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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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öffnete das Seitenfach ihres Rucksacks und zog die Lumalampe heraus, deren Batterien summend zum Leben erwachten. Und im indigoblauen Licht der UV-C-Birne sahen sie die Vampirexkremente: Das fluoreszierende Zeug klebte überall - am Boden, an den Wänden, auf den Gleisen. Offenbar gelangten die Kreaturen auf diesem Weg zum Festland. Es mussten Tausende gewesen sein.
    Hinter ihnen stiegen weitere Fahrgäste aus. Einige aktivierten ihre Handys, um sich im Licht der Displays ebenfalls umzusehen. »Mein Gott!«, rief eine Frau.
    Nora drehte sich um. Und sah, dass die Räder des Zuges mit weißem Blut bespritzt waren und Hautfetzen, Knorpel und Knochenstücke an der Unterseite des Waggons klebten. Waren sie einfach überrollt worden? Oder hatten sie sich absichtlich vor den Zug geworfen?
    Letzteres war gar nicht so unwahrscheinlich, schoss es Nora durch den Kopf. Nicht wenn irgendjemand den Zug stoppen wollte.
    Kelly …
    Schnell legte Nora einen Arm um Zack, griff ihre Mutter an der Hand und rannte mit beiden die Gleise entlang. Sie hatte zuvor gesehen, dass sich die vorderen Waggons in die Tunnelwand verkeilt hatten, also blieb ihnen nur der Weg ans Ende des Zuges.
    Aus fast allen Waggons drangen nun Schreie, fielen die Fahrgäste den Vampiren zum Opfer. Nora hoffte inständig,
dass Zack nicht aufblickte und die Gesichter der Menschen sah, deren Blut gegen die Fensterscheiben spritzte.
    Endlich erreichten sie den letzten Wagen und überquerten hinter ihm das Gleis, auf dem weitere zermalmte Vampirleichen lagen. Nora schwenkte das UV-Licht hin und her, um etwaigen Blutwürmern den Garaus zu machen.
    Auf der anderen Seite des Zuges war der Weg bis zur Lok frei. Nora starrte in die Dunkelheit dahinter, hoffte, irgendwo das Ende des Tunnels erkennen zu können …
    … als sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch hörte. Ein Krabbeln. Ein Trippeln. Eine Horde kleiner Füße. Das Geräusch kam von vorne, aus der Richtung, in die der Zug gefahren war, und hallte die Tunnelwände hinab.
    Irgendetwas kam aus der Finsternis auf sie zu.
    Nora umklammerte Zack und ihre Mutter und rannte, so schnell sie konnte, in die entgegengesetzte Richtung. Nur weg von diesem verdammten Zug.
     
     
    Der Jäger trat langsam zur Seite, hielt sein Messer jedoch weiter auf Vasiliy gerichtet, während Setrakian den Gestalten an den Fenstern die Verbindung zwischen dem Meister und Eldritch Palmer erklärte.
    Wir kennen diesen Mann. Er hat uns aufgesucht und um Unsterblichkeit gebettelt.
    »Was ihr jedoch abgelehnt habt. Und so hat er sich nach einem anderen Geschäftspartner umgesehen.«
    Er hat unsere Anforderungen nicht erfüllt. Die Ewigkeit ist ein großes Geschenk, die Aufnahme in den Kreis der Unsterblichen ist nur Wenigen vorbehalten.
    Die Stimme, die in Vasiliys Kopf dröhnte, klang wie die eines erbosten Lehrers, der ein dummes Kind zurechtweist - nur hundertfach verstärkt. Er beäugte den Jäger neben sich, fragte sich, wer er wohl war. Ein vor langer Zeit verstorbener europäischer König? Oder Alexander der Große? Oder
Howard Hughes? Nein, in seinem früheren Leben war dieser Jäger ganz bestimmt ein Elitesoldat gewesen, den sie direkt vom Schlachtfeld wegrekrutiert hatten. Die ultimative Spezialeinheit. Aber welcher Armee hatte er angehört? Welcher Epoche? Hatte er in Vietnam gekämpft? In der Normandie? Bei den Thermopylen?
    »Ich weiß, dass euer Einfluss bis in die höchsten Kreise der menschlichen Gesellschaft reicht«, sagte Setrakian jetzt. »Jeder, der in euren Clan aufgenommen wird, muss euch gewaltige Reichtümer überlassen, mit denen ihr euch selbst und eure Eingriffe in die Geschicke der Menschheit tarnt.«
    Wenn es nur um einen ein fachen Handel gegangen wäre, wären seine Reichtümer mehr als angemessen gewesen. Doch Reichtum allein ist uns nicht genug - wir fordern Gehorsam. Daran mangelte es ihm.
    »Nun, als ihr ihn abgewiesen habt, wurde Palmer ziemlich wütend. Daher suchte er den abtrünnigen Meister auf, den Jüngsten unter euch…«
    Selbst im Angesicht des Untergangs scheint dein Wissensdurst nicht versiegen zu wollen, Abraham Setrakian. Du hast mit allem zur Hälfte Recht - lassen wir es dabei bewenden. Ja, es ist gut möglich, dass Palmer nach dem Siebten gesucht hat. Doch es war der Siebte, der ihn fand.
    »Kennt ihr seine Pläne?«
    Ja.
    »Dann wisst ihr auch, dass ihr euch in Gefahr befindet. Der Meister erschafft sich Tausende von Jüngern, viel zu viele, als dass eure Jäger sie besiegen könnten.

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