Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Titel: Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
Vom Netzwerk:
nicht das erste Mal heute Abend«, spottete ich, in der Hoffnung, die seltsame kurze Szene, die sich gerade zwischen uns abgespielt hatte, zu verdrängen.
    »Wo sind wir?«, fragte J. B. Er wirkte völlig hilflos.
    »Wir bringen dich von der Party weg«, erklärte Mike.
    J. B. nickte matt, nahm einen Schluck Wasser, der zur Hälfte danebenging, und brach wieder auf dem Rücksitz zusammen.
    Mike grinste und schloss die hintere Tür. Dann zog er mich an sich, streichelte mir übers Haar und presste seinen Körper an meinen. Ich spürte, wie sich die vertraute Wärme in mir ausbreitete, aber ich fragte mich, wie das durch das Wagenfenster wohl aussehen würde, wenn J. B. genau jetzt wieder zu sich kommen sollte: mein dunkles Haar an der Scheibe, meine Arme über den Kopf gestreckt und Mikes breite Schultern, vor denen ich fast verschwand.
    Mike küsste mich und sah mir dann forschend in die Augen.
    »Wohin?«
    »Fahr einfach los.«
    Wir setzten uns in den SUV , Mike ließ den Motor an, und gleich darauf rollten wir aus der kreisförmig angelegten Einfahrt von Rex’ Haus, vorbei an der schier endlosen Reihe von Sportwagen und aufgemotzten Geländewagen unserer Klassenkameraden.
    »Ist es nicht komisch, dass das unsere letzte Mardi-Gras-Party war?« Ich fragte mich, was wohl gerade am Pool abging. Normalerweise verließ ich ein gesellschaftliches Ereignis nicht, bevor … nun ja, bevor ich sicher war, dass ich kein Drama mehr verpassen konnte, über das ich in der nächsten Woche an der Schule lästern konnte.
    »Was soll das heißen, unsere letzte Mardi-Gras-Party?«, fragte Mike. »Was ist mit nächstem Jahr? Und dem Jahr danach? Ich hab mir sagen lassen, es gibt Leute, die feiern Mardi Gras jedes Jahr .«
    »Du weißt genau, was ich meine«, erwiderte ich und knibbelte einen Splitter meines zartrosa Nagellacks weg. Nervöse Angewohnheit. Bei mir hielt kein Lack länger als einen Tag. »Es ist unsere letzte Mardi-Gras-Party auf der Palmetto High. Unsere letzte Rex-Freeman-Mardi-Gras-Party. Wer weiß, wo wir alle nächstes Jahr sind. Alles könnte total anders sein.« Ich strich mit den Fingernägeln Mikes Nacken entlang. »Hast du nicht auch manchmal das Gefühl, dass dieses Jahr ein einziges langes letztes Mal ist?«
    Mike drückte meinen Oberschenkel. »Wenn Rex dich so reden hören könnte, würde er morgen schon die nächste Mardi-Gras-Party schmeißen. Ich versprech dir, das letzte Schuljahr an der Palmetto bedeutet nicht das Ende aller Dinge.« Er warf einen Blick in den Rückspiegel. »Stimmt’s, Balmer? Wie geht’s dir dahinten?«
    »Mir ist schlecht«, stöhnte J. B. »Todschlecht.«
    »Fang bloß nicht an zu kotzen.« Ich drehte mich drohend um.
    »Fahr rechts ran«, sagte ich dann zu Mike. »Halt gleich hier an.«
    »Bei der Kirche?«, sagte Mike nervös. Der Arme musste schon genug durchmachen, wenn er einmal in der Woche hierherkam.
    »Warum nicht?«, sagte ich achselzuckend. »Ich glaube kaum, dass der Pfarrer nachts um eins patrouilliert, ob jemand betrunken Auto fährt.«
    »Ich geh heute nicht in die Kirche, Mom!«, lallte Justin vom Rücksitz. Er bekam überhaupt nichts mehr mit.
    »Hab ich das gerade richtig gehört?« Mike grinste.
    Ich musste lachen und versuchte, mir vorzustellen, welchen Ton J. B.s Mutter wohl anschlagen würde, wenn sie ihn dabei erwischte, wie er gegen ihre merkwürdig laschen Regeln verstieß. Den größten Teil der Woche war Mrs Balmer viel zu sehr damit beschäftigt, das Geld zu zählen, das sie in ihrem aufgeblasenen Sparschwein hortete, anstatt sich darum zu kümmern, was ihre Kinder so taten, aber sonntags schleifte sie ihre Jungs immer mit zur Kirche. Es machte sich schließlich ganz und gar nicht gut, dort ohne die reizende Begleitung seiner Nachkommen gesehen zu werden.
    »Nun, Justin-Schätzchen«, sagte ich zuckersüß, »ich glaube, du solltest ein paar deiner Sünden bereuen. Und wo ginge das besser als im Haus Gottes?«
    »Nat!«, warnte Mike.
    »Ich ziehe ihn doch nur auf. Glaub mir, morgen früh erinnert er sich an gar nichts mehr.«
    Mike parkte in der Nähe der Kapelle und schaltete den Motor aus. Wir stiegen aus und öffneten die hintere Beifahrertür.
    »Und los«, befahl Mike, und wir manövrierten J. B. aus dem Wagen und schleppten ihn zum Rasen.
    »Wir setzen ihn da ab, wo Weihnachten immer die Krippe steht«, schlug ich vor. »Dann sieht er aus wie das kleine Jesulein.«
    »Nein …«, jammerte J. B., immer noch völlig benommen. »Mom, so kann ich

Weitere Kostenlose Bücher