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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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diese Konstellation nicht verträgt. Ergo lässt man sie dort liegen. Jeder wird sofort denken, sie ist die Mutter des Findelkindes und alle Ermittlungen werden eingestellt. Die Schiller´s haben einen gesunden Jungen. Das Findelkind bekommt Pflegeeltern und es herrscht perfekte heile Welt."
"Julian Schiller wurde in der Klinik entbunden und bei dem Findelkind ist eindeutig festgestellt worden, dass da kein Arzt dabei war. Siehe Nabelschnur."
"Ich weiß und das ist das Einzige, was nicht passt."
"Was ist, wenn diese Serena die Babys tauschen wollte, die Mutter das rückgängig gemacht hat, weil sie ihr Kind behalten möchte?"
"Mudding, ich weiß es nicht? Möglich wäre es."
"Eike, du kannst es drehen und wenden, wie du willst, ohne die DNA der Schiller´s kommst du nicht weiter."
"Die Genehmigung muss ich erst einmal bekommen. Der Strampler war neu, noch nie gewaschen und trotzdem hat man von zwei Babys darin eine DNA gefunden. Das kann meiner Meinung nach nur bedeuten, dass den Strampelanzug zwei verschiedene Kinder anhatten. Warum?"
"Dazu passt wiederum deine Hypothese von den vertauschen der Jungs. Nur selbst wenn es dieser Junge von dieser Familie Schiller ist, musst du denen nachweisen, dass sie etwas mit der Aussetzung zu tun haben und dass sie Silke ermorden wollten, ihr natürlicher Tod nur dazwischenkam. Sie werden das gewiss nicht zugeben."
"Was ist mit dem Vater? Kann er sie nicht auf dem Gewissen haben?"
"Momentan kann es theoretisch jeder sein. Nur ich bin fest davon überzeugt, dass die Person, die den Lütten dorthin geschafft hat, das Mädchen töten wollte oder sogar indirekt getan hat."
"Warum sollte sich jedoch Serena Schiller da eingemischt haben? Sie ist zwar mit ihnen verwandt, aber so einen engen Kontakt haben sie nun nicht, wie ich gehört habe."
"Diese Braut will managen, ist eiskalt. Sie bestimmt und alle sollen springen."
"Einar hat erzählt, die hat deine neue Flamme herausgeworfen, weil du ihr einen Drink spendiert hast."
"Das auch. Wir kommen zu dem Haus, da liegt mit auf dem Weg die Reisetasche von Sina. Die war voller Schlamm, innen ein Teil nass, da es heftig regnete. Da sieht man, was diese Braut für eine Macke hat. Einar hat sie taxiert, als wenn sie ihn dort ausziehen und vernaschen will. Zuvor wollte sie mich anbaggern. Ich habe gesagt, verlange in einen Tausender für eine fixe Nummer im Auto, zahlt sie, so notgeil, wie die war oder noch ist."
Seine Eltern lachten schallend und er schmunzelte.
"Siehst du diese Sina wieder?", forschte Birte nach.
Er zögerte einen Moment. "Nein, wohl eher unwahrscheinlich."
Andreas betrachtete seinen Ältesten. "Eike, du bist zuweilen ein Dös- baddel. Verschließ dich nicht vor allen Gefühlen und sag mir nicht, da wäre nichts. Ich kenne meine Kinder zu genau. Angenommen du bekommst den Lütten, meinst du nicht, er würde sich freuen, wenn er eine Mama hätte? Deine Mutter ist nur die Oma und kann einem Kind nie die Mutter ersetzen. Du hast Angst, dich neu zu verlieben, das ist dein Problem. Schicksalsschläge passieren nun mal und keiner ist davor gefeit, aber trotzdem geht dein Leben weiter. Eike, irgendwann bereust du es. Sträub dich nicht dagegen, sondern genieß es, selbst wenn es nur für eine Weile ist. Vielleicht wird sogar mehr daraus. Du hast, verdammt, lange genug getrauert. Würde dich Iris sehen, wäre sie entsetzt. Sie hätte sich eine neue Beziehung für dich gewünscht, weil sie dich liebte. Liebe bedeutet niemals, besitzen wollen, egal durch welche Mittel oder Umstände. Eventuell hast du mal eine Frau getroffen, die diese Lücke, die Iris und Tobias hinterlassen haben, füllt. Sag nichts, denk schlicht darüber nach. Du darfst uns eine Flasche Wein holen und ich die Gläser. Mittags gibt es Ente, also etwas Passendes."

Nachmittags lag er auf der Couch, zappte durch die Programme. Er wollte sich ablenken, da ihm die Worte seines Vaters noch in den Ohren klangen. Zudem dachte er ständig an Sina. Diese kleine Meerjungfrau ging ihm einfach nicht aus dem Kopf und das hatte nicht nur etwas mit dem aufregenden Sex zu tun. Sie war so natürlich, ehrlich. Sie konnte über sich selbst lachen, vertrat ihre Meinung, hatte dazu die passenden Argumente. Sie war nicht nur wunderschön, sinnlich, sondern dazu intelligent ohne jegliche Affektiertheit. Ihr fehlte all dieses dümmliche weibliche Gehabe, das er ablehnte, weil es ihn nervte. Sein Vater hatte nicht unrecht, sie hatte wirklich etwas in ihm berührt, das seit Iris Tod keine Frau

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