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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Erlebnishorizonts des normalen Lebens, und ich muss gestehen, dass mich alles beunruhigt, was nicht in die pragmatische, physikalische Welt des Soldatentums passt. Ich bin sicher, meine Kollegen hier werden mir beipflichten?«
    Überall im Raum erhob sich zustimmendes Gemurmel.
    Lugo sah Gaunt an. »Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass mich die Erwähnung von Wundern erschreckt, Gaunt. Das unsichtbare Universum übt seine Macht über unser materielles Leben aus. Diese Art von … Magie ist so oft das Rüstzeug unseres Erzfeindes. Also verzeihen Sie bitte meinen Tonfall. Natürlich ist es ein Grund für freudigen Dank.«
    Er hatte sich blendend aus der Zwickmühle befreit, das musste Gaunt ihm lassen.
    »Ich werde sofort zum ersten Offiziar gehen und mich mit ihm über das weitere Vorgehen beraten.«
    Die Versammlung salutierte, während Lugo den Saal mit Biagi an seiner Seite verließ. Dann wurden die Unterhaltungen wieder aufgenommen, dringlicher nun.
    »Stimmt das?«, fragte Hark leise, als er Gaunt erreichte.
    Gaunt nickte.
    »Aber Koleas Zustand war …«
    »Unheilbar, ich weiß. Dorden weiß nicht, was passiert ist. Es hat ihm einen ziemlichen Schrecken eingejagt.«
    »Und Lugo auch.«
    »Das ist etwas anderes«, sagte Gaunt. »Ich glaube, Lugo ist erschrocken, weil er hier bis vor fünf Minuten alles sicher im Griff hatte und jetzt ganz eindeutig nicht mehr.«
     
    Die Narben waren noch da: alt, rosa, glatt und wulstig, vom Halsansatz über den Hinterkopf bis zum höchsten Punkt seines Schädels. Das Haar war durch das Narbengewebe nie wieder richtig nachgewachsen, und Kolea hatte seinen Schädel kahl rasiert.
    »Lassen Sie es mich noch mal sehen«, sagte er.
    Ana Curth stutzte kurz und hob dann noch einmal den Handspiegel. Kolea verdrehte die Augen, um die Narben auf der Rückseite seines Kopfes zu studieren.
    »Echte Schweinerei.«
    »Ja, das kann man wohl sagen«, stimmte sie ihm zu. Sie legte den Spiegel weg, weil ihre Hände zitterten und sie ihn nicht fallen lassen wollte. »Nur noch ein paar Tests«, sagte sie in der Hoffnung, heiter und unbeschwert zu klingen.
    »Haben Sie noch nicht genug durchgeführt?«, fragte er.
    Sie begegnete seinem Blick und schluckte. In seinen Augen war wieder ein Licht, ein menschlicher Funke, der seit jenem Tag auf Phantine vor zwei Jahren abhanden gekommen war. Es war, als sei er von den Toten auferstanden, und obwohl sie überglücklich war, dass er wieder da war, verängstigte und erschreckte sie es auch. Es überstieg ihre Berufserfahrung, und sie konnte es nicht erklären.
    »Warum setzen Sie sich nicht?«, schlug er vor. »Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen.«
    Sie lachte, albernerweise über den grässlichen Witz erheitert, und setzte sich auf einen hölzernen Hocker mit Blick auf das Bett, auf dem er hockte. Im Lazarett war es still, obwohl die noch wachen Patienten gehört hatten, was los war, und von Bett zu Bett miteinander flüsterten. Von nebenan war das leise Surren eines Magnetresonanzgeräts zu hören, während Dorden den Abtaster zum zigsten Mal über Mkvenners Oberkörper wandern ließ. Dorden schaute von seiner Arbeit auf, erblickte die ihn ansehende Curth und zuckte die Achseln. Beiden war der Schreck in die Glieder gefahren. Sie hatten im Laufe ihrer Zeit beim Regiment eine Menge erlebt, aber noch nichts wie das hier.
    »Woran können Sie sich noch erinnern, Gol?«, fragte sie.
    Er runzelte die Stirn und spitzte die Lippen, und einen kurzen Moment ähnelte er dem Gol Kolea mit dem Hirnschaden, der versuchte, sich an einen Namen oder daran zu erinnern, was er gerade tat.
    »Mit einiger Klarheit erinnere ich mich an eine Straße in Ouranberg in den Habs der Alpha-Kuppel. Criid war verwundet. Feindfeuer. Diese verdammten Loxatl-Missgeburten. Ich erinnere mich noch an die Einschläge ihrer Flechette-Werfer. An das unverkennbare Geräusch … zuerst das Zischen und dann das Klackern der Splitterdornen. Ich bin Tona holen gegangen. Sie war mit Allo und Jenk zusammen, und die waren beide tot. Sie hatte Splitter in den Arm und in die Hüfte bekommen. Es sah schlimm aus. Ich habe sie mir geschnappt und bin losgelaufen. Ich …«
    »Was?«
    »Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern. Ab da ist alles ein verschwommener Nebel. Sie wissen, wie es ist, wenn man schwimmen geht und untertaucht und die Geräusche von oben alle gedämpft und hohl klingen? So kommen mir meine Erinnerungen seitdem vor. Vage und unscharf. Als mein Kopf in dem Bad wieder

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