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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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blinzelnde, betretene Kerry zu entdecken. Sie ließ die Lampen hinter sich brennen. Das war nicht komisch. Einatmen, ausatmen. Linker Fuß, rechter Fuß. Auf jeder Treppenstufe sagte sie sich, unten würde sie die beiden schon finden.
    Aber als sie Edies und dann Kerrys Namen in die stille Weite des Wohnzimmers rief, kam nur ein winziges Echo zurück. Die Küche lag im Dunkeln, die Schmutzdiele ebenfalls. Ein paar Jacken und abgestreifte Stiefel waren da, aber keiner in Größe sechs. Waren sie etwa draußen ? Aus welchem Grund konnte Kerry mit Edie in diesen Nebel hinausgegangen sein? Sophie betätigte den Schalter der Außenbeleuchtung an der Küchenwand, aber im Garten blieb es dunkel. Herrgott, ausgerechnet heute Abend musste die Birne kaputtgehen. In der Schmutzdiele lag eine große Taschenlampe, aber der Lichtstrahl reichte nur ein paar Schritte weit in die Schwaden über dem Garten. An der Seite des Hauses konnte sie die stumpfen schwarzen und orangefarbenen Konturen von Felix’ und Rowans Autos erkennen.
    Durch die ländliche Stille drang nichts als das vereinzelte Pfeifen und Knallen von Feuerwerkskörpern in der Ferne. Einatmen, ausatmen. Sophie flüsterte Edies Namen, immer wieder, bis das Flüstern zu einem schrillen Aufschrei wurde. Sie rannte zurück ins Haus, und es kümmerte sie nicht mehr, ob sie Charlie weckte, solange auf seine Stimme das Echo von Edies folgte. Sie suchte in den hell erleuchteten Schlafzimmern nach irgendeinem Hinweis darauf, dass Edie nicht verschwunden war. Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen.
    Vielleicht hatte es einen Unfall gegeben, vielleicht hatte Kerry den Krankenwagen rufen müssen. Mit wildem Blick suchte sie nach Anzeichen für ein Handgemenge oder einen Sturz. Da war nichts, aber gebrochene Knochen oder blockierte Atemwege hinterließen nicht unbedingt Blutspuren. Und wenn etwas passiert wäre, hätte Kerry dann nicht eine Nachricht auf ihrem Telefon hinterlassen? Sophie klammerte sich an die Möglichkeit, dass eine solche Nachricht abgeschickt worden war, als sie durch eins der Funklöcher gefahren war, die von den Mobilfunkmasten nicht erreicht wurden. Vielleicht hatte sie den Krankenwagen um wenige Minuten verpasst. Sie schwenkte ihr Handy in der Luft hin und her, als könnte sie durch blanke Willenskraft ein Funksignal herbeizaubern, und dann fiel ihr ein, dass sie ihre Mailbox auch über das Festnetz erreichen konnte. Edies Geburtsdatum war der Zugriffscode. Sie ging zum Telefontisch und nahm den Hörer ab. Diese alten Telefone waren ungewohnt; sie war daran gewöhnt, jede Nummer mit einer Kurzwahl zu erreichen. Etwas daran fühlte sich fremdartig, ja falsch an. Sie wählte ihre Nummer, wartete auf die Verbindung und auf das Rufzeichen. Sie hörte nichts. Sophie fluchte leise. Dies war nicht der richtige Augenblick, um sich bei ihrer eigenen Nummer zu verwählen. Sie legte auf, und als sie den Hörer wieder abnahm, erkannte sie, was beim ersten Mal tatsächlich nicht gestimmt hatte. Sie hörte keinen Wählton. Das Telefon war tot.
    Ein Wimmern wie von einem Tier kam über ihre Lippen und verfestigte sich zu einem Fluch. Hatte Rowan die Telefonrechnung nicht bezahlt? Es passte nicht zu ihm, aber das galt häufig für sein Benehmen in letzter Zeit. Sie atmete tief durch. Wahrscheinlicher war ein Problem mit der Leitung, von dem sie alle nichts bemerkt hatten, weil das Telefon so selten benutzt wurde. Hatte einer von ihnen an diesem Wochenende telefoniert? Oder handelte es sich einfach nur um ein loses Kabel, das von kleinen Fingern aus der Wand gerissen worden war? Sie ließ sich auf die Knie fallen und untersuchte die Schnur nach irgendwelchen Anzeichen für Verschleiß, Beschädigung oder mutwillige Zerstörung, aber es sah tadellos aus. Vielleicht steckte es locker in der Dose. Sie zerrte es heraus, aber dann brauchte sie eine Ewigkeit, um es wieder in das hakelige kleine Loch mit der Klappe davor zu fummeln. Warum bauten sie so etwas nicht einfacher? Als es ihr schließlich gelungen war, den Stecker wieder einrasten zu lassen, griff sie noch einmal zum Hörer. Noch immer kein Ton, keine Rettungsleine. Sie schlug mit dem Hörer an die Wand, sodass ein Stück Putz herausbrach. Dann legte sie ihn widersinnigerweise sehr sanft auf die Gabel, als könne sie das Telefon durch diese List wieder zum Leben erwecken. Aber es half nichts. Plötzlich entspannte sie sich. Darum hatte Kerry keine Nachricht hinterlassen: Das Telefon funktionierte nicht. Aber warum hatte sie

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