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Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen

Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen

Titel: Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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auf Bob, von dem er annahm, daß er ihm absichtlich auf den Rücken gesprungen sei. Die beiden balgten sich im Wasser. Bob, der nicht schwimmen konnte, war dabei in seiner Todesangst durchaus der Überlegene, und die entstandene Verwirrung der Gefühle sowie der Leiber ließ sich nur noch dadurch lösen, daß einige schwimmkundige Sportleute   eingriffen,   die   beiden   in   Wut   verschlungenen, wassersaufenden Gegner unter mächtigem Geschrei und sprudelndem Spritzen auseinanderzerrten und sie kunstgerecht je zu einer Leiter abschleppten. So waren in einem Zuge auch die Rettungsregeln demonstriert.
    Unterdessen vergnügte sich Queenie mit Wakiya, Hanska, Susanne, David und den beiden Zwillingen im Planschbecken. Joe fand seine Frau im Badeanzug ausnehmend hübsch. Es war ihm allerdings ungewohnt und störte ihn sehr, daß auch andere Queenies harmonische Gestalt bewundern durften, aber er tröstete sich wiederum, denn der praktische Erfolg konnte nur der sein, daß Joe beneidet wurde. Er nahm sofort bei einem der Sportler Schwimmunterricht, um Queenie auch im spiegelklaren Naß gebührend Eindruck machen zu können. Da er körperlich gut trainiert und ohne Furcht war, gelangen ihm reißende Fortschritte. Auf diese Weise verlief der Vormittag bis über die Mittagszeit.
    Die Honoratioren der Verwaltung hatten sich schon zurückgezogen, nur Missis Carson harrte noch aus. Sie fand sich mit Frau Margot und Ed Adlergeheimnis zusammen und vergnügte sich an ihren eigenen Glossen.
    Joe und die anderen Schwimmer hatten einen Ball aufgetrieben und spielten damit ohne hemmende Regeln. Joes Schwimmkunst war zu >brand new<, als daß er auf dieser Basis besondere Erfolge hätte erringen können. Doch gelang es ihm rasch herauszufinden, wie man auch im Wasser über einen andern Herr wird, und so blieb er stets am Ball. Queenie und die Kinder schauten zu. Die braunhäutigen kämpfenden Fische im Wasser waren ein Schauspiel, in dem sich junges Leben selbst feierte. Queenie lachte, die Kinder jauchzten.
    Sidney saß unterdessen auf der Wiese und machte Freiübungen, mit deren Hilfe er noch immer Wasser spucken konnte.
    Bob, klitschnaß, trocknete in der Sonne und unterhielt sich mit Melitta über Stachelschweine, wobei er selbst mehr die weiblichen meinte.
    Als Joe es an der Zeit fand, aus dem Wasser heraus- und nicht wieder hineinzugehen, als er auch genügend abgetrocknet war, um in die Kleider zu fahren, stellte er fest, daß sowohl Jimmy White Horse als auch Familie Wirbelwind noch am Platze aushielten. Erfolgsrancher Wirbelwind näherte sich seinem jüngeren Kollegen King und leitete ihn ein Stück zur Seite, so daß das Gespräch nicht ohne besondere Mühe belauscht werden konnte.
    »Es muß etwas unternommen werden. Die Sache Eliza Bighorn -Jack Butchart bringt wieder einmal unsere ganze Reservation in Verruf. Die Bezirksdirektion hat dem Superintendent das Mißfallen ausgesprochen; Hawley ist gegen so etwas empfindlich, das wissen Sie. Jimmy White Horse bringt zudem die Häuptlingswürde unseres Stammes in Mißachtung. Sehen Sie sich diese verquollenen Augen an!«
    »Sie haben ihn holen lassen, Mister Whirlwind.«
    Der unmißverständlich geäußerte Vorwurf war eine rücksichtslose Hand, die Wirbelwinds Gesichtszüge zu einem Wolkenrouleau krauste.
    »Ich werde ihn auch wieder fortschaffen lassen. Ich verstehe nicht, woher Jimmy immer wieder den Whisky bezieht. Anrüchige Verbindungen wie die zu O'Connor kann er sich doch überhaupt nicht leisten.«
    »Nein, das kann nur ein Mac Lean. Jimmy bezieht von Haverman.«
    »Um des Himmels willen, seien Sie still!«
    »Warum eigentlich?«
    »Werden Sie doch nicht wahnsinnig, King! Wir können uns nicht mit der Verwaltung anlegen.«
    »Warum nicht?«
    »Haverman ist gutmütig - manchmal zu gutmütig. Das ist der ganze Zusammenhang. Es wäre schmählich, um nicht zu sagen schmutzig, wegen einer verschenkten Flasche Whisky ihn und vielleicht noch Hawley dazu um die Stellung zu bringen.«
    »Steht Hawley schon so unsicher?«
    »Nick Shaw steht jedenfalls sicherer.«
    »Um so besser wäre es für uns, einen anderen President zu haben.« »Ja - ja, gewiß. Hallo! Sidney!«
    Sidney Bighorn unterbrach seine Freiübungen, hörte auf zu spucken und beeilte sich sehr, Mister Whirlwind zur Verfügung zu stehen.
    »Sidney - lassen Sie Ihren Verwandten, unseren President, bitte wissen, daß es Zeit wäre, den Aufbruch der ehrenwerten Männer einzuleiten. Ja?«
    Damit näherte sich

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