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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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verkrampfte, wie sich das eben noch wild schlagende Herz verlangsamte. Dann stach er mit dem scharfen Nagel des Mittelfingers in seinen eigenen Daumen, und ganz vorsichtig, um ja keinen der Blutwürmer
entkommen zu lassen, ließ er einen einzelnen weißen Tropfen in den keuchenden Mund des Jungen fallen.
    Sofort stöhnte Zack auf und schnappte nach Luft. Der Geschmack von Kupfer und heißem Kampfer machte sich in seinem Mund breit. Vor vielen Jahren hatte Zack einmal als Mutprobe an einer Neun-Volt-Batterie geleckt. Jetzt, als sich seine Lungen wieder entkrampften, spürte er einen ganz ähnlichen Schock - und schon nach wenigen Augenblicken konnte er wieder normal atmen.
    Dankbar sah er zu der großen dunklen Gestalt auf.
    Der Meister hatte ihn geheilt.

EPILOG

Aus dem Tagebuch von Ephraim Goodweather
    Sonntag, 28. November
     
    Und das ist geschehen - oder ich glaube, dass es geschehen ist:
    Die seltsamen Vorkommnisse in New York City waren nur der Anfang gewesen. In jeder Stadt, jedem Dorf der Welt häuften sich die Fälle von verschwundenen Personen …
    Wilde Gerüchte und Geschichten machten die Runde. Die Vermissten würden nachts zurückkehren, getrieben von tierischen Bedürfnissen, und nach den Menschen suchen, die sie einst geliebt haben …
    Die Mächtigen trauten sich endlich, die Worte »Seuche« und »Vampir« in den Mund zu nehmen, doch da war es längst zu spät.
    Überall auf der Welt brachen die Wirtschaft, die Infrastruktur und die Kommunikationsnetze zusammen. Panik machte sich breit.
    Und dann explodierten die Reaktoren. Einer nach dem anderen.
    Aufgrund der hohen Verluste und der weiträumigen Zerstörung wird es wohl nie gelingen, die Ereignisse, die danach folgten, genau nachzuvollziehen. Auch ich kann hier nur die allgemein anerkannte Hypothese wiedergeben, doch letztlich
sind dies alles nur Vermutungen, basierend auf der Situation vor dem Beginn der Katastrophe.
    Die erste Explosion ereignete sich in China. Die zweite in Hadera an der Westküste Israels. Die austretenden Wolken enthielten große Mengen an radioaktiven Isotopen sowie Cäsium und Tellurium. Von Israel aus trugen warme Mittelmeerwinde die Giftwolke nach Syrien, über die Türkei und das Schwarze Meer nach Russland sowie nach Osten in den Irak und Nordiran.
    Zuerst vermutete man einen terroristischen Anschlag, und alle Augen richteten sich auf Pakistan, doch das Land stritt jede Beteiligung ab. Dann forderten Syrien und Zypern die internationale Ächtung Israels und bestanden auf Wiedergutmachungsleistungen, während der Iran verkündete, dass die Vampirplage ganz offensichtlich zionistischen Ursprungs war. Das israelische Kabinett berief eine Krisensitzung der Knesset ein - man bereitete sich auf den Krieg vor. Pakistan glaubte, dass die Kernschmelze Israel einen Vorwand geben würde, seine Atomwaffen einzusetzen, und befahl den Abschuss von sechs Atomraketen. Israel antwortete mit einem unmittelbaren Gegenschlag.
    Unterdessen setzte Nordkorea, das einen Ausbruch der Seuche befürchtete und dessen Bevölkerung unter einer Hungersnot litt, seinerseits Atomwaffen gegen Südkorea ein, und China griff bereitwillig in den Konflikt ein, um den Reaktorzwischenfall im eigenen Land zu vertuschen.
    Die Atomexplosionen führten zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Abertausende Tonnen Asche, Schwefelsäure und Kohlenmonoxid wurden in die Atmosphäre geschleudert.
    Ölfelder standen in Flammen, Millionen Liter des Brennstoffs wurden vernichtet, und die Menschheit war nicht mehr in der Lage, dem Feuer Herr zu werden.
    Dicke Wolken dunklen Rauchs quollen in die Stratosphäre, und schließlich legte sich eine kalte Ascheschicht wie ein Leichentuch über die Erde.

    Keine menschliche Ansiedlung blieb davon unberührt. Die Städte wurden zu giftigen Todesfallen, die Straßen zu gewaltigen Schrottplätzen. Kanada und Mexiko riegelten ihre Grenzen ab, und illegale Einwanderer aus den USA, die den Rio Grande überqueren wollten, wurden mit Waffengewalt zurückgehalten. Doch auch diese Grenzen hielten nicht lange.
    Über Manhattan schwebte eine riesige radioaktive Wolke. Der Himmel färbte sich blutrot, bis schließlich der Ruß in der Atmosphäre die Sonne endgültig verfinsterte. Obwohl es helllichter Tag war, lagen das Land und das Wasser nun unter einem schwarzen Himmel.
    Dann regnete es Asche, und der radioaktive Niederschlag machte den Untergang der Menschheit vollkommen.
    Bald verstummten die letzten Sirenen, und Scharen von Vampiren tauchten

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