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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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Teile.
    Dass sie ein Leben lang alles zusammen getan hatten, half ihnen jetzt. Sie liefen im Gleichschritt und atmeten im selben Rhythmus. W ie weit war es bis zum Cottage? Eine Minute? Zwei? Niemand dachte je daran, so etwas zu messen. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis der sanfte weiße Glanz, der aus dem Cottage drang, klar erkennbar wurde.
    Felix schaltete seine Lampe als Erster aus, und Rowan tat es gleich danach. Alle vier blieben still stehen und warteten, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Die Metallplatte, die noch vor wenigen Minuten vor der alten Tür gesessen hatte, war herausgehoben worden und lehnte vor einem der Fenster. Licht schien wie feine Lanzen durch die Ritzen.
    Sophie wollte losrennen, aber Tara hielt sie fest.
    » Hey, wir wissen nicht, was wir da finden«, flüsterte sie. » Immer langsam.«
    Rowan und seine Kinder näherten sich dem Cottage langsam und lautlos, als spielten sie » Ochs am Berg«. Sie näherten sich von der dunklen, der offenen Tür abgewandten Seite. Ohne Fenster war nicht zu erkennen, wie viele Personen drinnen waren. Die Lichtstrahlen flackerten nicht, was vermuten ließ, dass, wer immer da im Cottage war, sich nicht bewegte. W eil sie wussten, dass die MacBrides kamen, und auf sie warteten? W eil sie gefesselt waren und sich nicht bewegen konnten ? W eil sie sich nie wieder bewegen würden?
    » Wir hätten etwas mitbringen sollen«, sagte Felix, als sie sich der Türschwelle näherten. Er brauchte nicht zu erklären, was er meinte. Matt trainierte, er war Gewichtheber, stark und fit. Selbst in der Minderzahl musste man mit ihm rechnen. Rowan ärgerte sich, weil er nicht daran gedacht hatte, eine Schaufel aus dem Garten mitzunehmen. Die Taschenlampe in seiner Hand war nicht nur wegen ihrer Lichtstärke, sondern auch wegen des geringen Gewichts gekauft worden. Als W affe war sie nutzlos, und Felix war kaum besser ausgerüstet.
    » Vielleicht sollten wir einfach hier warten, bis die Polizei kommt«, sagte Tara leise.
    » Kommt nicht infrage«, sagte Sophie. » Das kann ja noch mal eine halbe Stunde dauern.«
    Sie riss sich von Tara los, ging um die Ecke und verschwand durch die Tür. Ohne Diskussionen und– zumindest, was Rowan anging– ohne weiteres Nachdenken liefen die anderen ihr hinterher. Dann standen sie alle in der leeren Ruine des Cottage und starrten in das strahlende weiße Auge einer elektrischen Lampe, die mitten auf dem Boden stand. Sie war gebaut wie eine altmodische Sturmlaterne, die hell auf einen Fleck leuchtete, statt einen großen Lichtkreis zu werfen. Rowan hatte sie noch nie gesehen. Sie stammte nicht aus dem Haus; sie war zu stark und zu neu, um ihnen zu gehören. Zwei Zigarettenstummel– leise Enttäuschung über Jake drang durch seine Angst– lagen zertreten auf dem Boden vor der Lampe.
    Rowan hob die Lampe auf und ging auf die kleine, niedrige Schlafkammer zu. » Hallo?«, rief er. » Edie? Kerry?«
    Vor ihrer Hochzeit hatten Rowan und Lydia hier einmal ein Schäferstündchen verbracht. Er erinnerte sich an die Abmessungen des Zimmers– nicht hoch genug für einen aufrecht stehenden Mann, aber für Kerry und Edie war Platz genug. Er duckte sich durch die Tür und versuchte, sein wild schlagendes Herz zu bändigen. In der Kammer war nur welkes Laub und Staub. Das Licht am Ende des Tunnels hatte sich unversehens in eine massive Mauer verwandelt. Rückwärts kam er heraus, richtete sich auf und schwenkte den Lichtstrahl zur Haustür.
    » Nein«, sagte er.
    Sophies Mund formte sich zu einem perfekten Kreis. Hätte Felix nicht ihre Taille umschlungen, wäre sie zusammengebrochen. Aber erst als er ihrem Blick folgte, sah Rowan den Grund für ihren lautlosen Aufschrei.
    Matts breite Gestalt füllte die schmale Haustür aus. Das Cottage war für unterernährte Bauern gebaut worden, nicht für kräftige, moderne Männer. In der linken Hand hielt er etwas Kleines, Glänzendes, das in einen Lappen gewickelt war. Der Strahl der Lampe auf dem Boden leuchtete ihm direkt ins Gesicht, und das grelle Licht ließ ihn blinzeln. Rowan sah ihn jetzt durch die Brille seiner neuen Erkenntnisse. Die Zähne waren gemacht worden, wie er vermutet hatte, und natürlich veränderte das zusätzliche Körpergewicht alles. Die kurzen Haare taten das Ihre, aber… Mein Gott, warum habe ich es nicht gesehen ?
    In Matts Gesicht lag Panik, eine buchstäblich blinde Panik, weil das gleißende Licht seiner eigenen Lampe verhinderte, dass er sah, wer da im

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