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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Telefonnummern, Summen in schwindelerregender Höhe. Er notierte, dass Andrea die Leute ausfindig machen sollte. Da benötigte man Stunden. Er suchte die Klebernummer heraus, aber sie war nie angerufen worden.
Bei Wolf Kleber, 39, gab es keinerlei Einträge, nicht einmal zu schnell gefahren war er. Er heftete einen Zettel daran, da er Nadine de Lacroix überprüft haben wollte.
Burkhard Strehler, 43, keine Vorstrafen, neun Punkte in Flensburg. Die Schufa-Auskunft miserabel. Er addierte die Zahlen im Kopf und kam auf über 300.000,- Euro Verbindlichkeiten, aber auf großem Fuß leben. Die Frage war, wo der das viele Geld gebunkert hatte.
Es folgten dreizehn Polizeiberichte von Einsätzen wegen ruhestörenden Lärms. Woher hatte sie das wieder gewusst? Da war es immer hoch hergegangen. Geräuschpegel bis zu zwei Nachbargrundstücken und das noch im neunten Monat. Das hieße, dass zig Menschen wussten, dass sie schwanger war. Keiner hatte das allerdings der Polizei bei dem Aufruf gemeldet.
Gunnar und Hans kamen herein.
"Moin, moin. Nehmt euch Kaffee. Sagt mal, ihr seid zweimal im Haus Strehler, wegen des Kraches gewesen. Wie ging es da zu?"
"Strehler?"
"So ne Deern, 16, wohnt in der ..."
"Ich weiß, wen du meinst. Silke, glaube ich. Sie war nur am Wochenende in Husum, wohnte im Haus der Eltern und hat es krachen lassen. Zwanzig, dreißig Leute, Champagner in Strömen, kaltes Büfett, jedenfalls die Reste davon, längsseits reichlich härtere Sachen."
"Hat sie euch das so erzählt? Wo war sie denn sonst?"
"In einem Nobelinternat in der Nähe von Hamburg. Ihre Eltern hätten sie da wegen der Schwangerschaft hingesteckt."
"Das Gör war ein richtig verlogenes Früchtchen. Kein Internat. Die Eltern wussten angeblich nichts von der Schwangerschaft."
"Ist sie die Tote?"
"Ja und sehr wahrscheinlich die Mutter des Findelkindes."
"Schiet, an die haben wir nicht gedacht, weil wir dachten, die lebe in diesem Internat. Die letzten drei Wochen war ja Ruhe."
"Waren bei den Feten ältere dabei? Männer um die fünfzig."
"Da schwammen zig Personen, alle nackt, aber wie alt sie waren?", zuckte er mit der Schulter. Sie hat leiser gedreht und wir sind weg."
"Ergo mehr Orgien?"
"Bei unserem ersten Mal trieben es zwei Leutchen im Garten auf der Wiese. Die haben sich nicht stören lassen. Sie eindeutig älter als er. Im Pool waren zwei Paare zugange. Eindeutig über zwanzig. Sie lief freilich stets angezogen herum, vermutlich wegen der Schwangerschaft, hatte keinen Alk intus, zwei andere 16-jährige ebenfalls nicht. Die anderen Volljährig, da wir uns von den jünger aussehenden Personen die Ausweise haben zeigen lassen."
Er nahm die Berichte von ihnen entgegen und las.
"Sie hat über siebentausend Euro im Kleiderschrank gebunkert?"
"Martin sagte, war gleichmäßig in den Jackentaschen verteilt. Fotos bekommst du später. Da haben zig Pelzjacken gehangen, echte. Schmuck war ebenfalls überall verteilt. Echt. Geklaut hat dort keiner etwas. Fingerabdrücke reichlich. Wir sollen dir sagen, ist bereits weg."
"Sie haben den Bericht der DNA von dem Lütten mitgebracht. Warten wir mal ab, ob sie wirklich die Mutter war."
Die Tür wurde aufgerissen und Rolf kam herein, hielt ein Glas Gurken in der einen Hand, in der anderen ein Paket Kuchen.
"Moin, allerseits. Bin ich zu spät?"
"Zu pünktlich."
"Isst du morgens Gurken?", staunte Gunnar.
"Für Andrea."
"Nennt man Bestechung. Für wen ist der Kuchen?"
"Für den Boss, die Damen und mich."
"Der Boss isst bloß keinen."
"Rolf gib ihnen ein Stück, sonst kommen sie heute nicht mehr weg", lachte Eike. "Ich mag wirklich keinen. Hans, ihr fahrt bitte nachher zum Simonsberg und guckt, ob noch etwas angespült wurde. Vermisst wird der Wohnungsschlüssel. Mal sehen, was noch kommt."
"Wir müssen zur Schule und gucken, wer da entlang rast."
"Tut das. Wenigstens etwas sehr Sinnvolles. Wir müssen los. Mal hören, wie hoch verschuldet der Strehler wirklich ist."
"Der Berger kriegt noch fast fünfzigtausend von dem. Pool mit allem Schnickschnack bauen lassen, aber nicht zahlen."
"Soll er ihm den zubetonieren."
"Gunnar, darf er nur nicht, da das Sachbeschädigung wäre, selbst wenn der Strehler nicht löhnt und der theoretisch dem Berger gehört."
"Bei den Insel-Affen ist das anders. Da hat einer nicht bezahlt, da geht der Boss von der Baufirma hin, und haut dem kurzerhand den Vorbau weg. Der Flur hatte keine Wände mehr. Ist zulässig. Mir gefällt das. Die Gerichte haben weniger zu tun und jeder überlegt sich

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