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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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was er gesagt hatte – Maggie hätte ihre Epilepsie nicht verheimlichen dürfen –, aber er hätte trotzdem gerne noch mal von vorne begonnen und den ärgerlichen Ausbruch ungeschehen gemacht. Er hatte solche Angst um sie gehabt, dass er meinte, ihm bliebe das Herz stehen, doch das hatte er nicht laut sagen können. Stattdessen hatte er sie angeschnauzt.
Er wandte sich ab. In Wahrheit konnte ein Teil von ihm ihren Wunsch, ihr Geheimnis für sich zu behalten, sehr gut verstehen. Er hätte auch alles getan, um an dieser Ausgrabung mitwirken zu können – sogar gelogen.
Er räusperte sich. »Philip und die anderen müssten die Explosion gehört haben. Wenn sie unsere Zelte leer vorfinden, werden sie wissen, dass wir hier unten sind, und uns suchen. Sie graben uns aus.«
»Hoffentlich, bevor uns die Luft ausgeht«, fügte Norman hinzu.
Inzwischen hatte sich die Gruppe vor dem zusammengestürzten Teil des Tunnels versammelt. »Es gefällt mir gar nicht, mein Leben in Philips Hände zu geben«, sagte Ralph.
Sam sah das ähnlich. »Und wenn wir seinetwegen überleben, wird er uns das ewig unter die Nase reiben.«
In der Totenstille der Grabstätte hörten sie die Steine oben quietschen und ächzen. Sam warf einen Blick zur Decke und hob die Lampe. Zwischen mehreren Felsbrocken sickerte Erde hindurch. Ohne Frage hatte die Explosion die Pyramide destabilisiert. Erneut an dieser Stelle zu graben, um sie zu retten, konnte durchaus bewirken, dass ihnen der ganze Tempel um die Ohren flog. Nun war es an Philip Sykes, das zu begreifen.
Kopfschüttelnd senkte Sam seine Lampe. Eine schlimmere Lage konnte er sich kaum vorstellen.
»Hast du was gehört?«, fragte Norman. Der Fotograf hatte seinen Blick nicht auf den Schuttberg gerichtet, sondern sah sich um, tiefer in den Tempel hinein.
Sam horchte. Dann hörte er es auch und fuhr herum. Es war ein leises Gleitgeräusch, als würde etwas über den Steinboden der Ruinen geschleift, und kam von weiter innen aus dem Labyrinth von Tunneln und Kammern. Aus der absoluten Dunkelheit, von dort her, wohin der Schein der Lampe nicht mehr reichte. Und das Geräusch schien näher zu kommen.
Maggie berührte ihn am Arm. »Was ist das?«
Bei ihren Worten brach der Lärm abrupt ab.
Sam schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, flüsterte er. »Aber wer es auch sein mag, er weiß jetzt, dass wir hier sind.«
    Philip Sykes war heiser vom Schreien. Er stand barfuß im Eingang zu seinem Zelt und hatte den Bademantel fest um seinen schlanken Körper geschlungen. Warum gab niemand Antwort? Nach der Explosion war das Lager draußen vor dem Zelt in hellem Aufruhr. Männer rannten über die im Schatten liegenden Ruinen, von denen einige mit auf und nieder wippenden Taschenlampen bewaffnet waren, andere mit Werkzeugen. Anscheinend wusste keiner so recht, was geschehen war. Vom Sonnenplatz oben, wo sich die Rauchwolken allmählich wieder auflösten, tönten Wortfetzen im hiesigen indianischen Dialekt herab. Aber Philip verstand so gut wie kein Quecha. Nicht genug jedenfalls, um zu wissen, was die verzweifelten Rufe und Antworten bedeuteten.
    Er sah auf die Leuchtziffern seiner Armbanduhr. Schon nach Mitternacht, um Gottes Willen! Verschiedene Szenarien spulten sich in seinem Kopf ab. Die Plünderer von gestern waren besser bewaffnet zurückgekehrt und griffen das Lager an. Oder die Quecha-Arbeiter selbst, diese dunkelhäutige und verdächtige Bande, meuterten. Oder einer der drei Generatoren war explodiert. Alles schien möglich.
    Philip zog seinen Bademantel noch fester um sich. Wo waren seine Kommilitonen? Schließlich ließen ihn Angst und Verärgerung barfuß loslaufen. Eilig musterte er seine direkte Umgebung. Die drei anderen Unterkünfte waren etwas entfernte, dunkle, eng beieinander stehende Hügel in der Nacht. Warum waren die anderen nicht aus dem Schlaf gerissen worden? Versteckten sie sich in der Dunkelheit?
    Mit weit aufgerissenen Augen kehrte Philip zu seinem eigenen Zelt zurück. Vielleicht sollte er dasselbe tun. Doch seine eigene, vom Lampenschein erhellte Unterkunft bot jedem möglichen Angreifer ein deutlich sichtbares Ziel. Er rannte hinein und pustete die Laterne aus. Als er sich wieder dem Zelteingang zuwandte, wurde der von einem großen schwarzen Schatten ausgefüllt. Philip keuchte auf.
    Der Strahl einer Taschenlampe blendete ihn.
»Was wollen Sie?«, stöhnte er. Die Knie wurden ihm weich. Der Strahl veränderte die Richtung und erhellte jetzt das Gesicht eines der

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