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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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globalen Auswirkungen teilgenommen; ohne das NX 20 hätten sie niemals die Mittel dafür gehabt. Und so war es besonders befriedigend, ihnen zuzusehen, wie sie die nötigen Energiereserven mobilisierten, um ihre jeweiligen Aufgaben fehlerlos herunterzubeten.
    Er gratulierte ihnen und sagte dann mit großer Liebe und Zuneigung im Herzen, als spräche er zu seinen eigenen Kindern: »La illaha ill Allah.«
    »La illaha ill Allah« , antworteten sie im Chor mit solch brennender Liebe im Blick, dass Arsenow fast zu Tränen gerührt war. Erst in diesem Augenblick, als sie einander aufmerksam betrachteten, wurde ihnen das Ungeheuerliche ihrer selbst gestellten Aufgabe richtig bewusst. Was Arsenow betraf, so sah er sie alle – seine Familie – in diesem fremden, abweisenden Land unmittelbar vor dem ruhmreichsten Augenblick versammelt, den ihr Volk jemals erleben würde. Noch nie hatte sein Gefühl, die Zukunft gehöre ihnen, so hell gestrahlt, noch nie hatte er seine Hingabe an ihre gerechte Sache so tief empfunden. Er war jedem von ihnen für seine Anwesenheit dankbar.
    Als Sina mit hinaufgehen wollte, legte er ihr eine Hand auf den Arm, aber während die anderen sie im Vorbeigehen ansahen, schüttelte sie den Kopf. »Ich muss ihnen beim Blondieren helfen«, sagte sie, und er ließ sie gehen.
    »Allah schenke dir friedliche Nachtruhe«, sagte sie leise, bevor sie die Treppe hinaufhuschte.
    Später lag Arsenow im Bett und fand wie gewöhnlich keinen Schlaf. Auf der anderen Seite des Zimmers, im zweiten schmalen Bett, schnarchte Achmed mit der Intensität einer Motorsäge. Eine leichte Brise bewegte den Vorhang vor dem offenen Fenster. Als Jugendlicher hatte Arsenow sich an Kälte gewöhnen müssen, und jetzt
    mochte er sie. Er starrte zur Zimmerdecke hinauf und dachte wie immer zur Nachtzeit an Chalid Murat, an seinen Verrat an seinem Freund und Mentor. Obwohl diese Liquidierung notwendig gewesen war, belastete seine persönliche Treulosigkeit ihn weiterhin. Und dazu kam seine Beinverletzung: Auch wenn sie noch so gut heilte, erinnerten die Schmerzen ihn ständig daran, was er getan hatte. Letztlich hatte er Chalid Murat im Stich gelassen, und nichts, was er jetzt tat, konnte etwas an dieser Tatsache ändern.
    Er stand auf, ging auf den Flur hinaus und tappte lautlos die Treppe hinunter. Nach alter Gewohnheit hatte er vollständig bekleidet im Bett gelegen. Er trat in die frische Nachtluft hinaus, zog eine Zigarette aus der Hemdtasche und zündete sie an. Tief über dem Horizont segelte ein aufgedunsener Mond über den mit Sternen besprenkelten Himmel. Hier gab es keine Bäume; er hörte keine Insekten.
    Als er sich ein Stück weit vom Haus entfernte, begannen seine wirren Gedanken sich zu klären und zu beruhigen. Vielleicht würde er nach dieser Zigarette vor dem für halb vier Uhr angesetzten Treff mit Spalkos Boot sogar noch ein paar Stunden Schlaf finden.
    Arsenow war mit seiner Zigarette fast fertig und wollte schon kehrtmachen, als er das Flüstern leiser Stimmen hörte. Er zog überrascht seine Pistole und sah sich um.
    Die von der nächtlichen Brise an sein Ohr getragenen Stimmen kamen hinter zwei riesigen Felsblöcken hervor, die wie die Hörner eines Ungeheuers auf der Klippe aufragten.
    Er ließ die Zigarette fallen, trat die Glut aus und schlich auf die Felsformation zu. Obwohl er sich vorsichtig bewegte, war er durchaus bereit, sein Magazin in die Herzen derer zu leeren, die sie anscheinend bespitzelten.
    Aber als er um den leicht gewölbten Felsen blickte, sah er keine Ungläubigen, sondern Sina. Sie sprach leise auf eine andere, weit größere Gestalt ein, die Arsenow von seinem Standort aus nicht gleich erkannte. Er bewegte sich wieder und trat etwas näher. Was gesprochen wurde, konnte er nicht verstehen, aber noch bevor er Sinas Hand auf dem Arm des anderen sah, erkannte er die Stimme, die sie benützte, wenn sie ihn verführen wollte.
    Er drückte die linke Faust an seine Schläfe, als ließe sich das plötzliche Pochen in seinem Kopf so unterdrücken.
    Am liebsten hätte er laut gekreischt, als er sah, wie die Finger ihrer Hand Spinnenbeine bildeten, wie ihre Nägel über den Arm des Mannes glitten, den sie … wen versuchte sie eigentlich zu verführen? Seine Eifersucht drängte ihn dazu, aktiv zu werden. Obwohl er riskierte, dabei gesehen zu werden, trat er – wobei er teilweise ins Mondlicht geriet –
    weiter vor, bis er das Gesicht Magomets erkennen konnte.
    Blinde Wut erfasste ihn, und er

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