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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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das wäre es, was du wolltest. Dass ich mir das Kind ansehe, mich darauf einlasse, Gefühle zeige.«
    »Für das Kind, Nathan. Nicht für sie«, flüsterte Juliette.

20. Kapitel – Caroline
    Es wurde schon dunkel, als Caroline mit Savannah telefonierte. Sie schaltete ihre Schreibtischlampe an und betrachtete den Lichtkreis, den sie bildete.
    »Mommy«, quengelte Savannah; ihre Stimme klang dünn aus dem Handy. »Wann kommst du nach Hause?«
    Caroline hielt das Handy so fest umklammert, dass sich ihre Finger verkrampften. Kopfschmerzen verursachten ein Pochen in ihrer linken Schläfe. Als sie ihre Lesebrille abnahm, verschwammen die winzigen Buchstaben der Artikelüberschrift: »Vorhersagbarkeit klinischer Hochrisiko-Konstellationen beim unilateralen Retinoblastom«. Bei der morgigen Frühbesprechung sollte sie eine Diskussion über den Artikel leiten, und sie hatte erst einen Bruchteil der sechsundzwanzig eng bedruckten Seiten gelesen.
    »Rat mal, was Rose heute Abend für dich kocht, mein Schatz«, sagte Caroline. »Ravioli!«
    Caroline und Peter ließen sich Menüs für hundert Dollar ins Haus liefern, aber das Herz ihrer Tochter konnten sie mit Dosengerichten gewinnen.
    »Aber wann kommst du denn nach Hause?«, wiederholte Savannah.
    Caroline ließ den Blick über die Berge von Arbeit wandern, die sich vor ihr stapelten. »Ich gebe dir einen Gutenachtkuss, wenn ich komme, auch wenn du dann vielleicht schon schläfst.«
    »Du kommst erst, wenn ich schon schlafe?« Es klang nicht vorwurfsvoll, nur resigniert. Caroline wünschte, Savannah würde wütend klingen oder wenigstens verwundert. Nicht so schicksalsergeben.
    »Ich hab Rose gesagt, sie soll extra viel Käse auf die Ravioli streuen.« Caroline nahm das Handy in die andere Hand und begann, die Papiere auf ihrem Schreibtisch zu sortieren.
    »Okay.«
    »Wie geht es deinen Puppen?«, erkundigte sich Caroline mit übertriebener Begeisterung. »Du könntest doch mit Rose draußen im Garten für die beiden einen Strand herrichten.« Zwar war es erst Ende April, aber die Temperaturen waren auf über zwanzig Grad gestiegen. Am Vorabend hatte Caroline kurz vor Mitternacht die Sommersachen herausgesucht, die sie für den Winter weggepackt hatte.
    »Mommy! Es wird schon dunkel.«
    »Du hast recht, wie dumm von mir. Ich hab dich lieb, meine Kleine.«
    Das stimmte wirklich.
    »Und ich hab dich auch lieb, Mommy.«
    Sie wollte nur einfach nicht Tag und Nacht mit ihrer Tochter verbringen.
    »Versprichst du mir, dass du mir einen Gutenachtkuss gibst, wenn du kommst?«, fragte Savannah.
    Carolines Magen verkrampfte sich. »Natürlich, mein Schatz.«
    Caroline öffnete die Tür, die von der Garage ins Haus führte.
    In dem zusätzlichen Arbeitszimmer, das sie kaum benutzten, saß Peter in dem Schaukelstuhl aus Kirschholz und wartete auf sie. Der Schaukelstuhl passte zu dem dunkelroten Ledersofa. Sie hatten die Möbel angeschafft mit dem Hintergedanken, dass Savannah einmal in diesem Zimmer ihre Hausaufgaben machen konnte. Peter hatte die Füße auf den glänzenden Holzboden gestellt, als wollte er jederzeit aufspringen können. Bis auf Peters zerknüllte Schlafanzughose befand sich alles in dem Zimmer an seinem Platz.
    »Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«, fragte er.
    »Tut mir leid.« Caroline fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und nahm schwach den Krankenhaus- und Laborgeruch wahr, der an ihr haftete. In der Hand hielt sie eine Tüte aus der Geschenkboutique. Der kleine Laden im Eingangsbereich des Krankenhauses hatte lange geöffnet, und sie hatte eine Kaffeepause genutzt, um schnell vorbeizuschauen.
    Sie hielt ihm die Tüte entgegen wie ein Friedensangebot. »Ich habe ein Geschenk für Savannah mitgebracht.«
    Peter schaltete den Fernseher aus und warf die Fernbedienung aufs Sofa. »Herrgott noch mal, Caro. Savannah kann sich kaum noch retten vor Spielzeug. Was sie braucht, bist du.«
    »Sei nicht ungerecht. Weißt du, womit ich mich heute Abend rumgeschlagen habe?«
    »Ich bin mir sicher, es war was ganz Wichtiges. Genau das ist das Problem. Alles an deiner Arbeit ist wichtig. Wann landen wir endlich mal ganz oben auf deiner Liste?«
    Bitte, hör auf, Peter .
    Caroline wollte so gern das Stofftier auspacken – Hans Hausmaus. Die niedliche Figur war so klein, dass sie in eine Hosentasche passte. Savannah liebte winzige Sachen. Caroline hatte sich vorgenommen, die Maus als Überraschung neben Savannahs Hausschuhe zu legen. Auf der Heimfahrt hatte sie sich

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