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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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an, Mommy.«
    »Du auch, mein Schatz.«
    Eine angenehme Trägheit überkam Caroline. Sie schloss die Augen.
    »Bleibst du hier bei mir?«
    »Ja, Liebes.«
    »Die ganze Nacht?«
    »Die ganze Nacht.« Caroline konnte kaum noch sprechen.
    »Du bist meine gute Fee«, flüsterte Savannah. »Wie im Märchen.«

21. Kapitel – Caroline
    Ihr innerer Wecker klingelte am nächsten Morgen um Viertel vor fünf und erinnerte Caroline daran, dass sie um acht Uhr einen Termin mit einem Patienten hatte, bei dem der Verdacht auf eine nekrotisierende Enterokolitis bestand. Falls es sich um eine derart schwere intestinale Entzündung handelte, musste unverzüglich eine Diagnostik erfolgen, damit man schnellstmöglich mit der Therapie anfangen konnte.
    Vorsichtig löste sie sich von Savannah, dankbar, dass die Kleine so einen festen Schlaf hatte. Sie duschte im Gästebad, zog sich leise an, hinterließ eine Nachricht für Peter, die er nicht übersehen konnte, und schlüpfte um kurz vor sechs aus dem Haus.
    Auf dem Massachusetts Pike war es zu dieser frühen Stunde zum Glück vergleichsweise ruhig. Eine Dreiviertelstunde nachdem sie das Haus verlassen hatte, setzte sie sich mit einem Kaffee und einem Joghurt aus der Cafeteria an ihren Schreibtisch und fuhr ihren Rechner hoch.
    Sie ging ihre E-Mails durch und sortierte sie nach Wichtigkeit.
    Ihr Handy blinkte. Den Ton hatte sie abgestellt. Gleich darauf zeigte das Handy den Eingang einer SMS an. Am liebsten hätte sie sie ignoriert, doch sie geriet leicht in Panik, fürchtete, sie hätte etwas Wichtiges vergessen. Wo bist du?, hatte Peter geschrieben.
    Notfall , schrieb Caroline. Das stand eigentlich schon auf dem Zettel, den sie für ihn auf den Küchentisch gelegt hatte.
    Müssen reden. Heute Abend , lautete die Antwort.
    Ein Piepton signalisierte, dass auf ihrem Computer eine E-Mail eingegangen war.
    Zwischen Mails von Kollegen, dem Labor und Anfragen von Unis und Krankenhäusern entdeckte sie eine Mail von Jonah.
    Seit der Konferenz in San Diego waren sie in Kontakt geblieben. Harmlose Mails, in denen sie sich über Dinge austauschten wie die Schneematschzeit in Vermont und das Eröffnungsspiel der Red Sox in Boston, aber dann natürlich vor allem über ihre Arbeit. Dinge, über die man sich unter Kollegen bei der Kaffeepause unterhielt. Er hatte ihr von einer jungen Patientin berichtet, die an Anorexie litt, das aber verleugnete, was ihn mit großer Sorge erfüllte. Daraufhin hatte Caroline ihm einen ähnlichen Fall geschildert, mit dem sie kürzlich zu tun gehabt hatte – auf dem Autopsietisch.
    Sie hatte Jonah erzählt, sie führe das ruhige Leben einer Witwe, umgeben von Büchern, worauf Jonah ihr geantwortet hatte, dass er seine Freizeit hauptsächlich mit einem guten Buch am Kaminfeuer verbrachte. Am liebsten las er Krimis und Thriller, wie er ihr leicht verlegen eingestanden hatte. Sie hatte zugegeben, dass sie eine Schwäche für die Biographien berühmter Persönlichkeiten hatte.
    Caroline öffnete Jonahs Mail mit mehr Vorfreude, als ihr angebracht schien. Sie überflog sie kurz, las sie dann noch einmal. Er war in Boston, und er wollte sie treffen. Aufregung und Angst stürzten sie in ein Gefühlschaos.
    Es bestand kein Zweifel daran, dass Jonah mehr im Sinn hatte als nur eine nette Plauderei – und dass Caroline schleunigst einen Rückzieher machen sollte. Dennoch verweilte sie noch einen Moment bei der Mail. Die Vorstellung, ein paar Stunden mit jemandem zu verbringen, der sie nicht als Mutter, als Ehefrau und als Versagerin auf der ganzen Linie betrachtete, war verlockend, gleichzeitig konnte sie nicht noch jemanden gebrauchen, der Aufmerksamkeit von ihr wollte. Sie sehnte sich danach, stundenlang mit ihrem Mikroskop und ihren Fachzeitschriften verbringen zu können und ganz langsam Antworten zu finden, bis sich irgendwann eindeutige Ergebnisse herauskristallisierten. In ihrem Beruf besaßen selbst die schlimmsten Wahrheiten eine große Klarheit. Das Familienleben dagegen war so undurchschaubar, dass sie darin unterzugehen drohte. Jeden Morgen fühlte sie sich unwohl in ihrer Haut – bis sie im Krankenhaus eintraf.
    Rose rief sie während einer Online-Konferenz an, um ihr mitzuteilen, dass sie in drei Wochen einen freien Tag brauchte, und übrigens, glaubte Caroline, dass es normal war, wenn eine Frau in ihrem Alter noch an Hitzewallungen litt? Sollte sie es vielleicht mal mit der Pille versuchen, wo man doch immer hörte, dass das half?
    Peter rief an, um noch

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