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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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den geringsten Fehler
erlauben dürfen. Die nötigen Unterlagen über die Grabeskirche habe ich mitgebracht, damit du dir schon einmal ein Bild machen kannst. Du solltest so bald wie möglich nach Jerusalem aufbrechen. Dort erwarten dich Brüder der Gruppe , die dir bei der Ausführung deines Auftrags helfen werden. Zwar könnten wir die palästinensischen Fedajin bitten, diese Aufgabe in unserem Namen zu erledigen, aber ich finde, dass wir das selbst tun müssen. Die Sache muss unseren Stempel tragen. Von den Brüdern in Jerusalem bekommst du Sprengstoff und die erforderliche Hilfe, aber ausführen musst den Auftrag du allein. Wie gesagt, es ist der gefährlichste von allen. Die Juden sind nicht so vertrauensselig wie die Spanier und Italiener, und sie haben ihre Augen überall. Sie können es sich nicht leisten, sich von der Völkergemeinschaft den Vorwurf machen zu lassen, sie seien nicht imstande, die christlichen Reliquien zu schützen. Ich tue, was nötig ist.«
    Die Entschlossenheit, die aus Hakims Antwort sprach, verstärkte die Scham noch, die Mohammed und Ali empfanden.
    »Dein Bruder kann deine Stelle als Ortsvorsteher einnehmen.«
    »Es ist eine Ehre für meine Familie, dass man sie dieses Amt fortführen lässt.«
    Erwartungsvoll sah al-Bashir auf Mohammed und Ali. Mohammed sprach als Erster: »In Santo Toribio wird kein Stein auf dem anderen bleiben. Du darfst dich voll und ganz auf uns verlassen.«
    »Wir schaffen das schon«, fügte Ali hinzu und bemühte sich, seiner Stimme einen festen Klang zu verleihen.
    »Gut, ihr bekommt den Sprengstoff. Omar soll ihn diesmal nicht auf dem üblichen Weg beziehen. Ich werde dafür sorgen, dass er euch in wenigen Tagen geschickt wird.« Zu Omar
gewandt, fügte er hinzu: »Hat dein Reisebüro die Fahrt für die andalusischen Pilger schon organisiert, die sich in Santo Toribio den Ablass des Jubeljahres verdienen wollen?«
    »Sobald du mir das Datum nennst, kann ich damit anfangen. Man braucht einen gewissen zeitlichen Spielraum, weil ich in den Kirchengemeinden für eine solche Fahrt werben muss. Auf jeden Fall habe ich mehrere Autobusse dafür reserviert.«
    »In einem davon werden die beiden als gewöhnliche Pilger mitreisen, ganz wie damals bei ihrer Erkundungsfahrt. Es gibt keine bessere Möglichkeit, den Sprengstoff zu transportieren, denn auf einen Bus voller Pilger achtet niemand weiter. Damit wären die wichtigsten Punkte abgehandelt. Mohammed und Ali wissen, was sie zu tun haben und was wir von ihnen erwarten. Hakim, du hast Erfahrung damit, wie man eine Sprengstoffladung am Körper anbringt. Zeig es ihnen, bevor du aufbrichst.«
    »Wann muss ich in Jerusalem sein? Ich würde gern vorher meine Angelegenheiten regeln.«
    »Du solltest in zehn, spätestens vierzehn Tagen aufbrechen.«
    »Mehr Zeit brauche ich nicht.«
    Al-Bashir machte eine Handbewegung zum Zeichen, dass die drei Männer gehen konnten.
    Sie verließen den Raum schweigend, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
    »Können wir uns auf sie verlassen?«, fragte al-Bashir, als er mit Omar allein war.
    »Unbedingt. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    »Bei Hakim habe ich nicht den geringsten Zweifel, aber die beiden anderen … ich weiß nicht. Sie scheinen mir nicht sehr gefestigt.«
    »Für einen jungen Menschen ist es nicht leicht, freiwillig in den Tod zu gehen. Immerhin hätten sie noch ein langes Leben vor sich. Ich werde in Frankfurt anrufen und mit Hassan sprechen. Als Mohammeds Schwager kann er ihn ja noch einmal an seine Pflichten uns gegenüber erinnern.«
    »Du hast noch nicht gesagt, wer für den Auftrag in Rom vorgesehen ist.«
    Al-Bashir stand lachend auf. »Das soll auch für dich eine Überraschung sein. Ich bin sicher, dass sie dir gefallen wird. Und jetzt, mein Freund, möchte ich mich hinlegen. Ich habe noch viel zu tun, und morgen muss ich in Rom sein.«
    Omar führte den Gast zu seinem Zimmer. Durch die angelehnten Fensterflügel kam der Duft von Orangenblüten herein.
    »Was für ein Glück du hast, in Granada zu leben!«, sagte al-Bashir, bevor er die Tür schloss.
     
    Am nächsten Tag forderte al-Bashir um die Mittagsstunde vom Flughafen in Granada aus einen seiner Stellvertreter telefonisch auf, sich mit Karakoz in Verbindung zu setzen. Er solle dafür sorgen, dass das Material genau in einer Woche verfügbar sei. Dann wartete er ungeduldig auf den Abflug seiner Maschine nach Rom mit Zwischenlandung in Madrid. Die Frau würde ihn im Hotel erwarten.

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