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Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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verdammt faul, dachte sie wütend, als sie die Treppe hinunterlief. Es war ihr aber eigentlich auch ganz recht, ihn nicht dabeihaben zu müssen. Er konnte einem wahnsinnig auf die Nerven gehen, wenn er so drauf war.
    »Hallöchen«, sagte Jens, als Irene bei ihm eintrat.
    »Hallo. Hast du noch was gefunden?«
    Er nickte und klopfte auf den Monitor seines Computers.
    »Kommt er dir bekannt vor?«
    Irene trat näher, um besser sehen zu können. Pablo Eros
schenkte ihr vom Bildschirm her sein schönes Lächeln. Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    »Das ist ja wieder Pablo.«
    »Yes. Aber dieses Mal nennt er sich Ivar.«
    »In einem Chatforum?«
    »Ja. Das Mädchen ist dreizehn. Ihre Mutter hat nach den Zeitungsartikeln Alarm geschlagen. Ihr war aufgefallen, dass ihre Tochter immer mehr Zeit am Computer verbrachte. Also hat sie nachgeschaut, was sie so im Internet trieb, und stieß dabei auf diesen Kontakt. Er hatte das Mädchen um ein mit der Webkamera aufgenommenes Nacktfoto gebeten. Die Mutter war außer sich.«
    »Und wie hast du von dieser Sache erfahren?«
    »Unzählige beunruhigte Eltern haben sich nach dem Bericht in der Zeitung bei uns gemeldet. Dann sind alle Fälle, bei denen es sich um Internet-Grooming handeln könnte, bei mir auf dem Schreibtisch gelandet, insgesamt siebzehn Stück.«
    »So viele!«
    »Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Glaub mir.«
    »Seit wann besteht dieser Kontakt?«
    »Seit Ostern. Da war Alexandra mit ihren Eltern in Schonen. Und Adam nutzte die Zeit, um den Kontakt zu mindestens einem weiteren Mädchen zu festigen, das er in Sicherheit wiegen und, wenn die Zeit reif war, zu einem Treffen überreden wollte. Dieses Mal nannte er sich jedoch Ivar.«
    »Es gibt noch einen Fall«, teilte Jens gelassen mit.
    »Noch einen!«
    »Yes.«
    Er tippte auf der Tastatur. Erneut lächelte sie Pablo vom Bildschirm an.
    »Das Mädchen ist vierzehn. Sie rief selber an, um den Burschen anzuzeigen. Sie hatte Verdacht geschöpft. Er wollte mehrmals Nacktfotos von ihr. Dieser Kontakt besteht seit Februar. Hier nennt er sich Gustav.«
    Adam. Ivar. Gustav. Irgendetwas regte sich in Irenes Erinnerung. Die Namen... Adam. Gustav. Ivar …

    »Ich glaube, mir ist was aufgefallen!«, rief sie.
    Eifrig sah sie sich in Jens’ spartanisch möbliertem Büro um.
    »Hast du ein Telefonbuch?«, fragte sie.
    Jens sah sie erstaunt an.
    »Ich schaue immer im Internet nach. Da gibt es verschiedene …«
    »Nein. Ich brauche ein Buchstabieralphabet«, sagte sie.
    Rasch schrieb Jens »Buchstabieralphabet« in das Feld für das Suchwort, und umgehend tauchte die Liste auf dem Monitor auf.
    Irene fiel es schwer, ihre Aufregung zu unterdrücken, als sie laut vorlas:
    »Adam, Bertil, Cesar, David, Erik, Filip, Gustav, Helge, Ivar... er verwendet die Buchstabiernamen!«
    Jens sah sich die Liste an und nickte zustimmend.
    »Sieht so aus. Aber wir haben nur drei Namen.«
    »Kannst du nicht nach den anderen suchen? Ich habe so eine Ahnung, dass du auch Bertil und Cesar findest. Für Teenager sind das ja recht ungewöhnliche Namen.«
    »Ich will es versuchen. Es kann aber auch sein, dass du dich täuschst.«
    »Ja. Aber einen Versuch ist es wert.«
    In Irene keimte die Hoffnung. Das konnte eine Spur sein. Ivar. Wenn er mit Adam angefangen hatte, dann bedeutete das, dass er bereits neun Opfer vorbereitet hatte. Zwei von diesen waren bereits tot. Und es war nicht sicher, ob er Moa auf dieselbe Weise kennengelernt hatte. Er hatte sie vielleicht direkt im Netz kontaktiert, um Sex von ihr zu kaufen.
    »Alexandras Mörder hat das Mädchen im Internet kennengelernt. Es ist höchst wahrscheinlich, dass er sich auch an Moa im Internet herangemacht hat. Aufgrund des Modus operandi unseres Täters und der Tatsache, dass die Reizwäsche wahrscheinlich Moa gehörte, wissen wir, dass die Morde zusammenhängen. Findest du, dass wir mit unseren Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gehen sollten?«, fragte Irene.
    Jens dachte eine Weile nach und antwortete dann:

    »Dann taucht er ab, bis sich die Medien wieder für etwas anderes interessieren. Dann kommt er zurück. Das ist immer so. Wir müssen ihn einfach erwischen.«
    Irene wurde es eiskalt. Was auch immer sie taten, es konnte vollkommen falsch sein. Konnte den Tod eines weiteren Mädchens bedeuten. Um ihre Bedenken zu verbergen, sagte sie gespielt gleichgültig:
    »Hannu und ich haben uns mit Linda Holm vom Dezernat für Menschenhandel unterhalten. Sie hat uns versprochen, die

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