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Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sie bei einem Bestattungsunternehmer anrufen und sich um die praktischen Dinge kümmern. Dann … ja, aber dann wusste sie nicht recht weiter. Wahrscheinlich war es der Schock. Alles war so schnell gegangen.
    Oder nicht? Krister und sie hatten sich darüber unterhalten, wie ihrer Mutter in den vergangenen zwei Jahren die Lebensfreude abhanden gekommen war. Sie hatte das Gefühl gehabt, den anderen nur zur Last zu fallen und nicht mehr allein zurechtzukommen.
Schwindelgefühle, die Angst vor neuerlichen Stürzen, die Isolation in ihrer Wohnung und die Einsamkeit hatten ihr Leben beherrscht.
    »Und ich konnte nichts dagegen tun«, sagte Irene laut, während sie am Steuer saß.
    Oder doch? Dieser Gedanke rief wieder Schuldgefühle hervor. Sie wusste, dass bei ihr die Arbeit immer an erster Stelle kam. Natürlich hätte sie ihre Mutter häufiger besuchen können, sie zu Veranstaltungen mitnehmen... nein, das hätte nicht funktioniert. Gerd hatte sich konsequent geweigert, unter Leute zu gehen. Man konnte niemanden zur Geselligkeit zwingen. Sie hatte ihre eigenen Entscheidungen getroffen.
    Wahrscheinlich hatte Katarina recht. Es hatte Gerd keinen Spaß mehr gemacht.
    Der Gedanke, dass ihre Mutter das Gefühl gehabt hatte, mit dem Leben abgeschlossen zu haben, war immerhin tröstlich.
    Katarina rief Jenny noch am Samstag in Malmö an. Die Mädchen hatten beide am Telefon recht lange geweint und dann beschlossen, dass sich Jenny noch am Nachmittag in den Zug setzen würde.
    Irene war froh, dass beide Töchter am Samstagabend zu Hause gewesen waren. Krister hatte eine wunderbare Gemüsesuppe gekocht. Und zum Dessert Mousse au Chocolat mit tropischem Obstsalat. Irene war erstaunt gewesen, wie viel Appetit alle gehabt hatten. Dann waren sie noch lange aufgeblieben und hatten sich über ihre Mutter unterhalten. Sie hatten sich an lustige Vorfälle erinnert und gelacht und konnten sich ihrer Mutter ganz nahe fühlen. Gerd hatte Sinn für Humor besessen, und es hatte sie immer gefreut, wenn die Leute um sie herum lachten. Natürlich wäre es auch ganz in ihrem Sinne gewesen, dass ihre Nächsten sie in heiterer Erinnerung behielten.

Im Dezernat lag Spannung in der Luft. Irene spürte sie geradezu körperlich, als sie über die Schwelle trat. Sie ging in ihr Zimmer und hängte ihre Jacke auf. Offenbar war Åsa am Wochenende dort gewesen, denn die Tüten waren verschwunden. Ausnahmsweise war Irene pünktlich. Langsam schlenderte sie zum Kaffeeautomaten. Sie nahm sich gleich zwei Becher, heute war so ein Tag.
    Kommissarin Efva Thylqvist und ihr stellvertretender Kommissar saßen bereits im Konferenzzimmer auf ihren Plätzen. Nach und nach erschienen die Inspektoren. Als sich alle gesetzt hatten, ergriff die Kommissarin das Wort:
    »Es freut mich, mitteilen zu können, dass wir Alexandra Hallwiins und Moa Olssons Mörder gefasst haben. Der hochflorige Teppich in Mattias Erikssons Van weist unzählige DNA-Spuren beider Mädchen auf. Es ist ihm nicht gelungen, den Teppich zu reinigen, oder es war ihm egal. Die Spurensicherung hat dort Haare, einen abgebrochenen Fingernagel, Schamhaare, Sperma und Blut gesichert, weiterhin im Handschuhfach ein Jagdmesser und eine Videokamera. Er hat seine Opfer gefilmt. Und wofür er das Messer verwendet hat, wissen wir ja. Meine Damen und Herren... an seiner Überführung ist nicht zu zweifeln!«
    Sie warf ein siegesgewisses Lächeln in die Runde. Åsa und Irene tauschten einen vielsagenden Blick. Es war nicht daran zu zweifeln, wer die Ehre für den glücklichen Ausgang von Plan B einheimsen würde.

    Efva Thylqvist erteilte Tommy das Wort.
    »Die Identität des Festgenommenen ist also geklärt. Er heißt Mattias Eriksson. Er hat sich selbst allerdings noch nicht dazu geäußert. Seine Mutter hat ihn identifiziert. Sie hat ihn gestern im Untersuchungsgefängnis besucht. Auch zu ihr hat er kein Wort gesagt. Sie war am Boden zerstört und konnte nicht fassen, dass ihr Sohn des Mordes verdächtigt wird. Die Ärmste, sie weinte so sehr, dass man nicht mit ihr reden konnte. Offenbar hat sie ihn so gut wie allein erzogen. Der Vater kam bei einem Autounfall ums Leben, als Mattias Eriksson vier Jahre alt war. Die Mutter hat nicht wieder geheiratet und ist auch keine neue Beziehung eingegangen.«
    Tommy verstummte, trank einen Schluck Kaffee und suchte dann in seinen Papieren herum.
    »Es ist schade um die Menschen«, sagte Åsa halblaut zu Irene.
    »Was ist das für ein Unsinn?«, ereiferte sich Jonny.
    »Das

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