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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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suchen, aber niemand wird dich hier finden. Wir haben viel Zeit.«
    Ein Klirren am Tor ließ Kate zusammenzucken. Sie riss die Augen auf. Eine Wasserflasche rollte auf sie zu und kam neben ihrem Kopf zur Ruhe. Im Eingang stand Bayle, das Gesicht von der schwachen Lampe unheimlich beleuchtet. Seine Haut war bedeckt von Schweiß und Dreck, voller blauer Flecken und Kratzer. Als er lächelte, wirkten seine Zähne unnatürlich lang. Da sich das Zahnfleisch zurückgebildet hatte, glich sein Lächeln dem Grinsen eines Totenschädels.
    »D as war eine gute Unterhaltung«, sagte er. »W ir haben viel zu bereden, Frau. Richtig viel.«

25
    G host kochte Eier auf dem Herd. Sechs Stück kullerten wie Bälle im kochenden Wasser umher. Sie war mit einer pinkfarbenen Tarnweste und Strandshorts bekleidet, die ihr bis zu den Knien reichten. Ihr Haar war noch feucht vom Duschen, und sie hatte über Nacht wieder Farbe bekommen.
    »I ch hab gar nicht gemerkt, dass du wieder da bist«, sagte sie und schwenkte ein wenig die Pfanne. »S onst hätte ich für dich mitgekocht.«
    »E in ganzer Karton Eier?«
    »Z wei.« Sie zeigte auf den leeren Karton im Müll. »I ch hab den Zitterich. Brauche Protein.«
    »W ie fühlst du dich?«
    »G anz okay. Viel besser als gestern – o Mann, Turner! Du bist ja voller Blut«, sagte sie und wandte sich ihm zu.
    Er sah auf seine Hände hinab. Er spürte das Pochen seiner Knöchel, sah das Blut, aber nur verschwommen. Wenn er seine Augen scharf stellen wollte, glitt sein Blick davon ab. Auch am T-Shirt hatte er Blutflecken, aber er konnte sich nicht mehr recht erinnern, woher sie stammten. »I ch hab mir die Typen angesehen, die das Grand beobachten«, sagte er. »D ie sind von einer privaten Sicherheitsfirma und behalten das ganze verdammte Areal im Auge, damit niemand peinliche Fragen zu den Personen stellt, die auf der Liste ihrer Auftraggeber stehen. Sie sollen sich auch um die Leute kümmern. Vielleicht ist das die Erklärung für das, was ›mir‹ passiert ist.«
    »W as hast du gemacht, Turner?« Ghost musterte ihn auf die gleiche Weise wie an dem Abend, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Versuchte cool zu wirken, obwohl man ihr die Angst anmerkte.
    »W ahrscheinlich nichts anderes als das, was sie auch mir angetan hätten und anderen armen Schweinen schon angetan haben.« Er ließ sich aufs Sofa fallen. »I ch hab immer noch ein komisches Gefühl. Das waren andere Typen, die auf uns geschossen haben, als wir gestern aus der Bar gekommen sind, nicht die vom Dach. Sie haben gemeint, es gäbe da noch jemand anderen, eine dritte Gruppe von hier. Sie haben sie auf der Straße gesehen, in voller Montur und in Wartestellung. Nachdem sie uns unter Feuer genommen haben, sind sie abgetaucht. Ich schätze, das bedeutet nicht, dass das auch die Leute waren, die uns in Charlies Wohnung besucht haben, aber wer kann das schon sagen. Vielleicht drehen die hier alle durch.«
    »H ör mal, das mit …«
    »W as?«
    »I n der Wohnung. Was ich da gemacht habe …« Sie stellte die Kochplatte ab und schüttete die Pfanne aus. Ihre Hände zitterten ganz leicht.
    »D er Türke hat gemeint, du hättest eine Droge genommen.«
    »L ace. Ich war eine ganze Ewigkeit clean. Aber was Besseres ist mir nicht eingefallen … Als du gerufen hast, in der Wohnung wären Männer mit Waffen, dachte ich … Das ist was anderes, als high zu sein; ich kriege dann tatsächlich alles mit und weiß genau, was ich tue, aber irgendwie so distanziert. Ich hätte dir selbst dann nichts getan, wenn du noch auf den Beinen gewesen wärst. Und weil ich aus der Übung war, waren die Nachwirkungen … Also, ich bin dir wirklich dankbar. Du hast mir geholfen, und das hättest du nicht tun müssen. Die meisten Leute hätten viel zu viel Angst gehabt.«
    »H ey, du hättest mir auch nicht zu helfen brauchen. Du hättest durchs Badezimmerfenster klettern und verduften können.«
    Der Anflug eines Lächelns. »D a war kein Fenster.«
    »H at dir dein Dad wirklich beigebracht, wie man in fremde Wohnungen einbricht?«
    »M ein Dad war Elektriker.«
    Turner nickte. Sie hatten noch nicht über die Furien und den Tower gesprochen, aber das war wohl auch nicht nötig. Ihre Erklärung und ihre Reaktion waren ein taktisches Geständnis. »I ss deine Eier«, sagte er, »d ann gehen wir der Sache auf den Grund.«
    Als sie auf den Korridor traten, saß Krystal auf der Treppe und entfernte mithilfe einer Drahtbürste und eines Eimers Seifenlauge weiße

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