Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
habe ich nicht erfunden. Das sagt Indras Tochter in dem Strindberg-Stück...«, begann Åsa, bremste sich aber, als sie sah, dass Tommy mit seinem Bericht fortfahren wollte.
    »Die Mutter behauptete, Mattias besäße überhaupt kein Auto. Gelegentlich habe er sich eines von einem Freund geliehen. Schließlich fährt er immer Zug, sagte sie. Das einzig Interessante, was die Mutter beizutragen hatte, war die Feststellung, dass Mattias gelegentlich in Göteborg übernachtete. Die freie Zeit zwischen den Einsätzen sei manchmal so kurz gewesen, dass er nicht nach Hause nach Malmö habe zurückfahren können. Sie wusste nicht, wo er dann jeweils übernachtet hat, und vermutete, dass er bei irgendwelchen Freunden unterkam. Es ist uns bislang nicht gelungen, eine Göteborger Adresse von Mattias Eriksson herauszufinden«, sagte Tommy.
    »Biskopsgården«, meinte Hannu.
    Er war immer recht einsilbig, aber wenn er einmal etwas sagte, hatte das Hand und Fuß.
    »Glaubst du, dass er in Biskopsgården wohnte, wenn er in Göteborg übernachtete?«, fragte Tommy.

    »Ja. Dort hat er gewohnt, als er in Göteborg gemeldet war. Dort hat er sich letzten Herbst den kleinen Mädchen genähert.«
    »Von Biskopsgården ist es nicht sonderlich weit bis zum Rya Skog«, meinte Åsa.
    »Dann schlage ich vor, dass wir uns erst einmal auf Biskopsgården und Umgebung konzentrieren. Wir suchen eine kleine Wohnung oder ein untervermietetes Zimmer«, sagte Tommy.
    »Mit Garage«, warf Hannu ein.
    »Genau. Der Van kann nicht im Freien gestanden haben. Auf einem öffentlichen Parkplatz hätte er nicht monatelang parken können. Es muss einen Ort gegeben haben, an dem er den Lieferwagen präparieren konnte, sowohl vor als auch nach den Morden. Und es muss viel Zeit in Anspruch genommen haben, den Laderaum mit diesem langhaarigen Nylonpelz zu tapezieren. Außerdem bewahrte er etliche Dinge in dem Lieferwagen auf, die er sich sicher nicht stehlen lassen wollte, die Videokamera und anderes«, sagte Tommy.
    »Ich frage mich, warum er partout alles mit diesem Teppich auslegen musste?«, sagte Jonny.
    »Das wird in den Filmen deutlich... er arrangierte die Mädchen in unterschiedlichen Posen. Dieser Typ ist wirklich hochgradig gestört«, sagte Tommy ernst.
    »Hast du diese Filme gesehen?«, fragte Jonny.
    »Ja. Und für empfindsame Gemüter sind sie wirklich nicht zu empfehlen. Er hat die Mädchen nach ihrem Tod gefilmt. Und ich sage nur, Gott sei Dank, dass sie bereits tot waren! Vollkommener Wahnsinn!«
    »Es ging ihm also nicht darum, sie zu Tode zu quälen. Die Rituale mit den Leichen erregten ihn«, stellte Fredrik fest.
    »Ja. Gott sei Dank haben wir ihn erwischt, bevor er weitere Mädchen ermorden konnte«, sagte Tommy.
    Irene dachte an Lina Lindskog. Wenn ihre große Schwester nicht eine böse Vorahnung gehabt hätte, dann wären jetzt drei malträtierte Mädchenleichen auf den Bändern zu sehen gewesen. Weil ihm Lina Lindskog durch die Lappen gegangen war,
hatten sie noch ein paar Monate Zeit gehabt, sich eine Strategie zurechtzulegen. Und der Durchbruch war Åsa zu verdanken.
    Dann sagte sie laut:
    »Ich finde, Ehre, wem Ehre gebührt. Åsa ist es gelungen, den Kontakt zu Mattias Eriksson im Internet zu etablieren. Allein deswegen haben wir uns ihm nähern können. Åsa hat in dieser Ermittlung wirklich gute Arbeit geleistet.«
    Irene stellte mit Genugtuung fest, dass Efva Thylqvist betreten wirkte. Andere Frauen zu loben, war offenbar nicht die starke Seite ihrer Chefin.
    Die Gegensprechanlage rettete sie. Eine tiefe Männerstimme ließ sich vernehmen:
    »Hier ist Håkan Mattsson aus der U-Haft. Wir haben Probleme. Der Festgenommene hat versucht, sich in der Zelle zu erhängen. Ein Wiederbelebungsversuch wird soeben unternommen. Der Rettungswagen ist verständigt.«
    Alle Anwesenden im Konferenzraum sprangen auf und stürzten zur Tür.
    »Dageblieben!«, schrie Efva Thylqvist.
    Kreidebleich im Gesicht stand sie an ihrem Platz.
    »Tommy und ich gehen. Die anderen bleiben hier.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ sie mit ihrem stellvertretenden Kommissar den Raum.
    Die anderen kehrten zu ihren Stühlen zurück und setzten sich wieder.
    »Das darf nicht wahr sein! Wie konnte er sich aufhängen? Die Wärter im Untersuchungsgefängnis nehmen es nach dem Selbstmordrekord im letzten Jahr doch wahnsinnig genau damit, ihnen alles abzunehmen. Und jetzt das... Scheiße!«
    Jonny knallte die Faust auf den Tisch und verlieh damit den Gefühlen aller

Weitere Kostenlose Bücher