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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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schwer, ein lautes Auflachen zu unterdrücken. Auch Varosch wusste, wie knapp eben eine Panik verhindert worden war, und vielleicht hatte es ihn mehr erschreckt, als er es zugeben wollte. Jedenfalls vergaß er, sich des hohen Imperials zu bedienen – jetzt aus dem Mund eines dunklen Elfen breiteste Lassahndaarer Mundart zu hören, gab mir einen Lachreiz, dem ich nur mit Mühe widerstand.
    »Er Volk steeht zusamme met den hohen Elfen, dee wer so verreehrren, zusammen met dem Keeserrreich met uns Seet an Seet gegen alle dee, dee sech gegen dees Gesetz derr Götterr vergehen!«, rief er jetzt der Meute in der Halle entgegen und klang nicht nur ein wenig empört. »Och se es Teel des Bollwerks, das sech gegen de Trruppen des Nekrromantenkeeserrs stellt un se es uns keen Feend sonnerrn een treuer Freend. Dees schwerr ech bee Borron«, rief er und reckte sein Amulett in die Höhe. »Un es nur een Worrt unwahrr, so soll err mech en deeser Stelle strraffen!«
    »Ich finde, das hat er schön gesagt«, meinte ich leise zu Serafine, die nickte und ebenfalls hinter ihrer Hand ihr lachendes Gesicht verbarg.
    Auch wenn es hieß, dass Boron gemeinhin schnell mit seinen Strafen war, fuhr kein Blitz hernieder, und die festgefügten Platten unter seinen Füßen brachen nicht auf, um ihn in den Schlund des Namenlosen zu ziehen, obwohl es einige in dieser großen Halle gab, die wohl Ähnliches erwarteten und sich furchtsam duckten. Der mörderische Boronpriester Faban dagegen straffte seine Schultern, um nun noch ein »Wahr!« hinauszudonnern, das deutlich weniger furchtsam klang als das erste.
    Was ihn in meiner Gunst nur unwesentlich steigen ließ. Von Sieglinde hatte ich erfahren, dass Leandra wohl ihren Frieden mit ihm gefunden hatte, doch mir war er noch die Erklärung schuldig, wie er dazu gekommen war, meine Königin in einen Lichtbrand zu stellen!
    »Königin Zokora von den dunklen Elfen, Varosch, Adept des Boron, ich heiße euch an meiner Tafel willkommen! Nehmt an meiner Seite Platz!«, rief jetzt auch Leandra und setzte sich wieder … nur wir hier am Tisch sahen, wie sehr ihre Hand zitterte, als sie nach ihrem Becher griff.
    Dennoch war die Schneise, die man Zokora öffnete, damit sie an die Tafel der Königin treten konnte, deutlich breiter als die, die man für Serafine und mich geöffnet hatte … aber wenigstens verstarb niemand mehr vor Schreck.
    »Götter!«, flüsterte Leandra mir zu und griff nach meiner Hand, um sie hart zu pressen. »Ich habe das wohl deutlich unterschätzt!«
    »Es ist alles gut«, gab ich zurück und drückte ihre Hand, für den kurzen Moment, den sie mir gewährte; tatsächlich war ich mir dessen nicht so sicher. Nur die wenigsten hier hatten in ihrem Leben jemals eine dunkle Elfe zu Gesicht bekommen. Oder kannten auch nur einen, der eine gesehen hätte. Es gab all diese Geschichten, und es gab die Reste eines Zaubers, den die dunklen Elfen auf ihre Sklaven gelegt hatten, um diese am Entkommen zu hindern.
    Doch trotz des Zaubers waren Menschen ihnen entkommen, was nur zeigte, dass diese Magie zu besiegen war. Als wir Zokora kennenlernten, damals, im Hammerkopf, und die Gäste dort herausfanden, dass sie eine dunkle Elfe war, hatte man sie auch nicht besonders willkommen geheißen und meist furchtsam angestarrt. Doch die Panik eben war mehr als das gewesen … und viel zu übertrieben. Meine Nackenhaare kribbelten … ein Zufall war das nicht gewesen. Die Mauern Illians mochten seine Truppen aus der Stadt halten, doch wie weit der Griff des Nekromantenkaisers reichen konnte, wussten wir bereits, Mauern bedeuteten in dem Zusammenhang nicht viel. Kaiserin Desina hatte recht, gefestigt war Leandras Herrschaft noch lange nicht.
    Der Haushofmeister hatte indessen seine Stimme wiedergefunden.
    »Ragnar Hraldirsson, Prinz der Varlande«, sagte er, sorgfältig darauf bedacht, jedes ›r‹ auch richtig zu rollen. »Bruder von Vrelda, der Königin der Varlande, Freund von Angus, ihrem König, Hoffnung von Coldenstatt, Freund und Vertrauter des Wanderers. Drachenretter, Trolltöter und Feind Thalaks.«
    Der Haushofmeister holte tief Luft.
    »An seiner Seite … aus dem fernen und legendären Reich Xiang, Ser Yoshi.«
    Welcher alle, die ihn und sein seidenes Kleid anglotzten, mit einem freundlichen Lächeln bedachte …
    »Drachenretter …?«, flüsterte Leandra über Serafine und mich hinweg, als sich Ragnar neben mich setzte.
    »Ja«, lachte Ragnar. »Doch glauben wird es keiner, selbst wenn es

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