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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die Kapelle. Lass sie umstellen!« Die Automatic in der Hand, kroch er auf die andere Seite, während die zischende Rakete immer noch Lichtbündel zu den farbigen Fenstern hochschoss. Bournes Augen suchten fieberhaft alles ab. Nur einen Teil konnte er nicht einsehen. Da war das Pult mit dem Körper des Jungen, den er in den Tod geschickt hatte... Es stand auf einer erhöhten Plattform, rechts und links der Plattform waren schmale, verhängte Bogengänge, wie kleine Bühneneingänge, die in die winzigen Flügel der Kapelle führten. Trotz seiner Angst spürte Jason Bourne, wie ein tiefes Gefühl der Befriedigung in ihm aufstieg, eine beinahe todessüchtige lustvolle Erregung. Er würde das tödliche Spiel
gewinnen. Carlos hatte eine ausgeklügelte Falle gestellt, und das Chamäleon, Medusas Delta, hatte sie umgedreht. In einem dieser verhängten Bogengänge lauerte der Schakal.
    Bourne kam auf die Füße. Den Rücken an die Wand gepresst, hob er die Waffe. Er feuerte zweimal in den linken Bogengang. Der Vorhang flatterte bei jedem Schuss. Dann sprang er wieder hinter die letzte Stuhlreihe und kroch auf die andere Seite. Er kniete und feuerte zweimal auch in den rechten Bogengang.
    Ein Mensch stürzte durch den Vorhang und hielt sich im Fallen daran fest. Der dunkelrote Stoff riss ab und wickelte sich um seine Schultern.
    Bourne stürzte nach vorne, schrie »Carlos!«, feuerte wieder und wieder, bis das Magazin seiner Automatic leer war. Plötzlich zerriss eine grässliche Detonation die Luft, und eines der farbigen Fenster zerbarst. Die bunten Glasscherben fielen splitternd zu Boden, und ein Mann stand im Zentrum der Öffnung über dem zischenden, blendenden Licht.
    »Du hast keine Kugel mehr«, sagte Carlos zu dem vor Entsetzen gelähmten Mann unter ihm. »Dreizehn Jahre, Delta, dreizehn widerliche Jahre. Aber jetzt werden sie wissen, wer gewonnen hat.«
    Der Schakal hob die Waffe und feuerte.

17.
    Eine brennende, eisige Hitze schoss durch seinen Nacken, als Bourne über die Betstühle hechtete und zwischen die zweite und dritte Reihe krachte. Er klebte am Boden, krallte sich irgendwo fest. Sein Bewusstsein tauchte in eine dunkle Wolke. In der Ferne, weit, weit weg, hörte er Stimmen, die hysterisch schrien. Dann war alles schwarz.
     
    »David.«
    Das Schreien hatte aufgehört. Die einzelne Stimme war leise und drängend und benutzte einen Namen, den er nicht kennen wollte. »David, kannst du mich hören?«
    Bourne öffnete die Augen: Er trug einen massiven Verband um den Hals, und er lag angezogen auf einem Bett. Dann erkannte er das verängstigte Gesicht von John St. Jacques. Daneben stand ein Mann in mittleren Jahren, den er nicht kannte.
    »Carlos«, konnte Jason nur sagen. »Der Schakal!«
    »Dann ist er immer noch auf der Insel«, stieß St. Jacques hervor. »Seit einer Stunde haben die Männer von Henry Sykes Tranquility abgeriegelt. Patrouillen fahren vor der Küste auf und ab und halten untereinander Kontakt. Er nennt es eine Drogenübung, sehr unauffällig und sehr offiziell. Ein paar Boote sind gekommen, aber nicht eins ist abgefahren. Es wird niemand mehr durchgelassen.«
    »Und wer ist das?«, fragte Bourne.
    »Ein Arzt«, antwortete John. »Er wohnt im Hotel. Er ist mein Freund. Ich war sein Patient in...«
    »Ich denke, wir sollten diesbezüglich vorsichtig sein«, unterbrach der Arzt entschieden. »Du hast mich um meine Hilfe und mein Vertrauen gebeten, John, und das ist okay. Aber in Anbetracht der Ereignisse bleibe ich lieber anonym.«

    »Sie haben völlig Recht, Doktor«, ächzte Jason. Dann plötzlich schoss sein Kopf hoch, und mit weit aufgerissenen Augen rief er, fast flehend: »Ishmael! Er ist tot - ich habe ihn umgebracht!«
    »Ist er nicht und hast du nicht«, sagte St. Jacques ruhig. »Es sieht verdammt schlimm aus, aber er ist nicht tot. Er ist ein zäher Bursche, wie sein Vater, und er wird überleben. Wir fliegen ihn ins Krankenhaus von Martinique.«
    »O mein Gott!«
    »Er wurde fürchterlich zusammengeschlagen«, erklärte der Doktor. »Beide Arme sind gebrochen, außerdem hat er zahlreiche Fleischwunden und Quetschungen und, wie ich fürchte, auch innere Verletzungen und eine ernste Gehirnerschütterung. Er ist aber, wie John schon ganz richtig sagte, ein zäher Bursche.«
    »Ich hoffe sehr, dass er überlebt.«
    »Wir tun unser Bestes!«
    »Gut.« Bourne sah den Doktor an. »Wie schwer bin ich verletzt?«
    »Ohne Röntgenaufnahmen, und bevor ich nicht gesehen habe, ob Sie sich

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