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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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und streckte Maggie den Griff hin. »Du musst dieses Schloss knacken, bevor ich mit den anderen zurückkomme.«
Maggie übernahm den Dolch – und damit auch die Verantwortung. »Mein Dad war in seiner Jugend ein erfolgreicher Einbrecher … hoffen wir mal auf eine genetische Prädisposition.«
Sam lächelte sie an. »Ich hatte schon immer den Verdacht, dass was Kriminelles in dir steckt.«
Sie erwiderte sein Lächeln. »Ich krieg diese verdammte Tür auf. Hol du einfach die anderen her.« Sie hielt ihm ihre Fackel hin. »Und sei vorsichtig.«
Er trat näher, um die brennende Fackel entgegenzunehmen. In deren Licht sah sie die Entschlossenheit in seinen Augen. Als er die Fackel nahm, ruhte seine Hand kurz auf der ihren. »Du auch«, sagte er und seine Stimme klang eine Spur heiserer. Einen weiteren Atemzug lang zögerte er.
Maggie hob ihm das Gesicht entgegen. Für kurze Zeit glaubte sie, er würde sie küssen, aber dann machte er einen Schritt rückwärts.
»Ich geh jetzt besser.«
Sie nickte. Irgendwo tief in ihrem Innern, an einer Stelle, an der sich selten etwas regte, spürte sie Enttäuschung und sie wandte sich ab, um ihre Gefühle nicht zu verraten. »Mach keine Dummheiten«, bat sie ihn dringend.
»Ich sehen keine Blitze mehr. Sie haben aufgehört«, meinte Denal, der einen Schritt entfernt stand.
Sam fuhr herum … der zerbrechliche Moment, den er und Maggie miteinander geteilt hatten, erlosch wie zerstreute Holzscheite. Er musterte die Nekropolis. »Das hat sicher nichts Gutes zu bedeuten«, sagte er leise.
»Beeil dich, Sam!«
Der Texaner nickte und richtete sein Gewehr auf die Höhlendecke. »Legt euch die Hände über die Ohren!«
Sie und Denal gehorchten, aber sogar mit den fest auf die Schläfen gepressten Handflächen war der Schuss ohrenbetäubend laut.
Nachdem es in den Ohren nicht mehr klingelte, senkte Sam das Gewehr. »Hoffentlich wissen Ralph und Norman jetzt, dass die Kavallerie unterwegs ist.«
Maggie runzelte die Stirn, als Sam die Gasse hinabging.
Und die Kreaturen werden es auch wissen, dachte sie mürrisch.
    »Das war bestimmt Sam!«, sagte Ralph. »Er muss dein Signal gesehen haben!«
    Norman musterte die Platten über ihnen. Nach dem einzelnen Gewehrschuss waren wieder bleiche Finger aufgetaucht, die an dem Granit zerrten und zogen und den Spalt um einige weitere Zentimeter verbreiterten. Schwarze Augen starrten auf die beiden Männer herab, die unten in der Falle saßen. Norman stach mit seiner Fackel auf die Gesichter ein, was die Kreaturen jedoch kaum zu beeindrucken schien. Die Decke war zu hoch. Sie wichen einfach zurück und kehrten dann um.
    »Sam wird’s nicht rechtzeitig schaffen«, murmelte Norman. »Es sei denn, es gelingt uns irgendwie, diese Dachratten zu verjagen.«
    Ralph wandte sich vom Eingang ab. »Ich habe eine Idee.« Norman sah, wie er den Munitionsgurt von der Schulter nahm. »Wegen dem verklemmten Gewehrschloss haben wir hierfür ohnehin keine Verwendung mehr.« Er hielt den Lederriemen mit über zwanzig intakten Patronen hoch und ging dann zum Eingang.
Allmählich dämmerte Norman, was Ralph vorhatte. »Das könnte hinhauen.«
»Auf die Weise können wir uns vielleicht auch einen Weg nach draußen sprengen.« Ralph warf den Gürtel in die Flammen. Es dauerte einen halben Herzschlag lang, dann explodierten die ersten Patronen spuckend und knatternd wie Popcorn in einer Bratpfanne. Die Mumie wurde völlig zerfetzt und die einzelnen Teile verstreuten sich über den gesamten Felsboden.
Die Bestien oben flohen quietschend vor dem Krach und der Kaskade aus brennendem Schutt. Norman trat näher an den Spalt heran, um sicherzustellen, dass sie wirklich auf und davon waren. Er hob seine Fackel zur Decke hoch und grinste. »Es klappt …«
»Zurück!«, brüllte Ralph.
Plötzlich brannte es in Normans Bein wie Feuer. Er ließ die Fackel fallen und sank zu Boden. Pfeile des Schmerzes schossen bis in seinen Unterleib hinauf. Kurz öffnete er den Mund zu einem lautlosen Schrei, dann trat ein schrilles Wimmern über seine Lippen: »Schschscheeeeiiiißßßeee …«
Ralph eilte sofort zu ihm und zog ihn zu der schattigen Mauer zurück. »Gott verdammt, Norm, was hast du dir denn dabei gedacht?«
Norman war nicht in der Stimmung für eine Diskussion über seinen Fehler. Er biss die Zähne gegen den Schmerz zusammen und starrte sein rechtes Bein hinab. Etwas Feuchtes quoll am Knie durch seine Khakihose. Der Raum fing an, sich zu drehen.
»Du bist von einem Querschläger erwischt

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