Das Blut der Unsterblichen
Befriedigung ihrer Lust. Gierig zerrte sie ihm die Kleider vom Leib. Wie ein griechischer Gott , dachte sie, als er sich nackt über sie beugte und mit einer fließenden Bewegung in sie eindrang. Sie keuchte, zog ihn zu sich hinab und küsste ihn wild.
„Das war unglaublich“, sagte Marcus.
„Ja, das war es“, erwiderte Kristina atemlos. Ein Schweißtropfen rann zwischen ihren Brüsten hinab und ihr war ein wenig schwindlig.
Er beugte sich über sie und fuhr mit den Fingerspitzen über ihre Haut. „Es tut mir leid, dass ich dich vorhin so überfallen habe, aber du hast so verführerisch ausgesehen und so wunderbar geduftet, dass ich einfach nicht anders konnte, als dich zu küssen.“
„Ich gebe zu, dass du mich überrumpelt hast“, erwiderte sie.
„Verzeihst du mir mein dummes Verhalten?“
Sie musterte seinen nackten Körper. „Kommt ganz darauf an.“
Marcus hob die Augenbrauen. „Auf was?“
„Ob du es schaffst, mir zu zeigen, wie sehr es dir leidtut.“
Er lächelte verschmitzt. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich zuvor gerne duschen.“
„Wenn du nichts dagegen hast, begleite ich dich.“
Die Nacht verging so schnell wie ein wunderschöner Traum und entgegen jeder Vernunft wünschte Kristina sich, dass sie niemals enden möge.
„Ich muss gehen“, sagte Marcus, als sich die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg über den Horizont bahnten.
„Ich weiß“, erwiderte sie.
„Diese Nacht war wundervoll und einzigartig.“
„Und seltsam“, fügte sie hinzu.
„Da hast du recht.“
„Marcus?“
„Ja?“
„Wieso hast du mich erst so eilig zu Hause abgeladen, nur um eine Stunde später erneut vor meiner Tür zu stehen?“
Er seufzte. „Ich war verwirrt und hatte das Bedürfnis, alleine zu sein und nachzudenken. Das mit uns ist so überwältigend, es fällt mir schwer, es zu begreifen.“
„Das verstehe ich“, erwiderte sie.
Zärtlich strich er eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Verzeihst du mir?“
Sie legte sich auf das Kissen zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ja, ich denke du hast ausreichend Abbitte geleistet.“
„Ich werde dich später anrufen“, versprach er, während er seine Jeans, die Boxershorts und das Hemd aufsammelte und sich ankleidete.
Als er fertig war, beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie ein letztes Mal. Dann verließ er die Wohnung.
Trotz der Hitze, empfand Kristina ihr Schlafzimmer mit einem Mal als kalt und leer, so als hätte Marcus alle Wärme, alles Tröstliche und Behagliche mit sich genommen. Sie wickelte sich in das Laken, schloss die Augen und ließ vor ihrem geistigen Augen die vergangene Nacht revuepassieren. Soweit es sie betraf, war es die sinnlichste Nacht ihres bisherigen Lebens gewesen.
Eine Ahnung von schwerwiegenden Veränderungen begleitete sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
4
Kristina verbrachte jede freie Minute mit Marcus und hatte zunehmend Schwierigkeiten, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Nicht nur der permanente Schlafmangel machte ihr zu schaffen, auch war sie ständig abgelenkt, weil sie an ihn denken musste. Ihre Verbindung mit ihm war sowohl auf geistiger, als auch auf körperlicher Ebene, eine echte Offenbarung für sie. Es schien ihr, als lebte sie in einem sinnlichen Rausch, nur noch darauf ausgerichtet, ihn zu lieben.
Nachdem er sich wegen seiner Sonnenallergie geweigert hatte, sie ins Schwimmbad zu begleiten, nahm er sie in einer mondhellen Nacht bei der Hand und fuhr mit ihr zu einem kleinen See. Sie kletterten über die Absperrung und schwammen durch das dunkle Wasser. Anschließend lagen sie im warmen Sand, liebten einander und redeten. Der Mondschein spiegelte sich im See und tauchte ihre Körper in funkelndes Licht. Marcus stützte den Kopf auf seinen Arm und betrachtete sie. Mit dem Zeigefinger zeichnete er verschlungene Symbole auf ihren Bauch.
„Deine Haut ist wie Seide“, stellte er fest.
„Es ist halt Haut“, sagte Kristina, fast schon unangenehm berührt von seinem verehrungsvollen Blick. Noch immer schien es ihr unglaublich, dass er sie so liebte.
„Aber deine Haut ist besonders, so glatt und zart. Es fühlt sich wundervoll an, sie zu berühren“, erwiderte er.
Kristina lächelte. Er sagte immer so schöne Dinge zu ihr. Er sah sie auf eine Weise, wie kein Anderer zuvor, als wäre sie perfekt. Er war in ihren Augen auf jedem Fall perfekt. Sie fand alles an ihm schön. Jeden Zentimeter seines Körpers, sein strenges Gesicht, die
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