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Das Bildnis der Novizin

Titel: Das Bildnis der Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Albanese Laura Morowitz Gertrud Wittich
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Stefansdom von Prato. Er wird mehrmals im Jahr vor Gläubigen gezeigt, am berühmtesten jedoch ist das Fest des Heiligen Gürtels, das auf Mariä Geburt am 8.September fällt. Der Heilige Gürtel wurde schon vor langer Zeit von der Kirche als Reliquie anerkannt. Dieser Anspruch wurde zuletzt 1986 von Papst Johannes Paul II. bestätigt.
    Als Fra Filippo Lippi Lucrezia Buti begegnete, war er längst ein anerkannter und geachteter Künstler, der jedoch dafür bekannt war, dass er Auftragstermine nicht einhielt und ständig Schulden hatte. An der Freskenserie im Stefansdom arbeitete er zu dem Zeitpunkt seit sechs Jahren, und mit dem Altarbild für die Medici ging es auch nur schleppend voran. Die Fresken, die er 1461 endlich fertigstellte, bilden einen Höhepunkt im Schaffen des Künstlers. Dieser Zyklus wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts unter der Ägide des italienischen Kultusministeriums vollständig restauriert. Der neu erstandene Zyklus mit der berühmten tanzenden Salome und der außerordentlichen Szene, in der der Säugling Stephanus ausgetauscht wird, wurde 2007 erneut der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
    Das Zentralbild von Lippis Anbetender Madonna , dem Geschenk für König Alfonso, ging irgendwann im 16. Jahrhundert verloren oder wurde zerstört. Die Seitenflügel mit den Figuren des Abts Antonius und des heiligen Michael befinden sich heute im Cleveland Museum of Art in Ohio. Die Übergabe des Gürtels durch Maria an den heiligen Thomas, im Beisein der Heiligen Margarete, Gregor, Augustinus, Raphael und Tobias , in dem sowohl Lucrezia als auch Äbtissin Bartolommea zu sehen sind, hat im Palazzo Pretario in Prato überlebt – als Testament der ungewöhnlichen Liebe zwischen einer Klosterschwester und dem außergewöhnlichen Malermönch, der der Nachwelt einige der schönsten Kunstwerke aller Zeiten hinterlassen hat.
ZEITRECHNUNG IM 15. JAHRHUNDERT
Die liturgischen Stunden
    Das monastische Leben richtet sich nach den Gebetszyklen:
    METTE (der Nachtgottesdienst, auch Vigiliae genannt) = frühmorgens zwischen 2.00 Uhr und 4.00 Uhr
    LAUDES (das Morgenlob) = in der Morgendämmerung zwischen 5.00 Uhr und 6.00 Uhr
    PRIMA (die erste Stunde nach Sonnenaufgang) = zwischen 6.00 Uhr und 7.00 Uhr
    TERTIA (die dritte Stunde nach Sonnenaufgang) = gegen 9.00 Uhr
    SEXTA (die sechste Stunde nach Sonnenaufgang) = gegen 12.00 Uhr, Zeit des Mittagsmahls
    NONA (die neunte Stunde nach Sonnenaufgang) = zwischen 14.00 und 15.00 Uhr
    VESPER (der Abendgottesdienst) = bei Einbruch der Dämmerung
    KOMPLET (das Nachtgebet, auch Completorium genannt) = gegen 18.00 Uhr; danach Schlafenszeit.
Das liturgische Jahr
    Im 15. Jahrhundert herrscht noch die KIRCHLICHE KALENDERORDNUNG vor, die nicht wie die bürgerliche Kalenderordnung von der Einteilung in Monate, sondern vom Rhythmus der Woche und der Sonntage bestimmt ist, und sich an den großen kirchlichen Festtagen Weihnachten und Ostern ausrichtet.
    Das liturgische Jahr beginnt mit dem 1. Advent, dem vierten Sonntag vor Weihnachten, der zugleich den WEIHNACHTSFEST-KREIS einläutet. Die Adventszeit endet am 24. Dezember mit dem Heiligen Abend; an sie schließt sich die Weihnachtszeit vom 25. Dezember, dem Hochfest der Geburt des Herrn, bis zum Fest der Taufe des Herrn am Sonntag nach dem 6. Januar an. Dazwischen liegt am 6. Januar das Hochfest der Erscheinung des Herrn, auch Epiphanie genannt.
    Die zweite wichtige Zeit im Jahr ist der OSTERFESTKREIS. Ostern selbst, das Hochfest der Auferstehung des Herrn, wird am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond begangen. Der Osterfestkreis beginnt am Aschermittwoch, dem siebten Mittwoch vor Ostern, mit der 40-tägigen österlichen Bußzeit als Fastenzeit und endet am Pfingstsonntag, dem 50. Tag nach Ostern. Wichtige Tage während des Osterfestkreises sind der Palmsonntag (letzter Sonntag vor Ostern, Ende der Fastenzeit), die Heilige Woche von Palmsonntag bis Karsamstag, Christi Himmelfahrt am Donnerstag der sechsten Woche nach Ostern und schließlich Pfingsten.
    Die Sonntage zwischen diesen beiden Festkreisen werden als SONNTAGE NACH EPIPHANIE beziehungsweise NACH PFINGSTEN durchgezählt.

BIBLIOGRAFIE
    Dieses Buch ist ein Roman, der sich von historischen und biografischen Tatsachen inspirieren ließ. Wir haben bei unserer Recherche zahlreiche Bücher über Gesellschaft und Kultur des 15. Jahrhunderts, sowie über Leben und Werk von Fra Filippo Lippi hinzugezogen. Obwohl unsere Arbeit sich stark auf folgende Quellen stützt, sind jedwede

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