Das bisschen Haushalt
roter Leberkäse - alles auf Stärke drei geschnitten; außerdem: Fleischsalat (ohne Gurken und Kräuter)
• Rebecca: Weiße Fleischwurst, Geflügelwurst
Ich betrachte die Liste und erkenne, dass da kaum Gesundes draufsteht. Dafür werde ich dann mit meinen Speisevorschlägen sorgen.
Papas Essenvorschläge
• Grüner Salat mit Paprika und Gurken
• Gemüsereis
• Nudeln mit Spinatsoße
• Kartoffelgratin
• Gemüseburger
• Erbsensuppe
• Kartoffelsuppe
• Linseneintopf
• Nürnberger Rostbratwürstchen mit Sauerkraut
• Bauernsalat
• Pilzomelett
• Überbackene Zucchini
• Tomatensuppe
Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis meines Brainstormings. Als Paul seine Hausaufgaben erledigt hat und Rebecca vom Kindergarten zu Hause ist, halten wir Familienrat. Ich eröffne die Konferenz: „Kinder, was soll künftig auf den Teller kommen?“ Paul muss nicht lange nachdenken und beginnt seine Aufzählung: „Fischstäbchen, Pommes, Hot Dogs, Hamburger - die müssen aber genauso schmecken wie bei McDonalds -, Schnitzel, Nudeln mit Sahnesauce und Schokopudding.“ Rebecca stimmt den Vorschlägen ihres Bruders ausnahmsweise ohne Widerspruch zu. Wow - ich bin begeistert ob der kulinarischen Kreativität meiner Nachkommen.
„Nein, Leute, das könnt ihr vergessen! Ich habe mich gerade neulich mit Ursula unterhalten. Die findet auch, dass die Kinder heutzutage viel zu viel Ungesundes essen. Wir werden jetzt unsere Ernährung völlig umstellen.“ „Aha!“, erwidert Paul völlig fassungslos. Das hätte er mir nicht zugetraut. Ich präsentiere meine Liste, wobei ich die Lieblingsgerichte der Kinder geschickt zwischen meine Speisenvorschläge gemischt habe. Paul und Rebecca schauen trotzdem so, als ob ich Katzenfutter, Rattengift, Terpentin und Fencheltee aufgezählt hätte.
Unsere Positionen betreffend den Speiseplan liegen weiter auseinander als die politischen Ansichten von Gregor Gysi und Edmund Stoiber. „Papa, also wirklich, das geht nicht. Ein paar Sachen sind ja auf deiner Liste, die wir essen. Aber deine blöden Suppen und Salate kannste abhaken“, meint Paul. Und Rebecca ist der Ansicht, dass ein regelmäßiger Wechsel zwischen Pfannkuchen, Spaghetti und Pizza für sie völlig in Ordnung sei. Ich solle mir nicht so viel Gedanken machen. „Ihr seid mitten im Wachstum. Da braucht der Körper besonders viele Vitamine“, versuche ich, die beiden von der Notwendigkeit einer neuen Diät zu überzeugen. „Die Oma hat gesagt, dass du früher nur Leberwurstbrote und Lasagne gegessen hast. Und du bist auch groß geworden“, probiert Paul, mich in die Enge zu treiben. Na ja, da hat er bzw. die Oma nicht ganz unrecht. Das kann ich jetzt aber nicht zugeben, erst recht nicht, dass ich mir von meinem Taschengeld fast jeden Tag einen Schokoriegel gekauft habe.
Wir werden einen Kompromiss finden müssen. „O. k., Leute, wir müssen ja nicht alles auf der Liste machen. Ich schlage vor, wir kaufen uns ein Kochbuch und schauen da mal nach, was es noch für Gerichte gibt.“ Wir gehen ins Büro und gehen auf die Internetseite von Amazon. Dort gebe ich als Suchbegriff „Kochbuch“ ein. Ein riesige Liste erscheint. „Gesünder kochen mit Keimen und Sprossen“ ist vermutlich nicht der richtige Titel. Für „Köstlichkeiten aus dem Orient“ dürften ihre Geschmacksknospen wohl noch nicht reif genug sein. Aber, hier, das wäre doch was: „Das Biene-Maja-Kochbuch“. Ich bestelle das spiralgebundene Werk in der Hoffnung, brauchbare Anregungen für den Speisezettel zu erhalten.
Dienstag, 15. Juli
Im Kindergarten hatte ich gestern einen Zettel in die Hand gedrückt bekommen:
Wir wollen morgen, Dienstag, 15. Juli, in den Wald gehen und dort ein paar schöne Stunden verbringen. Bitte ziehen Sie Ihr Kind entsprechend (wettergerecht, am besten im Zwiebellook) an und geben ihm Folgendes mit:
• eine Isomatte oder ein Iso-Sitzkissen
• einen Rucksack mit ausreichend gesundem Essen und Trinken (keine Glasflaschen)
• Tempos
• festes Schuhwerk
• Wechselwäsche
• Sofern vorhanden: Becherlupe
Bitte bringen Sie Ihr Kind um 08:00 Uhr zum Sammelplatz am Schützenhaus.
Wir freuen uns auf erlebnisreiche Momente in der Natur!
Ihr Kiga-Team
Noch etwas: Wir gehen auch, wenn es regnen sollte.
Zur Erinnerung: Wer noch nicht die 6 € für den Ausflug zu den Märchenfestspielen bezahlt
Weitere Kostenlose Bücher