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Das Blut der Azteken

Das Blut der Azteken

Titel: Das Blut der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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Caballero ermöglicht, wenn ich ihr im Bett zu Diensten bin. Du kannst ja mein Page werden, meinen Nachttopf ausleeren und meine Stiefel polieren.«
    Was für ein Freund!
    Unser Glück wendete sich, als wir auf Nachzügler der Schatzflotte stießen, die auf der Straße nach Jalapa unterwegs waren. Wir überfielen einen Spanier, der in einer von Maultieren getragenen Sänfte reiste. Er wurde von seinem spanischen Diener auf einem Esel und einigen Indios zu Fuß begleitet, die ihn bewachen und bedienen sollten.
    Wie sich herausstellte, war der Spanier kein reicher Kaufmann, sondern ein Vertreter des Indischen Rates in Spanien.
    »Ein Münzinspektor!«, rief Mateo verärgert aus. »Anstelle von Geld haben wir einen Beamten erwischt, der darauf achtet, dass im Münzamt vorschriftsmäßig gearbeitet wird.«
    Nachdem wir den Inspektor und seinen spanischen Diener gefesselt hatten, erörterten wir, ob für den Mann vielleicht ein Lösegeld zu bekommen sei. Der Inspektor hatte den Auftrag, seine Papiere im Münzamt der Hauptstadt vorzulegen, sämtliche Arbeitsbereiche von der Sicherheit bis zur Prägung der Münzen selbst zu überprüfen und anschließend nach Lima weiterzureisen.
    »Die Chancen auf ein Lösegeld stehen nicht sehr gut«, meinte Mateo. »Nach seinen Papieren zu urteilen, handelt es sich um einen unangekündigten Besuch, sodass nicht einmal der Le iter des Münzamts oder der Vizekönig von seinem Kommen wissen. Wenn wir ein Lösegeld vom Vizekönig fordern, wird er sich vermutlich weigern und hoffen, dass wir den Inspektor töten. Da Botschaften nur von der Schatzflotte überbracht werden, würde es ein oder zwei Jahre dauern, bis der Indische Rat vom Tod des Inspektors erfährt. Bis zum Eintreffen seines Nachfolgers wird noch einmal genauso viel Zeit vergehen. Der Vizekönig würde sich vermutlich die Hände reiben, denn schließlich macht sich kein Inspektor eigens die Mühe, nach Neuspanien zu kommen, und zieht wieder von dannen, ohne einen Fehler zu finden.«
    »Lass uns darüber schlafen«, erwiderte ich.
    Wir wickelten uns in unsere Decken und grübelten über die verschiedenen Möglichkeiten nach.
    Mitten in der Nacht schreckte ich hoch, denn mir war ein zündender Gedanke gekommen. Ich rüttelte Mateo wach.
    »Als wir den Inspektor befragt haben, hat er behauptet, er hätte in Neuspanien weder Freunde noch Verwandte, die für ihn Lösegeld bezahlen würden.«
    »Warum weckst du mich auf, um mir etwas zu sagen, das ich schon weiß?«
    »Also wird man jeden X-Beliebigen, der mit den Papieren des Indischen Rates im Münzamt vorspricht, für den Inspektor halten.«
    Mateo packte mich an der Kehle. »Wenn du nicht gleich auf den Punkt kommst, bring ich dich um.«
    Ich stieß seine Hand weg. »Hör zu, du Dummkopf. Im Münzamt liegt so viel Silber herum, dass man damit ein kleines Königreich kaufen könnte. Es ist unmöglich, das Gebäude zu stürmen, aber mit den Papieren des Inspektors könnte man einfach hineinspazieren.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich habe eben nicht richtig gehört. Für mich klang es, als hättest du eben gesagt, ich könnte mit den Papieren des Inspektors einfach ins Münzamt spazieren.«
    »Mateo, niemand hier kennt den Inspektor. Seine einzige Vollmacht ist das Ermächtigungsschreiben des Rates. Wenn du diese Papiere vorlegst, bist du der Inspektor.«
    »Bravo, Bastardo! Eine ausgezeichnete Idee. Ich zeige die Papiere des Inspektors vor; dich nehme ich als Diener mit. Wir gehen ins Münzamt. Wir stopfen uns die Taschen voll. Und dann verschwinden wir wieder. Das ist der schwachsinnigste Plan, der mir je zu Ohren gekommen ist.« Er spielte mit seinem Dolch herum.
    »Ach, Mateo, du bist zu voreilig. Lass es mich doch zu Ende erklären.«
    »Gut, dann verrate mir mal, wie wir das Silber aus dem Münzamt schaffen sollen, wenn wir erst einmal drinnen sind.«
    Ich gähnte und war auf einmal sehr müde. Also kehrte ich ihm den Rücken zu und kroch wieder unter meine Decke. Nachdem ich es mir bequem gemacht hatte, sagte ich: »Bis jetzt weiß ich nur, wie wir ins Münzamt hineinkommen. Wir haben ja nicht einmal eine Ahnung, wie es dort aussieht. Deshalb können wir uns erst überlegen, wie wir den Schatz fortbringen, wenn wir uns umgesehen haben.«
    Mateo schwieg, zündete sich ein Tabakröllchen an und rauchte. Das war ein gutes Zeichen, viel besser, als wenn er seinen Dolch liebkoste und dabei meine Kehle musterte.
    Am nächsten Morgen verkündete er sein Urteil.
    »Dein

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