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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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in die Schlagader. Setrakian spürte keine Schmerzen, nur ein seinen ganzen Körper umfassendes Ziehen.
    Der Meister trank sein Blut.
    Verwandelte ihn.
    Die Augen der Kreatur starrten Setrakian amüsiert an,
während er sich an seinem Blut labte. Setrakian erwiderte den Blick. Jedoch nicht aus Trotz - er wartete auf etwas.
    Nun durchströmten die Blutwürmer seinen Körper wie eine Invasionsarmee, erschlossen gierig das neue Territorium. Etwa eine Minute blieb der Stachel in Setrakians Hals, dann löste sich der Meister von ihm, zog das rote, pulsierende Organ zurück und sah den alten Mann an
    Setrakian wartete …
    Plötzlich erbebte der Körper des Meisters, als würde er von einem Krampf geschüttelt. Er riss den Kopf zurück, seine Pupillen zogen sich zusammen, der gewaltige Hals verkrampfte sich.
    … wartete …
    Jetzt ließ der Meister Setrakian fallen und stolperte durch den Raum. Ein brennender Schmerz schoss durch seine Eingeweide.
    … wartete auf diesen Moment.
    Den Moment der Rache.
    Setrakian lag blutend auf dem Boden des Kontrollraums. Endlich konnte er die Zunge entspannen - die letzte Tablette hatte sich in seinem Mund aufgelöst.
    Er hatte sich eine Überdosis aus blutverdünnendem Nitroglyzerin und Vasiliys Warfarin verabreicht und das Gift dann an den Meister weitergegeben.
    Und der Kammerjäger hatte richtig vermutet: Den Vampiren fehlte der Würgereflex. Sie konnten eine einmal zu sich genommene Flüssigkeit nicht wieder von sich geben …
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht stürmte der Meister durch die Tür und verschwand im Heulen der Sirenen.
     
     
    Die internationale Raumstation ISS flog gerade über die dunkle Seite der Erde, als der Funkkontakt abbrach. Astronautin Thalia Charles hatte die Verbindung zum Johnson Space Center in Houston endgültig verloren.

    Kurz darauf spürte sie die ersten Kollisionen. Weltraummüll prallte gegen die Station. Das war eigentlich nicht ungewöhnlich - bemerkenswert waren jedoch die Häufigkeit und die Frequenz der Einschläge.
    Es waren viel zu viele. Und sie erfolgten viel zu schnell.
    Thalia versuchte, sich zu beruhigen, versuchte nachzudenken. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie glitt zum Bullauge und blickte auf die Erde hinunter.
    Auf der dunklen Seite des Planeten waren zwei helle Lichtpunkte zu erkennen. Einer direkt an der Grenze zum anbrechenden Tag, der andere weiter östlich.
    So etwas hatte sie noch nie gesehen, kein Ausbilder und kein Fachbuch hatte sie darauf vorbereitet. Die Intensität des Lichts, die gewaltige Hitze … Vom Weltraum aus wirkten die Punkte wie Stecknadelköpfe, doch Thalia war sich sicher, dass es sich um Explosionen gigantischen Ausmaßes handelte.
    Erneut wurde die Station durchgerüttelt. Ein Warnsignal ertönte, und in der Nähe der Tür leuchteten gelbe Lampen auf. Offenbar waren die Sonnensegel beschädigt worden. Sie würde in den Raumanzug schlüpfen müssen, um …
    BAMMM!
    Irgendetwas hatte die Hülle schwer getroffen. Nein, das war kein Weltraummüll - eher schien es, als stünde die Raumstation unter feindlichem Beschuss. Thalia schwebte zu einem der Computer hinüber, wo eine weitere Sicherheitswarnung angezeigt wurde: ein Leck im Sauerstofftank. Panisch stieß sie sich ab und glitt den Gang hinunter zur Luftschleuse.
    BAMMM!
    Ein weiterer heftiger Einschlag. So schnell sie konnte legte Thalia den Anzug an, zog sich den Helm über den Kopf, verschloss ihn und öffnete das Sauerstoffventil.
    Zu viel Sauerstoff. Zu plötzlich.
    Sie verlor das Bewusstsein. Ihr letzter Gedanke galt nicht
ihrem Ehemann, galt nicht Billy in seiner Küche in West Hartford, sondern … ihrem Hund. Ja, sie meinte, in der Stille der Raumstation sein Bellen zu hören …
    Etliche Einschläge später war die internationale Raumstation ISS selbst ein Stück Weltraummüll, das bald seine Umlaufbahn verlassen würde, um auf die Erde zu stürzen.
     
     
    Auf dem Boden des Kontrollraumes liegend, wusste Setrakian, dass die Verwandlung begonnen hatte. Der erstickende Schmerz in seiner Kehle war die erste Stufe.
    Die Blutwürmer durchströmten seinen Körper und verbreiteten ihre furchtbare Fracht: das Virus, das seine Zellen befiel. Sie veränderte. Sie sich unterwarf.
    Die zweite Stufe war die Hitze. Es war, als würde sein Körper zu brennen beginnen, als verwandelte er sich in eine dunkle Sonne.
    Er wusste, dass er zu schwach war, um die Verwandlung zu überstehen. Selbst ohne den massiven Blutverlust war er einfach zu alt - eine

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