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Das Band der Magie

Das Band der Magie

Titel: Das Band der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Mars
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zeigte ein im Verhältnis viel zu großes Rad – dessen Federn obendrein wild blinkten und in allen Regenbogenfarben ständig die Farbe wechselte.
    Es war irritierend und eine eindeutige Warnung: Hier sitzt eine Waldgöttin. Also haltet Abstand!
    Die Shadun musterten uns entsprechend nervös.
    Nasur hatte sich etwas von uns entfernt und graste friedlich. Das Mahlen seiner Zähne war lange Zeit das einzige Geräusch, das wir hörten.
    Irgendwann dirigierte Tristan sein Wari von seinem Nachbarn fort, so dass ein Durchgang entstand. Ein Durchgang zurück zur Mauer.
    „Bitte, Aeri. Da lang!“ Er deutete mit dem Zeigefinger in die Richtung.
    Ich deutete in die entgegengesetzte Richtung. „Nein, Danke. Wir müssen da lang!“
    Schockiertes Schweigen folgte, dann: „Das geht leider nicht. Wir können dich nicht gehen lassen. Niemand, der jemals unsere Festung gesehen hat, darf sie wieder verlassen. Zu gefährlich.“
    „Ich komm ja wieder. Nur muss ich erst noch nach Alkamir. Wegen Keelin.“
    Alle Blicke wanderten zum Wolf. Der hatte mittlerweile die Reiter registriert und die Ohren aufgestellt. Er war angespannt, aber nicht aggressiv, denn offenbar erkannte Keelin seine Freunde, selbst in seinem jetzigen Zustand.
    Ich spürte Mahedans Blick. Er musterte uns und ich wusste, dass er das Gleiche dachte wie ich.
    Keelin war ein Wolf. Durch und durch.
    Weil er mein härtester Gegner war, wandte ich mich ihm direkt zu.
    „Lass uns gehen!“, verlangte ich möglichst fest. „Nur zur Festung und zurück. Du kannst uns gern begleiten!“
    Ja, klar. Eher färbte er sich die Haare rosa.
    Mahedan schüttelte auch prompt den Kopf. „Mädchen, ich kenne dich nicht und so, wie du gerade agiert hast, will ich dich auch gar nicht kennenlernen. Ein Fluchtversuch … sehr vertrauenswürdig.“
    „Das war kein Fluchtversuch. Ich wollte nur meine Wanderung fortsetzen. Wusste nicht, dass das nicht erlaubt war.“ Ich versuchte, möglichst unschuldig dreinzuschauen.
    „Es ist nicht erlaubt. Wenn du jetzt bitte unserem … Fürsten folgen würdest!“ Mahedan erstickte fast an dem Wort. Ich starrte erst ihn, dann Tristan an.
    Dann sagte ich, klar und deutlich, damit es auch jeder verstand.
    „Nein!“
    Tristan seufzte und sah mich fest an. „Aeri, nicht! Auch ich möchte, dass ihr nach Alkamir geht, wirklich! Aber in deinem jetzigen Zustand halte ich das für sehr gewagt. Und auch Keelin ist nicht gerade auf der Höhe!“
    Keelin knurrte.
    Das hätte er besser nicht getan, denn plötzlich veränderte sich die Stimmung unter den Kriegern. Sie spannten sich an, wurden wachsam, kampfbereit.
    Mir brach sofort der Schweiß aus.
    Auch Keelin spürte die veränderte Atmosphäre. Er duckte sich, gleichzeitig flammten seine Augen rot auf und die Pfoten begannen zu qualmen. Ich legte ihm beruhigend eine Hand auf den Kopf und spürte, wie Meeha die Chance nutzte und von ihm zu mir wechselte.
    Sie schimpfte leise, während sie unter meinen Haaren verschwand.
    Auch Tristan spannte sich an, er hob mahnend die Hand. „Hört auf! Alle miteinander. Ich will keinen Kampf, schon gar nicht mit Keelin. Er könnte euch alle verletzen, so wild wie er gerade ist.“
    „Ganz genau: So wild wie er gerade ist. Seht ihn euch doch an! Das da soll unser Prinz sein!“
    War ja klar, dass Mahedan die Steilvorlage sofort nutzte.
    Ich krallte meine Hand in Keelins Kopfhaare und zog daran, damit er mich ansah. „Beruhig dich“, sagte ich zu ihm. Er zog nur die Lefzen zurück und präsentierte mir seine messerscharfen Zähne, parallel wuchs er langsam in die Höhe.
    Er für seinen Teil bereitete sich auf einen Kampf vor.
    Ich bekam es ernsthaft mit der Angst zu tun. Was sollte ich machen? Wenn wir versuchten zu fliehen, würden die Shadun uns vermutlich angreifen. Wenn wir mit ihnen gingen …
    „Was macht ihr mit Keelin, wenn er mit euch in die Festung kommt?“, fragte ich atemlos.
    „Er kann, so wie er jetzt ist, nicht frei herumlaufen“, erklärte Tristan. Aha. Das sagte mir jetzt nicht sonderlich viel, aber genug, um noch besorgter zu werden.
    Da sah ich Tristan direkt an.
    „Lass uns gehen, Tristan! Gib den Shadun den Befehl, uns ziehen zu lassen. JETZT!“
    Wir maßen uns mit Blicken. Tristan war schrecklich blass und auf seiner Stirn glänzte der Schweiß. Und er hatte Angst: Mit meiner Aufforderung hatte ich ihn in eine ziemlich unangenehme Situation gebracht, das war mir klar.
    Wenn er meiner Bitte nachkommen würde, forderte er damit eine

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