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Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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sich die Decke über uns immer weiter entfernen. Ich konnte die Felsstruktur über uns schon nicht mehr erkennen.
    »Schaut mal nach oben«, rief ich.
    Während die anderen stumm vor Überraschung gen Himmel blickten, ja, man konnte jetzt wirklich fast Himmel dazu sagen, drehte ich mich noch einmal nach hinten um, wo wir hergekommen waren. Doch niemand folgte uns. Ich erkannte nur eine große Weite und Leere.
    »Das glaub ich beinah nicht«, murmelte Tommy. »So etwas kann man nicht künstlich erzeugen, jedenfalls nicht mit den technischen Mitteln, die uns heute zur Verfügung stehen.«
    »Du meinst«, flüsterte Sanne, »dass jemand aus der Zukunft auf der Erde war und dies hier hinterlassen hat?«
    »Vielleicht stammt es auch aus der Vergangenheit. Es gab Kulturen, von denen man heute noch nicht weiß, woher sie ihr Wissen hatten. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass irgendeine davon über eine Energietür verfügt hätte.« Er lachte laut auf. »Das hätte Erich von Däniken gefallen!«
    »Wer ist das denn?«, fragte Janine.
    »Das ist ein ziemlich berühmter Mann, der glaubt, Beweise dafür gefunden zu haben, dass viele Rätsel unserer Erde von Außerirdischen hinterlassen worden sind.«
    »Außerirdische?« Janine blieb entsetzt stehen. »Was ist,wenn hier wirklich so fürchterlich aussehende Monster aus dem Weltall auf uns lauern? Hast du mal Alien gesehen? Ich konnte nächtelang nicht schlafen nach diesem Film! Bitte sag nicht, dass du glaubst, diese Welt hier ist von Außerirdischen geschaffen!«
    Janine hatte es geschafft, auch Sanne Angst einzujagen. Sie stand mit weit aufgerissenen Augen da, und die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Tommy spürte die Angst der Mädchen – und vielleicht auch meine, denn ich musste plötzlich so dringend aufs Klo, dass es wie ein Albtraum war – und er reagierte so ruhig und umsichtig, dass wir ihn am liebsten alle angefasst hätten, nur um etwas von seiner Stärke abzubekommen.
    »Freunde, ich möchte, dass ihr nachdenkt. Wenn uns jemand überfallen will, dann tut er es sofort. Warum sollte er warten? Und dann denkt doch mal an die Rätsel mit der Holografie und der Tür, die sind doch nun wirklich nicht dafür gemacht, jemanden hier nur hineinzulocken und dann aufzufressen. Das hat mit Intelligenz zu tun. Und ich möchte nicht schon wieder damit anfangen … «
    »Ja, ja«, sagten wir alle ergeben. »Jever und Lazy … !«
    »So ist es. Wir gehen jetzt weiter und sehen, was uns dort vorne erwartet. Habt keine Angst. Wenn ihr wollt, gehe ich vor.«
    »Tommy … «, druckste ich herum.
    »Ja?«
    »Ich muss ganz nötig!«
    »Und ich hab Durst!«, sagte Janine.
    »Und ich Hunger«, ergänzte Sanne.
    Tommy lachte. »Alles sehr menschliche Bedürfnisse! Ich denke, da vorne ändert sich die Landschaft, vielleicht kannst du da mal verschwinden, und außerdem könnten wir dort mal eine Rast einlegen. Da wird auch mein Rucksack ein bisschen leichter. Ich bin froh, wenn ich das ganze Zeugs nicht mehr schleppen muss, obwohl … « Er stockte und ich wusste, was er sagen wollte: Wir sollten uns das Wasser besser einteilen, weil wir ja nun wahrlich nicht wussten, wie lange wir hier drinbleiben und wann wir wieder einen Ausgang finden würden. Aber als ich in meinen Gedanken so weit gekommen war, fiel mir ein, dass diese Äußerung den Mädchen sicher wieder Angst gemacht hätte, und ähnliche Gedanken musste auch Tommy haben, denn er sagte: »… es macht mir nicht viel aus, und außerdem können wir uns ja abwechseln.«
    Da hatte er ja gerade noch mal die Kurve gekriegt! Tommy und ich wechselten einen verschwörerischen Blick. Dann gingen wir langsam weiter.

DER SEE
    A uf einmal ging alles sehr schnell. Mit jedem Meter, den wir vorankamen, wurde das fast schwarze Blau in der Ferne intensiver, wurde der Himmel über uns weiter. Und noch etwas änderte sich: Auf einmal sahen wir rechts und links wieder ein Ende dieses unglaublich weiten Raumes. Ich stieß Tommy an und zeigte ihm das Phänomen.
    »Schau mal, der Raum wird wieder kleiner!«
    Zuerst war nur an der abweichenden Färbung zu erkennen, dass der Horizont sich veränderte, doch dann schälten sich undeutliche Umrisse in der Ferne heraus, die sich schnell zu merkwürdig gezackten Linien verdichteten.
    »Was ist denn das?«, fragte Sanne.
    »Sieht aus wie Berge«, antwortete Tommy.
    Schweigend und unsere Blicke auf den seitlichen Horizont gerichtet, setzten wir weiter einen Fuß vor den anderen. Nur wenige Minuten später

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