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Das Blut der Unsterblichen

Das Blut der Unsterblichen

Titel: Das Blut der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Saamer-Millman
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Fenster. „Weißt du, Kris“, sagte er nach kurzem Schweigen. „Ich habe schon oft darüber nachgedacht, ob und wie ich es hätte besser machen können. Ich habe dich nicht so behandelt, wie du es verdient hast und ich ärgere mich darüber. Dadurch, dass du einen neuen Freund hast, den du auch noch zu lieben glaubst, wird mir bewusst, dass ich meine Chance endgültig verspielt habe. Scheiße Kris, aber ich empfinde sehr viel für dich. Ich finde, wir hätten nicht so schnell aufgeben dürfen.“
    Kristina winkte ab. „Das sagst du nur, weil ich in einer festen Beziehung bin.“
    Frank sah sie ungewohnt ernst an. „Nein, Kris. Ich sage das, weil ich es so meine. Warum glaubst du, habe ich mich monatelang nicht bei dir gemeldet? Ich weiß, dass ich chaotisch und unzuverlässig bin, doch ich weiß auch, dass du mir mehr bedeutest als jemals eine Frau zuvor.“
    Kristina räusperte sich, unangenehm berührt von seinem Geständnis. Es hatte eine Weile gedauert, ihre Enttäuschung über die misslungene Beziehung zu überwinden und ihn wieder als Freund zu sehen, umso bitterer empfand sie nun seine verspätete Einsicht. „Tut mir leid, Frank. Dafür ist es zu spät. Wir haben unsere Beziehungsversuche aufgegeben und ich kann nur noch einmal betonen, dass du nicht ganz unschuldig daran warst. Ich liebe Marcus. Nichts was du sagst, wird daran etwas ändern. Wir sollten dieses Thema beenden, okay?“
    Er antwortete nicht, nickte aber, während er wieder aus dem Fenster blickte. Kristina seufzte. Der Abend hätte harmonischer beginnen können. Die restliche Fahrt zeigte sich Frank ungewöhnlich schweigsam, doch sobald sie Tanias Haus betraten, verwandelte er sich wieder in die nette Plaudertasche, die er normalerweise war. Nichts deutete daraufhin, dass er kurz zuvor eine Abfuhr erhalten hatte. Auch auf der Heimfahrt sprach er das Thema nicht mehr an, allerdings wirkte er in sich gekehrt und nachdenklich. Die Verabschiedung fiel entsprechend zurückhaltend aus.
    „Ruf mich an, okay?“, bat Kristina.
    Er nickte und rang sich ein Lächeln ab. „Mach ich. Und wenn sich dein Beziehungsstatus ändern sollte, gib mir sofort bescheid.“
    Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich bezweifle, dass sich mein Beziehungsstatus in absehbarer Zeit ändern wird, also warte lieber nicht darauf.“
    „Schon gut“, erwiderte Frank. „Also bis bald.“
    Sie umarmten einander nicht ganz so herzlich wie üblich. Anschließend ging Kristina in ihre Wohnung hinauf. Der Anrufbeantworter blinkte hektisch, das Zeichen für etliche entgangene Anrufe.
    Seufzend drückte sie auf die Abhörtaste. Es war Marcus. Natürlich. Mit jeder Nachricht, die er hinterlassen hatte, klang seine Stimme frustrierter. Schließlich teilte er ihr mit, dass er sie erst wieder am nächsten Tag anrufen könne, da er jetzt weg müsse. Kristina runzelte die Stirn. Das war um 22 Uhr gewesen. Wohin ging er um diese Zeit?
    Er hatte ihr die Telefonnummer seines Hotelzimmers auf das Band gesprochen. Obwohl es schon fast elf war, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, ihn dennoch anzurufen. Sie wählte die Nummer, doch Marcus hob nicht ab. Enttäuscht legte sie auf. Zu gerne hätte sie vor dem Schlafengehen seine Stimme gehört, vor allem nach dem Gespräch mit Frank. Erschöpft zog sie sich um, wusch sich und ging ins Bett, wo sie wider Erwarten sofort einschlief.
    Das Klingeln des Telefons riss sie aus dem Schlaf. Müde und verwirrt blinzelte sie zum Radiowecker. Halb vier. Typisch Marcus.
    Sie tastete nach dem Hörer und hob ab. „Hallo?“
    „Gut, du bist zu Hause. Ich habe mir Sorgen gemacht“, hörte sie seine Stimme am anderen Ende der Leitung.
    Kristina rieb sich mit der freien Hand über die Augen. „Natürlich bin ich zu Hause. Wo soll ich denn sonst sein?“
    „Ich hatte dich mehrmals erfolglos angerufen, aus diesem Grund wollte ich sichergehen, dass alles in Ordnung ist.“
    „Es ist alles in bester Ordnung. Ich war bei Tania. Sag mal, weißt du eigentlich, wie spät es ist?“
    „Ja, es ist halb vier“, antwortete er.
    „Das war eine rhetorische Frage, Marcus. Es ist mitten in der Nacht. Ich vermisse dich schrecklich, aber ich bin müde und, im Gegensatz zu dir, brauche ich meinen Schönheitsschlaf.“
    „Ich vermisse dich auch. Jetzt da ich weiß, dass alles in Ordnung ist, kann ich beruhigt zu Bett gehen. Gute Nacht. Ich liebe dich.“
    „Ich liebe dich auch. Bis morgen ja?“
    „Bis morgen.“
    Sie legte auf. Der Gedanke, dass er

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