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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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geschafft hatte. Er hatte wieder einmal die Wärme in sich gespürt, die er verschüttet geglaubt hatte. Nein, der Lütte hatte diese Wärme in ihm zum Leben erweckt. Er hatte lange nicht so ein schönes Wochenende erlebt, so viel mit einer Frau gelacht, so über ernsthafte Themen mit einer Frau geredet und so viel Wonne und Erfüllung beim Sex empfunden. Ich sollte sie vielleicht anrufen und fragen, ob sie gut angekommen ist, überlegte er, verwarf das schleunigst. Sie hatte nicht gesagt, dass sie ihn wiedersehen wollte. Ergo Eike, ist das Thema beendet. Es war für sie nicht mehr gewesen, wie für ihn - ein heißes Wochenende. Nun wanderten seine Gedanken zu Iris. Sie hatte er an diesem Wochenende vergessen. Etwas, dass ihm nur sehr selten passierte.

Montag schaute er die Bankauszüge an, die Andrea markierte hatte.
"Also wusste es zumindest die Mutter. Bestell sie für elf Uhr her. Schluss mit der Lügerei. Fahren wir schwerere Geschütze auf. Die Schiller, Serena Schiller, will ich ebenfalls um halb zwölf sehen. Weigert sich eine, lass sie von Martin abholen. Sie haben uns belogen. Ich muss zunächst mit Hansen sprechen, bevor er wieder nicht erreichbar ist."
Er klappte den Ordner zu.
"Renate, ich möchte Martin Helmholz-Schiller überprüft haben. Er wohnt in Hamburg, wo musst du herausfinden. Er ist schätzungsweise so um die sechzig. Zudem benötige ich die Adresse und besonders die Telefon- nummer seiner Frau. Heidelinde Schiller, ebenfalls wohnhaft in Hamburg. Von ihm benötige ich ein Foto und was er für ein Auto fährt. Heidelinde Schiller hatte einen Sohn aus erster Ehe, der bei einem Motorradunfall verstarb. Darüber möchte ich mehr wissen. Keine Ahnung, wie er hieß. Wenn möglich, möchte ich die Akte haben. Danke!"
"Er hieß Lars Bergmann-Schiller. Das war vor neun Jahren im Sommer auf Sylt."
"Andrea, weißt du mehr darüber?"
"Krischan ist mit ihm öfter Motorrad gefahren, daher weiß ich das. Lars war noch weniger Tage vorher bei uns gewesen, da sie eine Tour durch Dänemark unternehmen wollte. Er ist mit seiner Mutter und den Großeltern nach Sylt gefahren. Der Bruder von ihr, also der alten Frau Schiller, lebt dort und die Familie Schiller hat in dem Haus eine kleine Einliegerwohnung. Irgendwann bekam Krischan die Nachricht von dem tödlichen Unfall. Lars wurde hier beerdigt."
"Wie kam es zu dem Unfall?"
"Keine Ahnung!"
"Müsste eventuell in Sylt oder Flensburg vorliegen. Rolf, erkundige dich bitte, wann in dem Gymnasium Pause ist. Wir müssen kurz mit Carola Schneider und Jens Wittner sprechen. Sag bitte dem Direktor Bescheid, dass es nur Minuten dauert. So den Staatsanwalt."
Er erklärte Doktor Christian Hansen, was er benötigte, und zwar am besten sofort.
"Danke, Doktor Hansen. Ich schicke Martin vorbei, damit er das abholt."
Andrea hielt den Hörer in der Hand.
"Ich sage Ihnen später Bescheid. Tschüss! Andrea, was gibt es?"
"Einbruch im Industrieviertel."
"Schiet! Ich hab keine Zeit. Ja, wir kommen. Müsst ihr die Termine zunächst lassen. Andrea, Martin soll in der Schule vorbeifahren. Gib ihm das Foto von Helmholz-Schiller mit. Er soll die beiden fragen, also Carola Schneider und Jens Wittner, ob das der Mann ist, den sie bei Silke Strehler gesehen haben und was für eine Farbe der Mercedes hatte. Danach sollen sie die zwei Klassenlehrer, Dietrichs und Willms fragen, wer am Mittwoch, dem Tag der Geburt von dem Lütten gefehlt hat. Das ist alles. Ach so, er muss auf der Rücktour bei Doktor Hansen ein Kuvert abholen. Wie weit bist du mit den Autos?"
"Bis Mittag bin ich sie durch und kann dir mehr sagen."
"Ich habe ungefähr hundert Fotos auf meinen Computer gepackt. Schaut sie euch mal an, eventuell erkennt ihr jemanden."
"Was sind das für Fotos?"
"Bilder von der kleinen Strehler. Die Personen können wir noch nicht zuordnen. Sie wurden alle in Husum geknipst."
"Schauen wir uns an. Noch etwas?"
"Mehr fällt mir gerade nicht ein. Rolf, fahren wir. Andrea, sag bitte einem Streifenwagen Bescheid. Wer hat Dienst?"
"Jochen, Jacob und Martin."
"Martin nicht. Egal wen sonst. Bis später."
Sie fuhren Richtung Norden.
"Na, wie war dein Wochenende?"
"Super! Sabine ist ein Engel und so lieb."
"Komisch, zu mir ist sie nie lieb, sondern hat immer Arbeit parat", amüsierte er sich.
"Du bist eben nicht so nett wie ich. Hast du diese Frau noch wo untergebracht?"
"Die Schiller hatte wirklich deren Reisetasche auf die Straße geworfen. Diese Braut hat eine Macke."
"Die war eifersüchtig, weil sie dich

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