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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Zehnte – dicht hinter ihr blieb.
    »Verzeihung, Sergeant. Es ist ein paar Jahre her.«
    »Was denn?«, fragte sie. Alphant mochte sie bereits. Hart, beinahe spröde, flinke Augen, selbstsicher. Und ein Blickfang, wenn man harte, schlanke Mädchen mochte. Natürlich nicht mehr die Kragenweite eines alten Mannes wie ihn.
    »Ich war in der Garde. Vor Jahren. Entschuldigung, das ist nicht wichtig, oder?«
    Criid zuckte die Achseln. »Unser Auftrag lautet, dieses Gebiet zu sichern. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn die Pilger in ihren Lagern bleiben, aber wir dürfen sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht in der Gegend herumlaufen lassen.«
    »Wegen der Angriffe?«, sagte er.
    Sie nickte. »Sie sind ein Pilger, nehme ich an? Haben Sie Papiere?«
    Alphant bestätigte mit einem kurzen Nicken und öffnete dann bedächtig sein Gewand so, dass sie ständig sehen konnte, was seine Hände taten. Er zückte sein Bündel mit Zertifikaten.
    DaFelbe, Criids Nummer zwei, ein hochgewachsener, dünner, ernster junger Mann, eilte nach vorn und unterzog Alphants Papiere der Prüfung durch ein Handlesegerät.
    »Anton Alphant«, las DaFelbe vor. »Eingetragener Infardi-Pilger. Angereist von Khan II, Geburtsort …«
    »Das reicht«, sagte Criid. Sie nahm die Papiere und ging damit zu Alphant. »Hier steht, dass man Ihnen einen Platz in dem Lager im Bezirk Eisenhalle zugewiesen hat. Sie sind etwas vom Weg abgekommen.«
    »Ich … ich habe jemanden gesucht«, sagte Alphant.
    »Wen?«
    »Das ist jetzt nicht wichtig. Ich habe mich ohnehin verlaufen, fürchte ich. Ich wollte eigentlich nur sehen, ob die Türen von dieser Manufaktur da offen sind. In diesem Teil des Lagers gibt es viele kleine Kinder, und ich hatte gehofft, sie darin unterbringen zu können, damit sie ein wenig geschützt sind.«
    »Warum? Sind Sie so eine Art gewählter Anführer?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Es ist nur … die Nächte sind ziemlich kalt.«
    »Tja, das sind sie wohl«, sagte Criid. »Hwlan?«
    Einen Moment später stand der Späher des Zehnten neben ihr.
    Criid deutete mit einem Kopfnicken auf das Gebäude in der Nähe. »Öffnen Sie die Manufaktur da, bitte. Ein paar Kinder hier könnten den Schutz heute Nacht gut gebrauchen.«
    »Wird gemacht«, sagte Hwlan.
    »Nessa … geben Sie ihm Rückendeckung«, fügte Criid hinzu, während sie dem Scharfschützen des Trupps den Befehl in Gebärdensprache gab. Nessa Bourah nahm ihr Präzisionsgewehr und eilte dem Späher hinterher.
    Hinter ihnen gab es Bewegung, aber es war nur Sergeant »Shoggy« Domor und der zwölfte Trupp, der zu ihnen aufschloss.
    »Habt ihr irgendwas gesehen?«, fragte Domor.
    Criid schmunzelte über die unbeabsichtigte Ironie der Frage. »Das frage ich dich.« Seine augmetischen Glupschaugen klickten und surrten, während sie den Horizont absuchten.
    »Nicht genug, um darauf zu spucken, Tona«, sagte er.
    »Sei dankbar dafür«, sagte sie.
    Weiter hinten in der Reihe der Geister rieb sich Brin Milo die kalten Hände und schaute in die Ferne.
    »Was, bei Feth, machen diese Leute?«, fragte er.
    »Die da?«, erwiderte Nehn. »Ihr Gleichgewicht halten, würde ich sagen.«
    Im gesamten Pilgerlager erhoben sich ebenso allgegenwärtig wie die bizarren Uhrenschreine dünne Türme in die Luft. Die meisten waren aus Holz, einige aus Stahl und einige aus Stein und standen auf Rollwagen. Auf der dünnen Spitze jedes Turms stand ein Pilger.
    »Styliten«, sagte Korporal Chiria, als wisse sie genau Bescheid. Sie war eine stämmige Verghastitin, und ihr schlichtes Gesicht war im Zuge ihrer letzten Kampfhandlungen massiv durch Narben entstellt worden. »Styliten, weißt du? Sie stehen auf Sockeln und Säulen, Milo.«
    »Äh … warum?«
    »Tja«, überlegte Chiria, »das weiß ich auch nicht genau.«
    »Bringt sie der Heiligen näher«, sagte eine Stimme hinter ihnen. »Beweist ihren Glauben.«
    »Wirklich, Gol?«, fragte Milo.
    Gol Kolea legte sein Lasergewehr nieder und dachte angestrengt nach. Es tat weh, es mit anzusehen. Gol Kolea war früher der Anführer des zehnten Trupps gewesen, und seine Leistungen hatten sich sehen lassen können. Manche hatten gesagt, er eigne sich für eine Offizierslaufbahn. Doch vor zwei Jahren, auf Phantine, hatten die Splitter eines Flechettewerfers der Loxatl seinen Kopf getroffen und ihm Verstand und Persönlichkeit entrissen. Es war eine himmelschreiende Schande, eine echte Tragödie. Kolea sagte selten mehr als ein paar Worte. Seine letzte Bemerkung war schon so

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