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Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sicht nichts im Wege stünde.«
    »Überanstrengte
Augen und dergleichen«, sagte sie.
    »Ganz
recht.«
    Es
entstand eine dieser gewissen Pausen, und dann sagte sie plötzlich: »Wenn Sie
schon im Begriff sind, mich zu verführen, sollten wir uns dann nicht besser mit
Vornamen anreden? Ich komme mir so albern vor, wenn ich >Aber Mr.
Wheeler< murmle.«
    »Nennen
Sie mich Al«, sagte ich großmütig.
    »Ich
heiße Greta.« Sie streckte die Hand aus, und ihre Finger berührten sachte die
Kratzer auf meinem Gesicht. »Lois?« fragte sie leise.
    »Lois«,
bestätigte ich mürrisch.
    »Ich
muß wohl die schlechten Manieren meiner Belegschaft wiedergutmachen«, sagte
sie. »Ein mißvergnügter Kunde ist schlecht fürs
Geschäft.« Ihre Stimme klang träumerisch.
    Ich
legte meine Hände um ihre schmale Taille und spürte das weiche, üppige Gewebe
des Kaschmirpullovers zwischen den Fingern. »Sie hätten gar keinen besseren
Zeitpunkt finden können, Ihre Kunden zufriedenzustellen«, sagte ich.
    »Seien
Sie nicht ungeduldig, Al«, sagte sie plötzlich. »Sie haben ein Problem zu
bewältigen. — Wie wollen Sie Grossmans Perfidie heimzahlen?«
    »Das
ist doch egal«, murmelte ich, aber ich begann, mich zu fragen, ob sie nicht
schließlich doch nur falsche Hoffnungen in mir erwecken würde. Meine Hände
glitten unter den Pullover und begannen sachte die warme, glatte Haut zu
erforschen, die ihre Rippen umschloß .
    »Haben
Sie keinerlei Theorien?« beharrte sie.
    Meine
Hände glitten nach oben bis zum unteren Ansatz ihrer festen Brust. Sie
unternahm nichts, um sie wegzuschieben, aber ihre Augen besorgten das.
    »Nicht
jetzt«, sagte sie mit fester Stimme. »Sie müssen doch eine Theorie haben —
irgendeine Vorstellung, was Lily Teal zugestoßen sein
könnte.«
    Ich
zog meine Hände zögernd unter dem Pullover hervor und beschäftigte sie dadurch,
daß ich mir eine Zigarette anzündete.
    »Sie
sind, weiß der Himmel, eine Geschäftsfrau«, sagte ich kalt. »Ja — ich habe eine
Theorie. So, wie Grossman und Walker reagierten, müssen sie etwas verbergen —
ich vermute, sie wissen, was mit Lily geschehen ist. Wenn sie Lois dazu
erpressen konnten, mir gestern abend diesen Streich
zu spielen, mußten sie ihr erst beweisen, daß ihre Schwester noch lebt und
gesund ist.«
    Greta
nickte. »Das leuchtet mir ein.«
    »Wo
sonst kann sich Lily also im Augenblick aufhalten, außer irgendwo in Grossmans
Eiscreme-Palazzo?«
    »Weiter.«
    »Ich
brauche also nur dort hineinzugehen und das Mädchen zu finden.«
    »Sie
machen Ihre Sache großartig«, sagte sie begeistert.
    »Klar.«
Ich zuckte die Schultern. »Abgesehen von einer Kleinigkeit: Wie komme ich in
diesen Palast hinein?«
    »Es
muß eine Möglichkeit geben, Al«, sagte sie ernsthaft. »Überlegen Sie!«
    »Im
Augenblick bin ich, was Grossman anbetrifft, das reine Gift«, sagte ich. »Ich würde
niemals an dem Wachmann am Tor vorbeikommen. Man kann nicht heimlich über eine
vier Meter hohe Mauer steigen — und ich wette zudem, daß diese Mauern mit
Alarmanlagen ausgerüstet sind, wenn nicht mit einer elektrischen Schutzanlage.
Außerdem würden die Kerle dafür, daß sie mich erschießen, während ich dort im
Haus einbreche, vom Distriktsstaatsanwalt einen Orden
bekommen.«
    »Es
muß eine Möglichkeit geben«, sagte sie verdrossen. »Gießen Sie uns noch etwas
zu trinken ein, Al, und wir denken uns etwas aus.«
    »Sie
sind an der Reihe, die Gläser einzuschenken«, sagte ich. »Wenn Sie sich schon
gegen die Liebe sträuben, können Sie wenigstens etwas Nützliches tun.«
    Sie
machte einen Schmollmund. »Es ist so weit bis zur Bar hinüber.«
    »Sie sind
die Gastgeberin«, sagte ich mit Festigkeit. »Soll ich Sie da melden, wo heute
über den Knigge für Ladys gewacht wird?«
    »Na
gut«, sagte sie verstimmt. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie gießen die
Gläser ein und bekommen als Belohnung von mir einen Kuß — aber nicht mehr,
vergessen Sie das nicht.«
    »Abgemacht«,
sagte ich schnell.
    Innerhalb
von zehn Sekunden war ich mit den beiden schnellst eingeschenkten Gläsern
meines Lebens wieder an der Couch zurück.
    »Ich
habe so das Gefühl«, sagte sie zweifelnd, »als ob sich bei Ihnen kürzlich
irgendwelche seelischen Verdrängungen ausgebildet hätten?«
    »Ich
bin abgewiesen worden — und auch noch von einem Kaschmirwollpullover«, sagte
ich und stellte die Gläser vorsichtig hin.
    Sie
kam in meine Arme und preßte ihre Lippen auf ehrliche, aufrichtige

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