Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
länglichen Donut heraus. Elefantenohren von Muller’s waren nicht die gezuckerten Teigklumpen, die man üblicherweise unter diesem Namen kennt. Die hier waren eher wie flache Krapfen mit dickem Zuckerguss und bestäubt mit einem schwefelgelben Puder.
    Abe biss herzhaft hinein. Er schloss die Augen und gab beim Kauen heiser glucksende Geräusche von sich. Parabellum, ein Papagei, musste auf diese Geräusche konditioniert sein, denn plötzlich sauste ein hellblauer Blitz aus dem Nichts heran und landete auf dem Tresen, wo er erwartungsvoll auf die unvermeidlichen Krümel lauerte.
    Jack zog das andere Gebäckteil heraus und warf dem Vogel ein kleines Stück zu.
    »Das musst du einem verwirrten, alten Mann jetzt aber erklären«, sprach Abe mit vollem Mund nach dem zweiten Bissen. »An einigen Tagen bringst du mir nur Karnickelfutter und an anderen – so wie heute – Kalorienbomben. Wie passt das zusammen?«
    Jack wusste es nicht genau. Vielleicht hatte der Schlaganfall des Professors dazu geführt, dass er darüber nachdachte, wie kurz doch das Leben war und viel zu unvorhersehbar, als dass man sich Dinge versagen sollte, die man wirklich genoss. Vielleicht würde er morgen anders denken, aber heute erschien ihm der Tag wie ein Elefantenohr-für-Abe-Tag.
    Er zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ist mir ein Rätsel. So wie das Verbleiben von diesem verdammten Buch.«
    »Du bist mit dem Museum noch in Kontakt?«
    Jack nickte. »Ja. Ich habe heute Morgen noch einmal mit einem vom Sicherheitspersonal geredet. Sie haben es nicht gefunden. Aber einer der Raumpfleger ist heute Morgen nicht zum Dienst erschienen – derjenige, der gestern auf dem Stockwerk gearbeitet hat, wo das Büro des Professors liegt. Sie haben in seinem Spind nachgesehen, aber da war das Buch nicht.«
    »Wahrscheinlich war er es auch nicht. Denk mal an all die merkwürdigen Sachen und Artefakte, die so ein Hausmeister Tag für Tag da im Museum zu sehen bekommt. Da sollte er seinen Job und was sonst noch alles riskieren, um ein Buch zu stehlen?«
    »Nicht einfach irgendein Buch – ein einzigartiges Buch.«
    »Und ein Raumpfleger würde so etwas wissen?«
    Guter Einwand, dachte Jack, aber …
    »Der Sicherheitsmann sagte etwas Merkwürdiges heute Morgen. Er meinte, sie hätten im Spind des Mannes ein Buch gefunden, aber es sei nicht meines gewesen. Dann sagte er: ›Anscheinend ist er ein Kicker.‹ Hast du eine Ahnung, was er damit gemeint hat?«
    »Das heißt wahrscheinlich, dass es sich bei dem Buch, das sie gefunden haben, um Kick handelte.«
    »Nie davon gehört.«
    Abe hob die Augenbrauen. »Wirklich? Das ist eine Art Phänomen. Ich habe gestern darüber einen Artikel in der Post gelesen. Liest du keine Zeitungen?«
    »Manchmal. Ein bisschen – meistens direkt hier. Aber ich lese die nicht von vorne bis hinten, so wie du.«
    Abe rutschte von seinem Stuhl, wühlte unter dem Tresen und kam schließlich mit einer Zeitung wieder hoch. Er blätterte sie durch, dann strich er sie glatt und schob sie Jack hin.
    »Da. Kaum zu übersehen.«
    Jack sah auf die Schlagzeile: Kickerguru Hank Thompson und daneben das Foto von einem Mann, der vermutlich der Autor war. Darunter war eine Abbildung des Buches –
    Er riss Abe die Zeitung aus der Hand.
    »Mein Gott!«
    Es lief ihm eiskalt über den Rücken, während er das Bild anstarrte. Das Wort Kick zog sich oben entlang, der Name des Verfassers unten, und dazwischen … eine erschreckend vertraute insektenartige Zeichnung.

    »Häh?«
    Jack ließ die Zeitung fallen und wühlte in seiner Hosentasche. Er zog die Blätter heraus, die er auf dem Schreibtisch des Professors gefunden hatte, dann hielt er die aus dem Kompendium kopierte Zeichnung direkt neben die Abbildung des Buchcovers.
    Sie waren identisch … vollkommen identisch.
    Und wieder dieses Gefühl einer Vertrautheit, einer Verbundenheit dazu.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    2.
    »Er ist ein Phänomen«, sagte Abe, als Jack den Artikel überflog. »Er hat das Buch vor zwei Jahren im Selbstverlag herausgebracht und über das Internet Zehntausende von Exemplaren verkauft. Einer der großen Verlage hat dann die Rechte erworben und es ist zu einem Bestseller geworden.«
    »Aber worum geht es denn?«
    Der Artikel half ihm nicht viel weiter. Die »schwierige Jugend« des Autors wurde angesprochen, so als wüsste jeder, worum es dabei ging. Und die Hank-Thompson-Zitate, dass man in sich nach dem wahren Selbst suchen und dann die Mauern einreißen müsse, die den

Weitere Kostenlose Bücher