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Das Auge des Basilisken

Das Auge des Basilisken

Titel: Das Auge des Basilisken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kingsley Amis
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nicht in dieser Eigenschaft auftreten, Doktor, sondern nur als eine Art freiwilliger Mittelsmann. Der Beauftragte scheint zu glauben, ich wisse mehr über die Engländer als er selbst; nun, er ist noch nicht lange hier. Ich sagte, ich würde ein Wort für ihn einlegen.«
    »Und Sie möchten, daß ich ein Wort für Sie einlege.«
    »Ja.«
    »Und wenn diese beiden Worte beherzigt werden, würde Ihr Beauftragter eine Chance haben, den alten Glover zur Mithilfe bei der Wiederherstellung der Anglikanischen Kirche zu bewegen.«
    »Genau.«
    »Ich kann Ihnen versichern, daß jede etwaige Bereitwilligkeit, die Glover ausdrücken könnte, um dies oder das zu tun, was Ihre Leute möchten, ganz unaufrichtig sein würde, bloße Worte.«
    »Dann sagen Sie ihm«, sagte Alexander, auf einmal all dieser Geduld und simulierten Bescheidenheit überdrüssig, »daß ich ihn morgen abend um sechs Uhr aufsuchen werde und daß er sich zu einem Gespräch bereithalten möge, wenn er weiß, was gut für ihn ist.«
    Diese Rede belustigte Wright, der längst jede Hoffnung aufgegeben hatte, von dieser Seite etwas zu hören, was geradeheraus und ohne Umschweife war. »Ganz gewiß.«
    Alexander dankte ihm, setzte seine Mütze auf und schritt hinaus, gefolgt von Kitty. Nicht viel später hörte man wieder die Haustür zufallen. Der Arzt nahm seine Tasche auf und schickte sich an, seinerseits das Haus zu verlassen.
    »Werde nicht lang ausbleiben, mein Liebes. Ich wünschte, du würdest diesen Burschen nicht vor mir ›Golubschik‹ nennen. Schließlich trägt er seinen Teil zu unserer gewaltsamen Unterjochung bei.«
    »Entschuldige, Papa. Heutzutage scheint nicht viel Gewalt im Spiel zu sein. Wozu auch?«
    »Mag sein. Sagen wir also, daß es sein Großvater gewesen sein könnte, der meine Eltern tötete.«
    »Du magst ihn überhaupt nicht, wie?«
    »In einem Sinne kann ich keinen Russen jemals mögen, aber deine Lage ist ganz anders; ich würde nicht versuchen, sie zu ändern, selbst wenn ich könnte. Alles, was dazu beitragen kann, das Leben weniger unerträglicher zu machen, muß man festhalten. Heutzutage.«

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SECHS
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    Alexanders Regiment, das zum 4. Gardekorps gehörte, war in einem Gebäude untergebracht, das bis kurz vor der Pazifizierung eine große Privatschule gewesen war. Es stand in einem ausgedienten, mauerumgebenen Park, wo mehrere größere Wasserflächen und Bestände verkümmerter alter sowie neu angepflanzter junger Bäume zu sehen waren. Offiziere, Mannschaften, Tiere, Ausrüstungen und Vorräte waren in dem kastenförmigen langen Hauptgebäude und in verschiedenen Nebengebäuden untergebracht, von denen einige mehrere Jahrhunderte, andere nur wenige Jahre alt waren und die es umgaben oder entlang der klassisch geraden Auffahrt über die sanften Wiesenhänge verstreut lagen, wo die Pferde des Regiments weideten.
    Ein Dutzend Tiere, die den Herren des Regimentsstabes gehörten, grasten in der Nähe des Pförtnerhauses, als Alexander an diesem Morgen einritt; er erkannte den eleganten Grauschimmel des Obersten und den kräftigen Braunen, der dem Kommandeur der Ersatzschwadron gehörte. Weiter voraus hatte sich eine Reihe von Reitern in Schlachtordnung am Beginn des Hinderniskurses versammelt und wurde von einem rotgesichtigen Unteroffizier angebrüllt: die 11. Schar, welche dem ehrgeizigsten und unbeliebtesten Subalternoffizier des Regiments unterstand. Eine hallende Salve drang aus der abseits gelegenen ehemaligen Kegelbahn, einem langgestreckten Gebäude aus Ziegeln und Holz, das den Pistolenschießstand beherbergte. Alexander ritt an einer Reiterabteilung vorbei, die sich unter der Aufsicht eines Gefreiten am Wegrand ausruhte. Die Männer hatten sich ins Gras geworfen, die Mützen abgenommen und die Uniformjacken aufgeknöpft, plauderten, schliefen oder spaßten miteinander, plötzliche Nutznießer einer jener geheimnisvollen Verzögerungen, die das Leben in allen Armeen aller Zeitalter charakterisieren. Der Gefreite erblickte Alexander und sprang auf, setzte die Mütze auf und zog den Uniformrock zusammen, bevor er salutierte; Alexander gab die Ehrenbezeigung korrekt wie bei der Abnahme einer Parade zurück und rief den Leuten einen schönen guten Morgen zu. Wieder beim Arzt gewesen, was? dachte der Gefreite; gut für uns und gut auch für deine Leute. Er war nicht besonders neugierig oder gut informiert, nur ein Soldat im friedlichen Auslandsgarnisonsdienst.
    Auf dem kiesbestreuten Vorplatz des Pavillons aus der

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