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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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sicherten, und streckte eine Hand aus, die Handfläche zeigte dabei nach vorne. Das war zwar nicht gerade ein universelles Friedenszeichen, aber die Menschen hatten festgestellt, dass es fast überall verstanden wurde.
    Der Mardukaner plapperte auf sie ein, und sie nickte. Diese Geste war für ihn genau so bedeutungslos wie die Handbewegung, mit der er auf das tote Tier wies. Es mochte sein, dass er wütend war, weil sie sein Haustier getötet hatten, oder dankbar dafür, dass sie ihm das Leben gerettet hatten. Ihr Toot versuchte sich an der Sprache; Kosutic erhielt allerdings nur einen Null-Code. Die hier übliche Sprache besaß nur wenig Ähnlichkeiten mit dem Fünfhundert-Wort-Kernel, den sie in ihre Toots geladen hatten.
    »Ich brauche O'Casey hier vorn – schnell«, subvokalisierte sie in ihr Kehlkopfmikro.
    »Wir sind schon unterwegs«, erwiderte Pahner. »Zusammen mit Seiner Hoheit.«
    Wieder hob Kosutic die Hand und schaute dann über ihre Schulter. Während sie das tat, stellte sie fest, dass die beiden Perlkugelgewehre und die Plasmakanone immer noch auf den anscheinend friedlichen Besucher gerichtet waren.
    »Die Waffen senken! Aber haltet sie weiter in den Händen!«
    Als sie knirschende Schritte auf dem kiesartigen Boden hörte, drehte sie sich ein wenig zur Seite und lächelte über den Anblick der Gruppe, die sich ihr jetzt aus der Mitte der Kompanie heraus näherte. Die winzige Stabschefin war hinter den massigen Panzerrüstungen von Pahner und Roger kaum zu erkennen. Und Roger war ringsum von einem Trupp aus dem Zwoten Zug umgeben, der aussah, als sei er bereit, jederzeit die ganze Welt in Schutt und Asche zu legen. Alles in allem sah es aus, als wäre es gut, sich jetzt zu verziehen; und so verneigte sie sich vor dem Besucher, zog sich langsam zurück und fragte sich, wie wohl alles ablaufen werde.

    Eleanora O'Casey war keine ausgebildete Linguistin. Derartige Spezialisten besaßen nicht nur speziell für sie entwickelte Implantate, sie besaßen zudem meistens auch ein gewisses Talent für Sprachen, auf das sich ihre Toots auswirkten. Auf diese Weise ergab sich aus deren Fähigkeiten, fremde Sprachen zu übersetzen, gemeinsam mit der Programmierung der Toots ein synergistischer Effekt. Eleanora hingegen war hier und jetzt auf ein Standard-Softwarepaket und ihr Allgemeinwissen über vernunftbegabte Spezies angewiesen. Damit gab es in dieser Gleichung entschieden zu viele Falls oder Vielleichts.
    In der Region rings um den Raumhafen gab es als Zeichen dafür, dass man friedlich verhandeln wollte, eine Bewegung, die mit allen vier Armen gleichzeitig ausgeführt wurde. Bedauerlicherweise gab es zahlreiche verschiedene Variationen davon, um Nuancierungen vornehmen zu können – nichts davon war in den Erklärungen allzu deutlich beschrieben worden –, und sie besaß nur zwei Arme.
    Da ging also gar nichts.
    Neugierig betrachtete D'Nal Cord das kleine Wesen, das vor ihm stand. Alle Angehörigen dieses Stammes – sie sahen aus wie Basik , mit ihren zwei Armen und ihrem wippenden Gang – waren klein und anscheinend schwach. Dennoch verschmolzen die meisten von ihnen mit dem Hintergrund, als würden sie regelrecht ein Teil davon werden. Wahrscheinlich war das ein Effekt ihrer sonderbaren Bekleidung, doch es war auch sehr verwirrend. Und irgendeine Waffe oder irgendeine Form der Magie hatte das große Flar getötet.
    Und beides zeugte von großer Macht. Und da dieses Flar ihn beinahe getötet hatte, bedeutete das eine Asi -Schuld. In seinem Alter!
    Das fremde Wesen verneigte sich in fast angemessener Art und Weise und plapperte dann in einer sonderbaren, gutturalen Sprache auf ihn ein. Es klang anders als die Worte, die diese Wesen untereinander verwendet hatten.

    »Ich suche denjenigen, der das Flar getötet hat«, antwortete er und deutete auf den aggressiven Herbivoren. Diese Tiere vergruben sich tagsüber in den trockenen Hügeln, und ihn, D'Nal Cord, hatte Artacs Licht geblendet, das der Sand zurückwarf. Ihm hatten die Hitze und die Trockenheit zu schaffen gemacht, und, um der Wahrheit die Ehre zu geben, auch sein Alter. Er hatte die Vertiefung rings um den Schnorchel nicht bemerkt, und er hatte diese Begegnung nur überlebt, weil es ein bösartiger, einzelgängerischer Bulle war, dem keine Herde dabei half, ihn zu töten. Und weil ein Fremder ganz altruistisch eingegriffen hatte.
    Verdammt sollte er sein!
    Der kleine Fremde, der vor den anderen stand, ergriff wieder das Wort.
    »… töt …

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