Tahir zu behaupten.
    Sie brauchte jede Hilfe, die sie bekommen konnte.
    Vor allem aber brauchte sie ihn .
    Gemeinsam brachen sie auf. Obwohl Lauren wusste, dass es ziemlich aussichtslos war, in einer großen Stadt wie Rabat nach einer einzelnen Person zu suchen, ohne auch nur deren Namen zu kennen, blieb ihr doch keine andere Wahl. Sie musste einfach etwas unternehmen, egal, wie klein die Chance auch sein mochte …
    Prue stellte keine Fragen, und dafür war Lauren ihr dankbar. Es fing bereits an zu dämmern, als sie den Strand erreichten. Viel war hier um diese Zeit nicht mehr los – und von ihm keine Spur.
    Aber das hatte Lauren im Grunde auch nicht erwartet.
    Sie fragten so ziemlich jede Person, die ihnen begegnete. Lauren hatte die Sprache ihrer Mutter leider nie gelernt, was sie inzwischen immer häufiger bereute. Zum Glück war Prues Französisch recht passabel, sodass sie nicht gezwungen waren, sich

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