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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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mich hierher gebracht?«
    »Nicht, um mich mit meinen Taten zu brüsten, so viel sollte klar sein. Und ganz bestimmt nicht, um Ihnen meine Sünden zu beichten.« Palmer kicherte, dann verfinsterte sich seine Miene. »Dies ist die letzte Nacht, die ich als Mensch verbringe. Da fand ich es nur angemessen, mit meinem potenziellen Attentäter zu speisen. Dr. Ephraim Goodweather. Schon morgen werde ich an einem Ort sein, an dem der Tod keine Macht mehr hat. Und für Ihre Spezies wird es keine Hoffnung mehr geben.«
    »Meine Spezies?«
    »Für Ihre Spezies wird es keine Hoffnung mehr geben. Dies ist die Ankunft eines neuen Messias, der Tag des Jüngsten Gerichts. In diesem Punkt entsprechen die Legenden der Wahrheit - obwohl man sich die Wiederkunft des Herrn wohl etwas anders vorgestellt hat. Gott hat uns das ewige Leben nur versprochen - der Meister liefert es tatsächlich. Der Jüngste Tag ist gekommen, und er wird sein Königreich auf Erden errichten.«
    »Und welche Rolle spielen Sie dabei? Mir scheint, Sie sind nur eine weitere Drohne, die seinen Willen erfüllt.«
    Palmer spitzte verächtlich die Lippen. »Ein weiterer plumper Versuch Ihrerseits, Zweifel in mir zu wecken. Dr. Barnes hat mich vor Ihrer Dickköpfigkeit gewarnt. Sie versuchen es wieder und wieder…«
    »Ich versuche gar nichts. Wenn Sie nicht begreifen, dass Sie nur nach seiner Pfeife tanzen, haben Sie es nicht anders verdient.«

    Palmer sah Eph ausdruckslos an. »Morgen ist es so weit.«
    »Überlegen Sie doch - weshalb sollte er seine Macht teilen wollen?« Eph setzte sich aufrecht hin und schob die Hände unter den Tisch. »Haben Sie einen Vertrag mit ihm abgeschlossen? Ihn mit Handschlag besiegelt? Sie sind doch keine Blutsbrüder - zumindest jetzt noch nicht. Im besten Fall sind Sie morgen um diese Zeit ein weiterer Vampir in seinem Clan. Glauben Sie einem Epidemiologen - mit Viren kann man nicht verhandeln.«
    »Ohne mich wäre er nie so weit gekommen.«
    »Ohne Ihr Geld, meinen Sie. Ohne Ihren weltlichen Einfluss. Leider scheint es mit Ihrem Einfluss nicht mehr weit her zu sein.«
    Fitzwilliam trat vor und stellte sich neben Eph. »Der Hubschrauber wartet.«
    »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend, Dr. Goodweather«, sagte Palmer und wollte vom Tisch weg. »Leben Sie wohl.«
    Eph hob die Stimme. »Er ist dort draußen und verwandelt jeden, den er in die Finger kriegt. Wenn Sie schon so verdammt wichtig für ihn sind, Palmer - verraten Sie mir doch mal, warum Sie immer noch in der Schlange stehen?«
    Palmer rollte langsam davon, während Fitzwilliam Eph aus dem Stuhl zerrte. Eph hatte Glück - das Silbermesser, das er sich in den Hosenbund gesteckt hatte, verfehlte nur knapp seinen Oberschenkel. Er spürte das kalte Metall auf der Haut. »Was springt eigentlich für Sie bei der ganzen Sache raus?«, fragte er den Bodyguard. »Sie sehen mir doch noch ganz fit aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie als Blutsauger enden wollen.«
    Doch Fitzwilliam blieb stumm. Mit stahlhartem Griff brachte er Eph zurück auf das Dach.

REGEN

    BAMM!
    Der erste Aufprall ließ Nora zusammenzucken. Jeder im Zug spürte ihn, doch niemand begriff, was hier geschah. Nora wusste nur wenig über die Tunnel, die Manhattan mit New Jersey verbanden, doch sie wusste, dass es unter normalen Umständen zwei, maximal drei Minuten dauerte, den Tunnel unter dem Hudson River zu durchqueren. Unter normalen Umständen …
    BAMM-BAMM-BAMM!
    Erneut erzitterte der ganze Zug, und mahlende Geräusche waren zu hören. Die Erschütterung ging von der Lok aus, brachte den Boden zum Vibrieren und hörte wieder auf, als der letzte Waggon über das Hindernis gefahren war. Nora musste daran denken, wie ihr Vater einmal mit dem Cadillac ihres Onkels in den Adirondack Mountains einen großen Dachs überfahren hatte. Das hatte genauso geklungen - nur dass das Geräusch im Tunnel viel lauter war.
    Das war kein Dachs.
    Aber - das wusste sie instinktiv - auch kein Mensch.
    Panik ergriff sie. Jetzt weckten die Erschütterungen auch ihre Mutter. Nora griff nach ihrer faltigen Hand, worauf die alte Dame sie kurz anlächelte, wie man einen Fremden anlächelt, und dann ins Leere starrte. Auch recht , dachte Nora.
Sie hatte ohnehin keine Lust, sich mit den Sorgen und Nöten ihrer Mutter auseinanderzusetzen. Davon hatte sie selbst mehr als genug.
    Zack hatte die Augen geschlossen, die Kopfhörer in die Ohren gesteckt und seinen Kopf auf den Rucksack gelegt. Er schien die Erschütterungen und

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