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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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nicht. Ende Mai oder Anfang Juni."
"Da war sie bereits im fünften Monat."
"Wir wussten wirklich nichts davon. Sie sah wie immer aus, auch bei ihrem Wesen gab es keine Veränderung."
"Hatten Sie keine Bedenken, eine 16-jährige vier Monate allein zu lassen?"
"Nein, da mein Bruder in der Nähe wohnt. Zusätzlich erschien zwei-dreimal wöchentlich eine Putzfrau, die für Ordnung sorgte, plus der Gärtner, wie er es für richtig hielt. Silke war allezeit sehr vernünftig und weit entwickelt."
"So vernünftig, dass sie an den Wochenenden große, teure Partys arrangierte?"
"Eventuell waren ein paar Freunde da. Etwas Normales, dass sie auch veranstaltete, wenn wir anwesend waren."
"Mit Champagner, Whisky, Wodka, großem Büfett, Sex im Garten, im Pool und zig nackten Leuten?"
"Gewiss nicht. So war sie nicht."
"Doch so war sie. Die Polizei war an den Wochenenden regelmäßig Gast, da bis zum frühen Morgen lautstark gefeiert wurde. Die Gäste, ob männlich oder weiblich nackt, Alkohol en gros, dazu laute Musik. Sogar als die Beamten hier waren, haben sich diese Freunde nicht bei den Sexspielen stören lassen. Das sind beweisbare Tatsachen."
"Das kann ich mir nicht vorstellen. So war sie nie."
"Kann es sein, dass Sie Ihre Tochter eventuell anders sehen wollten, als sie war?"
"Gewiss nicht. Wir hatten ein sehr offenes Verhältnis. Wahrscheinlich hat man sie dazu überredet."
"Das sagen alle. Die anderen sind so böse, aber wir sind die Guten. Meine Kinder machen so etwas nicht. Woher hatte Ihre Tochter das Geld für solche aufwendigen Partys?"
"Wie haben ihr selbstverständlich genug Geld dagelassen."
"Was heißt das in Zahlen?"
"Einen tausender pro Monat. Wir fanden das mehr als ausreichend."
"Herr Strehler, wie lange wollten Sie ursprünglich wegbleiben?"
"Drei bis vier Monate."
"Ergo haben sie ihr viertausend gegeben?"
"Etwas mehr, für Notfälle."
"In Zahlen heißt das?"
"Ich weiß das nicht so genau und das ist unwichtig."
"Meine Kollegen haben Quittungen über 21.450,- Euro in dem Zimmer Ihrer Tochter gefunden. Der Betrag wurde im letzten halben Jahr für Kleidung, Schmuck ausgegeben. Zusätzlich wurden in der Kleidung über 7.000,- Euro bar gefunden. Wie kann das sein?"
"Da muss sie sich an dem Geld im Tresor bedient haben."
"Das haben sie noch nicht bemerkt?"
"Nein, da ich nicht nachgesehen habe."
"Das war ergo selbstverständlich, dass sich Ihre Tochter dort Geld herausnahm?"
"Normalerweise nicht, da sie gefragt hat, wenn sie etwas benötigte."
"Wieso hat sie das Geld zwischen ihrer Kleidung versteckt?"
"Ich weiß es nicht und ehrlich gesagt finde ich das belanglos. Man hat Silke ermordet und nur das sollte im Vordergrund stehen."
"Noch steht es nicht fest, dass sie ermordet wurde. Es steht immerhin fest, dass sie mit fünfzehn schwanger wurde. Sie hat nie einen Frauenarzt aufgesucht, den Eltern nichts davon erzählt. Sie hat das Kind oben im Bad auf die Welt gebracht, ohne ärztliche Hilfe. Das Kind wurde einen Tag nach der Geburt ausgesetzt. Ist es widererwarten nicht der Junge, stellt sich die nächste Frage, wo ist das Baby? Dass das Kind überlebte, ist nur ein Zufall gewesen, da dort abends eine Touristin spazieren ging. Hätte man ihn erst am Morgen gefunden, wäre er tot gewesen. Verhungert! Ihre Tochter ist seit Monaten nicht in die Schule gegangen, da sie angeblich umziehen wollten. Sie hat Orgien geschmissen und ersparen Sie mir den Satz, so war sie nicht. Die Männer und Frauen liefen teilweise nackt durch das Haus. Sex wurde vor aller Augen praktiziert Sie hat die Beamten angepöbelt, weil diese erschienen, da die Nachbarschaft wegen des Lärmes nicht schlafen konnte. Champagner sowie diverse alkoholische Getränke flossen in Strömen. Sie hat die Beamten belogen, da sie angeblich auf ein Hamburger Internat gehe, nur am Wochenende in Husum wäre. Ihre Eltern hätten sie dorthin geschickt, da sie schwanger wäre. Das ist Ihre liebe Tochter, die so brav war? Das kann man nicht einfach unter den Tisch kehren und sagen, das gab es nicht. Das sind Strafvergehen. In diesem Umfeld könnte sich eventuell der mögliche Täter befinden."
"Das passt trotzdem nicht zu meiner Tochter. Sie war immer ein liebes Mädchen."
"Ein liebes Mädchen, das die Tausender so zum Fenster hinaus warf, nur einkaufen und Luxus im Kopf hatte. Ein so liebes Mädchen, das trotz Schwangerschaft nie zu einem Arzt ging. Sie wollen die Wahrheit nicht sehen. Schreiben Sie mir bitte die Namen und wenn möglich die Adressen der Freunde von ihr

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