Das Anti-Krebs-Kochbuch
enthalten ist.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten mehrere Doppelbindungen, sind relativ labil und damit äußerst reaktiv, was u.a. ihre Haltbarkeit einschränkt. Sie kommen in pflanzlichen Ölen, aber auch in tierischem Fett vor (z.B. in Schweine- und Gänseschmalz). Sie sind wichtige Bestandteile der Zellaußenhäute (Membranen). Jede Zelle in Ihrem Körper ist umgeben von einer Zellmembran. Sie dient der Kommunikation und dem Austausch von Substanzen zwischen dem Zellinneren und dem Raum außerhalb der Zelle.
Aus den mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden außerdem im menschlichen Körper Gewebshormone hergestellt. Diese Hormone sind in minimalen Konzentrationen hoch aktiv und spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation vieler Stoffwechselprozesse, so z.B. bei der Vermehrung von Zellen, bei Entzündungsreaktionen und bei der Blutgerinnung.
Bestimmte mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind essenziell, also lebensnotwendig, und spielen eine wichtige Rolle im Hormonstoffwechsel, bei der Aufnahme von Vitaminen sowie für die Funktionsfähigkeit der Nerven. Zu den essenziellen ungesättigten Fettsäuren gehören die sogenannten Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren. Beide Arten von Fettsäuren wirken im menschlichen Körper völlig unterschiedlich, obwohl sie in ihrer Struktur sehr ähnlich sind.
Wichtig: Omega-3-Fettsäuren
Der Gesundheitswert von Omega-3-Fettsäuren ist enorm. In der richtigen Dosis schützen sie Herz und Kreislauf, fördern die Gehirnentwicklung, stabilisieren die Psyche und verbessern die Fließeigenschaften des Blutes. Nicht zuletzt hemmen sie die Neubildung von Blutgefäßen und damit auch das Tumorwachstum. Pflanzenöle (z.B. Lein-, Soja-, Raps- oder Hanföl), grüne Blattsalate, Gemüse, Kräuter, Sprossen, Nüsse und Samen sind reich an pflanzlicher Omega-3-Fettsäure (Alpha-Linolensäure – ALA). Sie wird im Körper umgewandelt in Docosahexaensäure (DHA) sowie Eicosapentansäure (EPA), um hier wirksam zu werden. Fisch und Fleisch hingegen enthalten Omega-3-Fettsäuren bereits in der passenden Form. Bei Fischen sind insbesondere Lachs, Hering, Thunfisch, Makrele und andere fette Seefische empfehlenswert. Zu bevorzugen ist Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung sowie Wild. Fischölkapseln sind eine gute Alternative für alle, die keinen Fisch mögen oder die ihn nicht vertragen. Omega-3-Spitzenreiter unter den Nüssen und Samen sind Walnüsse, Lein- und Leindottersamen und Hanfnüsse (Hanfsamen).
INFO Das Fleisch alter Haustierrassen, die artgerecht gehalten und gefüttert werden, weist eine deutlich gesündere Fettzusammensetzung auf als das von modernen Haustierrassen, die nicht artgerecht aufgezogen werden. Nicht nur Gourmets setzen deshalb auf Fleisch vom Schwäbisch-Hällischen Landschwein, vom Mangalitzer Wollschwein, vom Hinterwälder- oder Simmentaler Rind. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Metzger.
Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren anzureichern ist nicht nötig, denn die Natur liefert sie in diesen Produkten frei Haus.
Unverzichtbar: Omega-6-Fettsäuren, aber oft zu viel
Obwohl die Omega-6-Fettsäuren lebensnotwendig sind, stellt das Übermaß an diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren in unserer Nahrung bei einem gleichzeitigen Mangel an Omega-3-Fettsäuren ein großes Problem dar. V.a. die Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, die in Sonnenblumen-, Maiskeim- oder Distelöl, in Fleisch, Milch und Milchprodukten vorkommt, kann im Übermaß Schaden anrichten. Denn die Umwandlungsprodukte, die daraus im Körper entstehen, fördern Entzündungen. Kompliziert wird die Situation noch, da eine Sonderform von Omega-6-Fettsäuren, die essenzielle Gamma-Linolensäure (GLA) – im Gegensatz zu den anderen Omega-6-Fettsäuren – fast komplett in der Nahrung fehlt. Gamma-Linolensäure (aus Hanf-, Borretsch- und Nachtkerzenöl) wirkt entzündlichen Prozessen im Körper entgegen.
Das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren sollte 3:1 nicht überschreiten. Man geht davon aus, dass unsere Jäger- und Sammlervorfahren sogar ein Verhältnis von 1:1 in der Nahrung hatten. In Deutschland liegt der Quotient in der Regel bei 7:1. Krebspatienten weisen oftmals einen zu hohen Anteil an entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren auf bei zu wenig Omega-3-Fettsäuren.
Lieber nicht: Industriell hergestellte Fette
Technologisch veränderte Fette, wie etwa Margarine, die aus künstlich gehärtetem Pflanzenöl besteht, sind oftmals reich an
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