Das Böse im Blut: Roman (German Edition)
dran, du nichtsnutziger gemeiner Hurensohn
…
5 In der grauen Morgendämmerung barst die Tür nach innen, der kleine Tisch zersplitterte, Schüssel und Krug fielen klappernd zu Boden, und drei Konstabler kamen ins Zimmer hereingestürzt. Maggie sprang mit einem Schrei vom Bett und rannte direkt in den Griff des Wirts an der Tür. John tastete verzweifelt nach der Pistole, als er sich vom Bett aufrappelte, aber sie entglitt ihm, als ihn der Anführer mit einem Knüppel an der Schulter erwischte. Er konterte mit einem Schlag gegen die Kehle des Mannes. Doch jetzt wurde einer seiner Arme gepackt, und er bekam einen heftigen Schlag aufs Ohr, er sah Sterne, und seine Knie gaben nach. Er taumelte rückwärts und erhaschte einen flüchtigen Blick auf den Wirt, der in der Tür mit den Händen zwischen den Beinen zusammengesackt war, und auf Maggie, die im Flur verschwand. Der Mann, der Johns Arm packte, hielt ihn auch an den Haaren fest und brüllte ihn auf Französisch an, und John schlug ihm auf den Mund, direkt bevor ihm eine Schaftkappe ins Gesicht gerammt wurde und er jegliches Gefühl in seiner Nase verlor und auf den Hintern fiel. Stiefel traten nach ihm, mit dem Ballen seiner Faust hämmerte er gegen ein Knie, und dann blitzte ein weißes Licht in seinem Kopf auf, und der Kampf war vorbei.
6 Auf dem Boden eines vergitterten Gefängniswagens kam er wieder zu sich, während er über Kopfsteinpflaster ratterte. Mit jedem Herzschlag verspürte er einen hämmernden Schmerz im Schädel. Die Bänke auf beiden Seiten des Käfigs waren voll besetzt mit Männern in Handschellen, und die wenigen, die in seine Richtung blickten, taten es ohne Neugier. Er merkte, dass er Ketten um die Handgelenke hatte und sich andere Männer schwer um ihn drängten, die zusammen mit ihm auf dem Boden ausgestreckt lagen. Der Schmerz in seinem Kopf flammte rot auf, als er sich hinsetzte. Er musste sein Bein unter einem großen, stinkenden bewusstlosen Mann hervorziehen, der nackt bis auf Hemd und Socken war. Einer der Männer auf den Bänken war vollkommen nackt, bedeckte seine haarigen Geschlechtsteile mit den Händen und blickte zornig drein. John betastete vorsichtig seine Nase und zuckte zusammen, weil sie geschwollen und empfindlich war. Er befühlte seinen Hinterkopf und spürte eine schmerzende Beule unter den verklebten Haaren. Seine Finger waren blutig, und jetzt sah er, dass seine Hand geschwollen war und Zahnabdrücke aufwies. Ein Mann auf einer Bank kicherte und sah dann weg, als John ihn anfunkelte.
Die Sonne war gerade über die Dächer aufgestiegen und strahlte hell in einem wolkenlosen Himmel, doch die Kühle des nahenden Winters lag in der Luft. Einer der Konstabler fuhr auf der rückwärtigen Seite des Wagens mit, direkt außerhalb des Käfigs, und John erkannte ihn als denjenigen, der ihn mit dem Knüppel geschlagen hatte. Zwei weitere Polizisten saßen vorne auf dem Wagensitz, der eine lenkte das Ochsengespann, der andere war der befehlshabende Offizier. Als der Offizier sich zum Fahrer umwandte, sah John die zerschundenen und geschwollenen Lippen desjenigen, dem er den Schlag auf den Mund versetzt hatte.
Im städtischen Gefängnis wurden sie in ihren klirrenden Ketten aus dem Wagen heraus in einen schwach beleuchteten Gang geführt, dann unter einem riesigen Fallgitter aus schwerem Holz hindurch in einen kahlen Hof, umgeben von hohen Steinmauern, auf denen bewaffnete Wachmänner postiert waren. Dort wurden ihnen für die Aufnahmeprozedur die Handfesseln abgenommen, und dann mussten sie durch ein Doppeltor in den Gefängnisblock gehen. Das Tor fiel donnernd hinter ihnen zu.
Beinahe zwei Wochen vergingen, bevor er einem Richter vorgeführt wurde, der ihn fragte, wie er zu den Anklagen von Diebstahl, Körperverletzung und versuchtem Mord stehe. Nicht schuldig, sagte John. Er überflog die kleine Schar Anwesender im Gerichtssaal, sah Edward aber nicht darunter.
Der Beamte, der die Festnahme geleitet hatte, gab zu Protokoll, dass in der fraglichen Nacht er und seine Deputys vom Eigentümer ins Mermaid Hotel gerufen worden seien. Dieser habe ihnen erzählt, er und einige Freunde hätten nach einem Abend in der Stadt in der Gasse hinter dem Hotel einen Mann gefunden. Nach Bekunden des Eigentümers war das Opfer ein Gast des Hotels namens Gaspar Smith. Er sei kaum bei Bewusstsein gewesen, doch habe er ihnen mitteilen können, dass er von dem Angeklagten, auch einem Gast des Hotels, nach einem Streit über eine
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