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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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gesagt?«, und sie wiederholten alle immerzu, ja, gewiss, er habe es gesagt, jaa-wohl.
    Lachend und lärmend gingen sie hinüber zur Canal Street und kauften sich noch eine Flasche Nongela in einer Taverne, zogen dann Richtung Westen und verirrten sich, und alle verfluchten Keeler, der behauptet hatte, sich in der Stadt auszukennen. Auf der Poydras fand er die Orientierung wieder und führte sie die South Liberty hinunter, und selbst von der anderen Seite des protestantischen Friedhofs aus konnten sie schon jetzt die Laute hemmungsloser Lust hören und Whiskey und Parfüm in der Nachtluft riechen. Hinterm Friedhof bogen sie in die Girod Street ein und betraten The Swamp, den berüchtigtsten Streifen von Saloons, Bordellen und Spielhöllen in der ganzen berüchtigten Stadt.
    »Hier gibt’s jeden Spaß, den ihr haben wollt, Jungs«, sagte Keeler zu ihnen. Er musste schreien, um sich über dem Lärm von Musik, Flüchen und Drohungen Gehör zu verschaffen. »Aber hier wird dir schon für’n Penny die Kehle aufgeschlitzt, ungelogen. Ein Dutzend Morde pro Woche mindestens, also Vorsicht. Die Polizei lässt sich hier nicht blicken, und dafür gibt’s ’n verdammt guten Grund. Wahrscheinlich werden sie irgendwann die ganze Gegend hier abfackeln.«
    In einem Gasthaus voll unbestimmbarer Ausdünstungen und Geklapper von Geschirr nahmen sie ein Abendessen aus Wurst und Paprika mit roten Bohnen und Reis ein. Anschließend gingen sie zum Hole World Hotel, einem weitläufigen einstöckigen Gebäude ein Stück weiter die Straße hinunter. Es war die Sorte Hotel, erklärte Keeler, wo es ungefähr alles zu kaufen gab, das man sich wünschen konnte. »Wenn sie’s nicht haben«, sagte Keeler, »schicken sie jemand los, der’s für euch klaut. Hat natürlich sein’ Preis.«
    Es war dort brechend voll, der Raum war von Pfeifen- und Zigarrenqualm verschleiert und erfüllt mit dem Lärm von Gelächter und dröhnenden Gesprächen, von quietschenden Fiddles und scheppernder Klaviermusik, Gesang und lautstarkem Streit und den Rufen von Kartengebern. Auf einer schmalen Bühne entlang der Wand gegenüber der Theke tanzte ein Sextett von Mädchen in roten Samtkleidern und warf die Beine hoch, um ihre rüschige weiße Unterwäsche zu zeigen, und jedes Mal wenn sie sich umdrehten und den Hintern dem Publikum entgegenstießen und ihre Kleider hoch über das Gesäß warfen, gab es Rufe und Pfiffe und sie wurden mit Münzen überschüttet.
    »Französischer Tanz!« brüllte Keeler und stieß Edward mit dem Ellbogen an. »Gut, was?«
    Sie drängelten sich zu einer Theke aus rohen Planken durch und bestellten Gläser Nongela und Deckelkrüge mit Bier. »Hey, seht mal da drüben!« sagte John. Er zeigte auf einen Tisch in ihrer Nähe, auf dem ein backenbärtiger Mann mit einem schrecklich verstümmelten Gesicht lag. Selbst von dort, wo sie standen, konnten sie sehen, dass er tot war. Der Barmann erzählte ihnen, der Bursche sei erwischt worden, als er heimlich die Würfel austauschen wollte, und man habe ihn nach draußen gebracht, um ihm eine Lektion zu erteilen.
    »Armer Kerl, hat, ähm, diese Lektion nicht überlebt, könnte man meinen«, sagte der Barmann mit einem Lächeln. »Ganz schön frecher Bastard. Hat gesagt, er tut nur das, was die Bank tut. ›Wenn man mit Falschspielern spielt, muss man falschspielen‹, hat er gesagt. Der bleibt da auf dem Tisch liegen als Warnung für andere Großmäuler, bis jemand sein’ Platz einnimmt oder er so stinkt, dass man’s nicht mehr aushält. Dann kommt er da weg und wird in den Fluss geschmissen. Da is fast immer irgendjemand auf dem Tisch, da könnt ihr drauf wetten.« Er erklärte, das Haus betreibe Würfeln, Pharo, Blackjack und Roulette, aber die Pokertische gehörten den Spielern.
    Als Allenbeck fragte, ob es Mädchen gebe, lachte der Barkeeper. »Da kannst du genauso gut fragen, gibt’s Katzenwels im Fluss.« Er wies auf zwei Türen hinter Vorhängen im hinteren Teil des Raumes. »Links geht’s zur Küche, wenn ihr also nich ’ne Schüssel Bohnen ficken wollt, müsst ihr durch die rechte gehen. Da ist ein kleiner Vorraum, wo ’n Bursche sitzt. Ihr bezahlt den Herrn, und dann schickt er euch hoch zur Mutter. Wenn ihr sie gern besonders jung habt, dann is das da die Treppe ins Paradies. Jüngere als hier gibt’s nirgendwo, da müsst ihr sie schon aus der Wiege holen, Gott ist mein Zeuge. Die eine Siebzehnjährige, die wir haben, ist praktisch eine alte Schachtel. Die meisten sind

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