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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ich!«
    »Viel Hoffnung, die Ihr in ein kleines Mädchen steckt, selbst wenn es aufmüpfig ist.«
    »Siehst du das Blut an ihr? Diese Schnitte und Risse in ihrer Kleidung? Vyands Männer haben das getan, aber jetzt sind sie diejenigen, die Schmerzen erleiden.«
    Vyands Männer? Vielleicht wusste er nichts von dem Angriff der Unsterblichen auf den Untergrund. Dann hatte er nicht gewusst, wo ich war! Vielleicht gelang es Aylin und den anderen doch noch zu entkommen und sich zu Jeatars Bauernhof zu retten.
    Und Tali?
    Vielleicht musste ich mich doch nicht ins Lager der Löser schleichen.
    »Glaub mir, sie trägt jetzt keine Wunde mehr.«
    Abgesehen von meinen frischen Narben. Ich hätte gerne noch ein paar auf mich genommen, wenn ich dadurch genügend Schmerzen auf mich lud, um sie in den Herzog zu drücken. Dann wäre ich vielleicht imstande, diesen Krieg gleich hier zu beenden. Ich hatte viel darüber gelernt, wie man Leute entführte, und wenn ich den Herzog fing, konnte ich ihn Jeatar übergeben und die Soldaten in den Lagern der Löser zwingen, alle gehen zu lassen - Tali eingeschlossen.
    »Die Unsterblichen können sich auch selbst heilen«, sagte der Mann.
    »Das können sie nicht.« Der Herzog zog etwas aus seiner Tasche. Pynvium.
    Peng!
    Ich funkelte ihn nur an, als die Schmerzen auf meiner Haut brannten. Eine ganz schöne Menge für einen so kleinen Pynviumstab, aber er war ozeanblau, wahrscheinlich rein. Enthielt er nur einen Blitz?
    »Das hat gekitzelt«, sagte ich. Er hob den Stab erneut. Ich nahm die Hände hoch und brachte die Seile vor den Blitz. Wahrscheinlich würde es nicht viel bewirken, aber vielleicht schwächte es die Seile ein wenig.
    Peng!
    »Es hat immer noch nur gekitzelt«, sagte ich.
    Der Herzog lief wieder rot an und legte den Stab weg. »Hast du je so etwas gesehen, Erken?«
    »Nein, eine derartige Immunität ist äußerst bemerkenswert.«
    »Niemand wird es mehr wagen, mich zu bedrohen.«
    »Zählt nicht darauf«, höhnte ich.
    Erken sah nicht überzeugt aus, obwohl er sichtlich von mir beeindruckt war. »Wenn es funktioniert.«
    »Es wird funktionieren.« Der Herzog verschränkte die Arme vor der Brust, die Hände immer noch geballt. »Weise Vinnot an, alles vorzubereiten. Ich möchte so bald wie möglich eine Probe.«
    »Jawohl, Herr.« Einer seiner Garde nickte und verschwand durch eine andere Tür.
    Wenn was funktionierte?
    Das Gerät, das Enzie und den anderen wehgetan hatte? Das konnte nicht sein, denn das war im Feuer der Gießerei vernichtet worden. Oder nicht?
    »Nichts, was Ihr tut, spielt eine Rolle«, sagte ich. »Alle hassen Euch. Jeden Tag haben weniger Menschen Angst vor Euch. Ihr könnt nicht viel länger verbergen, was Ihr seid.«
    Der Herzog lächelte zynisch. Nicht die Reaktion, die ich hervorzurufen gehofft hatte. »Jetzt, wo ich dich habe, muss ich mich überhaupt nicht mehr verstecken.«
    Eine Frau in der blausilbernen Uniform einer Verwaltungsangestellten des Herzogs trat zu ihm. »Herr? Vinnot ist bereit.«
    »Hervorragend. Feldwebel, bringt ihm die Schifterin.«
    Der Soldat links von mir riss mich hoch und führte mich zu einer Tür auf der anderen Seite des Raums. Erst dann bemerkte ich die schwachen Vibrationen unter meinen Füßen und das Summen in der Luft.
    »Wohin bringt Ihr mich?«
    »Jetzt ist sie nicht mehr so aufmüpfig, richtig?«, meinte der Herzog. »Seid vorsichtig mit ihr. Sie ist nicht ersetzbar wie die anderen.«
    »Was wollt Ihr mit mir machen?« Ich wehrte mich gegen den Soldaten, aber es war, als würde ich mit einem Baum ringen. Er schleppte mich durch die Tür in den anderen Raum. »Sagt es mir!«
    »Du bist besser dran, wenn du es nicht weißt«, sagte ein Mann. Ich brauchte einen Moment, bis ich sein Gesicht einordnen konnte. Als ich ihn beim letzten Mal gesehen hatte, hatte er auf dem Boden vor dem Turmzimmer in der Gilde der Heiler in Geveg gelegen.
    »Vinnot«, sagte ich. Dann blickte ich voll Hass auf den Mann, der Tali so mit Schmerzen gefüllt hatte, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Der an Schmerzlösern experimentiert und sie verletzt hatte, um zu sehen, ob sie spezielle Fähigkeiten entwickelten, wie die meinen. Der die Unsterblichen geschaffen und ausgeschickt hatte, um zu töten. Mir drehte sich der Magen um, schlug Saltos, je näher ich ihm kam.
    »Ich sehe, mein Ruf eilt mir voraus.« Er grinste, dann machte er weiter Notizen auf einem Block. Hinter ihm war ...
    Etwas.
    Gewiss Pynvium, aber eine missgestaltete Mischung,

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