Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen
aber das Blitzen seiner
Augen faszinierte sie und lenkte sie ab, und außerdem
wollte sie noch länger hier ganz nah bei ihm
stehen, wo Sex und Hitze regierten und wo alles
möglich schien.
»Sie wollen über das Zwinkern verhandeln?«, fragte
sie und bemühte sich, ihrer Stimme einen festen,
aber einfühlsamen Klang zu verleihen.
»Ja.«
»Ich verstehe. Was sind Ihre Bedingungen?«
»Ziehen Sie Ihre Jacke aus.«
Sie blinzelte. Sogar ein einfaches »Hä?« bekam sie
in diesem Moment nicht über die Lippen.
»Gestern haben Sie irgendwie
ich weiß auch
nicht
irgendwie aufgeschlossener gewirkt. Ich
dachte, dass ich wüsste, wer Sie sind, und mir gefi
el, was ich gesehen habe. Aber heute stecken Sie
in diesem Kostüm, und Ihr Haar ist
« Er deutete
auf den Knoten in ihrem Nacken. »
anders. Vorher
haben Sie mir besser gefallen.«
Nun, sie hätte ihm sagen können, dass sie am Tag
zuvor in den Klamotten einer anderen Frau gesteckt hatte. Und sie hätte erklären können, dass sie ihr Haar zu einem Knoten gesteckt hatte, weil
sie bis Mitternacht im Büro gewesen war, um
sicher zustellen, dass für den Probedurchlauf am
heutigen Morgen alles in Ordnung war (den Probedurchlauf,
den er vermasselt hatte), so dass sie
keine Zeit gehabt hatte, ihr Haar zu stylen, und
es einfach direkt nach dem Duschen nass zusammengebunden
hatte.
Oder sie konnte mitspielen.
Sie bezweifelte, dass sie in ihrem Kommunikationskurs
in Berkeley solche Eventualitäten behandelt
hatten dies war doch ein reichlich unorthodoxer
Weg, um Filmaufnahmen für einen Werbespot
zu machen.
»Also«, sagte sie und ignorierte das Ziehen in ihrem
Magen, »wenn ich meine Jacke ausziehe, werden
Sie zwinkern?«
»Nee. Wenn Sie Ihre Jacke ausziehen, werde ich
diesen bescheuerten Text anständig vorlesen. Wie
ich schon gesagt habe, müssen wir über das Zwinkern
noch verhandeln.«
»Sie haben mir noch nicht die Bedingungen verraten.
«
Er lächelte nicht. Seine Lippen bewegten sich
nicht, und doch stand ein teufl isches Grinsen in
seinen grünen Augen. »Darüber werde ich im weiteren Verlauf entscheiden je nachdem, wie sich
die Dinge entwickeln.«
»Tja«, stieß sie hervor. »Ich gehe aber nur bis hierhin
und nicht weiter.«
Ihre Worte schienen um sie herum widerzuhallen
und der sexuellen Spannung, die immer herrschte,
wenn er in der Nähe war, nur noch mehr Nahrung
zu geben.
Ohne die Augen von ihr zu wenden, murmelte er:
»Was, wenn ich will, dass Sie weiter gehen?«
Sie konnte dem Drang nicht widerstehen, den prickelnden
Empfi ndungen, die über ihre Haut jagten,
nachzugeben und ein Spiel mitzuspielen, in
dem sie noch nie sonderlich gut gewesen war.
Denn wenn sie sich nicht komplett irrte, flirtete
der umwerfendste Mann, den sie je kennengelernt
hatte, gerade mit ihr.
Und es gefi el ihr.
Die Herausforderung war da, in dem Feuer, das ganz
unverhohlen in seinen grünen Augen loderte.
Statt ihm zu antworten, schlüpfte Lise wortlos aus
ihrer Jacke. Sie spürte, wie der Stoff über ihre nackten
Arme glitt, und hängte den Blazer über die
Lehne eines Stuhls. Darunter trug sie ein ärmelloses
weißes Seidentop. Nie zuvor hatte sie es als
besonders sexy empfunden, aber als Steves Blick nun zu ihren Brüsten glitt, fühlte sie sich mit ei
nem Mal wie die begehrenswerteste Frau der
Welt.
Plötzlich erinnerte sie sich wieder an den Moment,
als er am Tag zuvor ihre Brust gesehen hatte, die
aus Sonias Kleid hervorgeblitzt war, und daran,
dass sie diesen völlig Fremden gewollt hatte. Und
in seinen Augen las sie jetzt dieselbe Botschaft.
Sie schluckte und zog sich zurück, heraus aus dem
gefährlichen Bereich seines unwiderstehlichen
Charmes, um die Videokamera neu zu starten. Sie
spürte, wie er ihr mit seinen Blicken folgte, und ihr
Körper hatte sich noch nie so grazil und so verführerisch
angefühlt.
Steve ging zurück ans Ende des Raumes, wo er zuvor
gestanden hatte, und wiederholte seinen Text.
»Also«, sagte sie vorsichtig, »das war schon besser.«
So wie eine Tiefkühlsuppe besser war als ein Gericht
aus der Konservenbüchse aber eben noch
nicht annähernd so gut wie der Geschmack einer
frisch zubereiteten, selbst gemachten Suppe, den
Jen ihr versprochen hatte.
»Dann hat der kleine Motivationsschub wohl
nicht ausgereicht«, erklärte er.
»Wieso? Ich habe meine Jacke doch ausgezogen«,
erwiderte sie knapp.
»Ich brauche aber mehr.«
Er machte einen Schritt auf sie zu, und sie fasste
insgeheim den Entschluss, ihn zu
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