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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich
Autoren: Angelika Friedemann
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lautstark.
"Endlich die vollständige Wahrheit hören, sonst lassen wir Sie für eine Weile einsperren."
Erneut belehrte er sie.
"Claudia Schiller, was fällt ihnen dazu ein?"
Die Tür öffnete sich und Burkhard Strehler kam herein. "Moin, darf ich bei der Befragung dabei sein? Ich habe die Schnauze von all den Lügen langsam voll. Meine Tochter ist tot, verdammt noch mal."
"Burkhard, ich versuche seit vorgestern dich zu erreichen, weil die Herren ..."
"Erzählen Sie uns die Wahrheit. Herr Strehler, nehmen Sie Platz. Claudia Schiller."
"Die kenn ich nicht."
"Gelogen. Sie haben Frau Claudia Schiller angerufen, da Sie die Krankenschwester aus dem Klinikum kennen. Sie haben der Frau 3.000,- Euro gegeben. Für was?"
"Das ist nicht wahr."
"Doch, da wir auf den Geldscheinen Ihre Fingerabdrücke und die von Frau Schiller festgestellt haben."
"Das muss ein Zufall sein."
"Dumm Tüch! Sag endlich, für was du ihr das Geld gegeben hast. Was hast du mit dieser Frau zu tun?"
"Sie sollte sich ein bisschen um Silke kümmern."
"Mehr um das Baby, sollte es heißen, Frau Strehler. Sie wussten von der Schwangerschaft und das sich Silke sogar auf das Baby freute. Dann haben Sie den Erzeuger angerufen, Martin Helmholz-Schiller. Der erfuhr so von der Schwangerschaft und gab Ihnen 20.000,- Euro für eine Abtreibung und Ihr Stillschweigen. Nur dafür war es zu spät, deswegen hat er Ihnen seine Tochter geschickt. Was haben Sie über den Kopf von Silke hinweg geplant?"
"Serena sollte das Baby abholen, mit nach Hamburg nehmen und in einer Babyklappe ablegen."
"Und Claudia Schiller?"
"Sie sollte sich während der Schwangerschaft um Silke kümmern, bei der Geburt dabei sein. Sie konnte doch keinen Arzt holen."
"Sie sind eiskalt, lügen ständig. Frau Schiller hat Sie angerufen, und zwar am 1. Oktober und hat Ihnen gesagt, dass Silke das alles nicht will. Deswegen hat sie Silke die 3.000,- Euro zurückgegeben. Sie wussten ergo, dass Ihre Tochter allein dasteht. Das ist für Sie jedoch kein Grund, zurückzufliegen. Sie wussten ebenfalls, dass Silke den Säugling behalten wollte. Sie haben am 2. Oktober erst mit Silke gesprochen, folgend mit Serena Schiller und danach abermals mit Silke. Wurde da der Plan gefasst, das Kind irgendwie zu beseitigen, weil Sie und nur Sie, das Baby nicht wollten? Sie sind ja sooo eine aufrechte Frau mit sooo einem guten Ruf."
"Nein, so war es nicht. Ich habe Silke gesagt, sie solle Claudia anrufen, wenn das Baby kommt. Sie ist schließlich Krankenschwester und konnte ihr helfen. Begreifen Sie es nicht? Silke war ein Kind und was wollte sie mit dem Baby? Wir müssen an unseren guten Ruf denken, an den guten Ruf von Silke."
"Ihren guten Ruf als Rabenmutter, als Kriminelle? Sie sind eine Egoistin. Wissen Sie, was es für ein 16-jähriges Mädchen bedeutet, allein ein Kind zu gebären? Sie bekommt Wehen, hatte Angst, dazu Schmerzen und keiner da, der sie tröstet, mal ihre Hand hält, ihr etwas zu trinken oder zu essen bringt. Nichts! Ein junges Mädchen, die nicht weiß, was sie da erwartet. Danach stand sie mit einem Säugling da, war allein. Sie war müde, hatte Schmerzen, aber auch da war sie allein. Sie hätte in den Monaten zuvor ihre Eltern gebraucht. Sie hätte einen Arzt benötigt, Menschen um sich, die sie lieben, die ihr helfen, ihr zur Seite stehen, damit sie das alles verkraftet. Sie haben Silke, Ihre 16-jährige Tochter, im Stich gelassen, Ihren Mann belogen und alles nur, wegen des Geldes. Jetzt erzählen Sie endlich einmal die Wahrheit. Was haben Sie mit Serena Schiller geplant?"
"Sie sollte Silke helfen, und wenn sie danach schlief, das Kind weg- nehmen. Silke wusste doch gar nicht, was ein Baby bedeutet, wie viel Arbeit so ein Gör macht und dann das Geschreie. Keine wollte dieses Kind haben."
"Du bist abscheulich. Weil dich Babygeschrei stört, durfte unsere Tochter ihr Kind nicht behalten? Bist du irre?"
"Bitte Herr Strehler, obwohl ich Ihre Empörung verstehen kann. Frau Strehler, Serena Schiller war zum Zeitpunkt der Geburt nicht bei Silke. Sie war allein. Ergo kann da so alles nicht passen. Das Baby wurde Silke erst am nächsten Tag entwendet. Ihre Lügen haben keinen Sinn mehr, da wir inzwischen die letzten Tage von Silke ziemlich genau rekonstruieren können. Sie haben in dem Bordell von Martin Helmholz-Schiller angerufen und das hat uns verraten, dass Sie ganz tief damit drinnen- stecken. Sie haben Silke zu dem Mann nach Hamburg geschickt, obwohl sie wussten, dass der ein Bordell betreibt. Ein
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