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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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verhieß warmes Willkommen, verhieß Wiedervereinigung. Aber die Scheune war immer noch leer, tot, feindselig. Nichts ließ erkennen, dass jemand da gewesen, und schon gar nicht, dass jemand zurückgekommen war. Einatmen, ausatmen. Nicht der leiseste Hauch von Gas war zu riechen, und der Kohlenmonoxidmonitor leuchtete unschuldig und weiß. Sie rannte die Treppe hinauf und hinterließ eine Schlammspur auf dem Läufer. Sie hob Charlie auf und schleppte ihn die Treppe hinunter. Ihre Schultern schmerzten noch immer von der Anstrengung, die es gekostet hatte, ihn zum Auto zu tragen. Wie sollte sie ihn zur Straße bringen? Edies Kinderwagen, der zusammengeklappt in der Ecke stand, war für jemanden gedacht, der halb so groß war wie Charlie, aber es würde gehen müssen. Ihr Sohn regte sich, als sie ihn auf das Sofa legte und versuchte, den Klappmechanismus mit dem Fuß zu entriegeln. Es war eine kurze Bewegung in einem Schritt, die sie inzwischen vollkommen beherrschte, die sie mit einem Baby auf der Hüfte und einem Kleinkind am Zügel im strömenden Regen auf dem Supermarktparkplatz vollbringen konnte, aber obwohl sie jetzt beide Hände frei hatte, widersetzte sich die Verriegelung. Dem sorgfältigen Druck auf den richtigen Hebel folgte ein panisches Rütteln. Einatmen. Einatmen. Einatmen. Einatmen. Einatmen.
    Und dann knirschten draußen Reifen auf dem Kies, Türen wurden zugeschlagen. Schritte, wütende Rufe, angstvolle Schreie hallten aus der Dunkelheit ins Licht.

ELF
    Will kam als Erster durch die Tür. Seine Augen waren so schwarz wie sein Haar. Er packte sie bei den Armen.
    » Himmel, Sophie, Gott sei Dank . Ich dachte schon, hier ist was Furchtbares passiert. Alles okay mit dir? Geht’s Charlie gut?«
    Sophie spürte ein Loch in den Eingeweiden, als sie erkannte, dass er nicht von Edies rätselhaftem Verschwinden redete, sondern von dem Auto im Graben.
    » Was ist passiert, Mum?«, fragte Toby. Leo stand mit zitternder Unterlippe hinter ihm.
    Sophies Beschützerinstinkt drang an die Oberfläche ihrer Panik. Sie schaltete ein Lächeln ein und brachte genug äußerliche Ruhe auf, um zu sagen: » Tara, könntest du die Jungs bitte ins Bett bringen?« Ihre Stimme klang beherrscht, aber ihre Augen vermittelten offenbar erfolgreich, dass ein Notfall eingetreten war, denn auch Tara wechselte unverzüglich in den Mutter-Modus, nahm Charlie auf den Arm und erteilte ein paar Befehle mit einer Schärfe, die Sophie in ihrem Ton noch nie gehört hatte.
    » Los, Toby, Leo, hoch ins Bett. Ohne Wenn und Aber. Jakey, hilfst du mir?«
    » Aber was ist…«
    » Jake.«
    Auch Jake begriff jetzt den Ernst der Lage, und er nahm Leo bei der Hand und folgte seiner Mutter und Toby. Sophie wartete, bis die Tür sich oben hinter ihnen geschlossen hatte.
    » Sie sind weg«, sagte sie schlicht.
    » Wer?«, fragte Will. Sophie gab ein Geräusch von sich, das halb Schrei, halb Knurren war. War die Abwesenheit nicht spürbar im Haus, machtvoller als jede Anwesenheit? Wieso sah er nicht schon am leeren Wohnzimmer und an ihrem Gesicht, was los war?
    » Edie! Kerry! Ich weiß nicht, was passiert ist. Edie ist… verschwunden!« Das Wort war wie ein Widerhaken, der durch ihre Kehle hochgerissen wurde. » Sie waren nicht hier, als ich zurückgekommen bin. Edies Schlafsack ist weg, aber der Stoffhase ist da, und das Telefon funktioniert nicht, und ich kann nicht feststellen, ob sie eine Nachricht hinterlassen hat, und ich weiß ja auch gar nicht, in welches Krankenhaus sie sie gebracht haben könnte. Deshalb bin ich mit dem Auto losgefahren, ich wollte ein Funknetz suchen, für den Fall, dass sie eine Nachricht hinterlassen hat. Ich war überall, habe alle Lampen angeknipst. Ich habe im Garten gerufen, aber niemand ist gekommen. Sie hat keine Windeln mitgenommen, und ihre Stiefel sind weg.«
    Will warf Rowan einen Blick zu, den Sophie nicht deuten konnte. Er sah eher verwirrt als erschrocken aus, und er sprach langsamer als sonst, übertrieben bedächtig.
    » Edie trägt keine Stiefel.«
    Herrgott noch mal. » Die Stiefel, die Kerry getragen hat, du Idiot!«
    Fast sah sie, wie er bis zehn zählte, um nicht aus der Haut zu fahren. Aber sie hatten keine zehn Sekunden Zeit.
    » Okay, gehen wir der Sache auf den Grund.« Will nahm ihre beiden Hände und schaute ihr tief in die Augen. » Sag mir, was du zu wissen glaubst.«
    Sie riss sich los und breitete die Arme weit auseinander.
    » Was ich zu wissen glaube ? Sieh dich doch um! Schau im Schlafzimmer

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