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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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klappte ihr Handy auf und überprüfte das Display. Nachdem sie es wieder zugeklappt hatte, warf sie ihm einen geringschätzigen Blick zu. “Hier? Alison Fairmont? Du machst wohl Witze!”
    Da war heute Abend wohl jemand offensichtlich nicht auf Vergnügen aus. Tony fühlte sich nicht beleidigt, trotzdem fand er es merkwürdig, dass sie ihn nicht erkannte. Entweder hatte er vergangenen Februar keinen großen Eindruck hinterlassen, oder sie war tatsächlich ziemlich besorgt. Bis auf dieses eine Mal hatten sie nie viel miteinander zu tun gehabt. Sie gehörte eher in Butchs Altersgruppe als in Tonys. Doch vor sechs Monaten waren sie sich trotzdem näher gekommen. Damals hatte sie ganz sicher gewusst, wer Tony Bogart war. Sie hatte ihn bisher nur nicht richtig angesehen.
    “Kennst du Alison?”, fragte er weiter, und glücklicherweise konnte sie sich jetzt doch nicht mehr zurückhalten. Das war LaDonnas Problem. Sie konnte sich nie beherrschen.
    “Jeder kennt Alison”, erwiderte sie, “oder glaubt zumindest, sie zu kennen. Manche von diesen Idioten hier glauben wahrscheinlich, dass sie sich was aus ihnen macht. Vielleicht, weil sie aus Versehen mal in deren Richtung gesehen hat. Ha!”
    LaDonna verdrehte die Augen, griff wieder nach ihrem Handy und betätigte das Menü, suchte wahrscheinlich die Nummer dieses Typen. In der Zwischenzeit kam der Barkeeper zu ihm herüber, und Tony zeigte auf LaDonnas Bier, um dem Mann zu verstehen zu geben, dass er auch eins wollte.
    Aus der Musikbox dröhnte jetzt ein Country-und-Western-Song, der so nach Bluegrass klang, dass Tony aufstöhnte. Warum musste diese Fiedlermusik immer nur so eintönig klingen?
    “So, so, Alison war also nicht nett zu dir?”, erkundigte er sich bei LaDonna.
    “Eiskaltes Miststück”, murmelte sie. “Sie hätte die Handcreme, die ich ihr gezeigt habe, doch kaufen können. Einige von uns müssen schließlich für ihr Geld arbeiten.”
    “Du magst sie nicht besonders, was?”
    Sie drückte ein paar Knöpfe auf der Tastatur ihres Handys und sah immer noch nicht zu ihm hinüber. “Sie ist mir egal.”
    “Ist sie denn eiskalt genug, um jemanden zu töten?”, forschte er weiter.
    “Jemanden töten?” Sie dachte kurz nach, zuckte dann die Schultern und hantierte weiter an ihrem Handy herum. “Dazu sind wir doch alle fähig.”
    “Wie heißt er denn?”
    “Wer?”
    “Der Typ, den
du
am liebsten umbringen möchtest.”
    “Was sollen denn diese ganzen Fragen?” Sie drehte sich zu ihm um und musterte ihn. “Himmel noch mal”, flüsterte sie. “Bist
du
das? Tony Bogart! Warum zum Teufel hast du denn nichts gesagt?”
    Sie griff nach ihrem Glas. Tony sprang auf und hielt sie am Handgelenk fest, bevor der Inhalt ihres Bierglases sein Hemd zierte.
    “Was soll das denn, zum Teufel, stell das Glas wieder ab”, zischte er.
    Bier spritzte auf den Tresen, als sie es abstellte. “Mistkerl!” In ihren Augen erschienen Tränen. “Wie wär's denn, wenn ich
dich
umbringe?”
    “Warum denn? Was zum Teufel ist denn mit dir los?”
    “Dich aus meiner Wohnung zu schleichen und noch nicht mal eine Nachricht zu hinterlassen. Du pennst mit mir und hältst es nicht mal für nötig, mir einen Zettel zu schreiben, bevor du gehst? Oder später mal anzurufen?”
    “Hattest du die ganzen Monate über einen Groll auf mich?” Vielleicht war es ja seine Nummer, die sie auf ihrem Handy gesucht hatte, nicht dass er sie ihr gegeben hätte. Für ihn gehörte sie eher zu den Frauen, mit denen man sich einließ, ohne es eigentlich zu wollen. Sie war auch nicht besonders gut im Bett gewesen, obwohl er ihr versichert hatte, sie sei wundervoll. Ständig sorgte sie sich nur darum, ob sie vielleicht zu dick oder nicht hübsch genug sei. Das hatten viele Frauen, aber LaDonna war geradezu besessen. Er hatte sich gar nicht schnell genug aus dem Staub machen können, und nein, er hatte keine Nachricht hinterlegt. Doch ihm war nicht klar gewesen, dass sie sechs Monate lang auf ihn sauer war.
    Der Spürhund in ihm machte sich im Geist Notizen, wie immer. LaDonna Jeffries sah ein bisschen verärgert aus. Aber wie verärgert, fragte er sich. Und wann lief bei ihr das Fass über? Diesen Punkt gab es bei jedem.
    Dieses Tränenprogramm überraschte ihn. Doch sie schien ehrlich betroffen zu sein, was ihn noch mehr an ihrer emotionalen Stabilität zweifeln ließ.
    “Lass es mich wiedergutmachen”, schlug er vor. “Willst du ein frisches Bier, etwas essen? Wie wäre es, wenn wir beide uns

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