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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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annehmen, dass er irgendwo unter seiner Hose verborgen war. Daran durfte ich jetzt wirklich nicht denken und so sagte ich nichts.
    » Willst du wissen, wo meiner ist?«, fragte er neckend, und ich spürte, wie mir vom Hals aufwärts die Röte ins Gesicht kroch. Er beugte sich über mich, strich mir die Haare über die Schultern und fuhr mit einem Finger an meinem Kinn entlang. Ich wusste, wie es sich anfühlte, wenn er sich an mich drückte, und meine logischen Gedanken lösten sich weitgehend in Luft auf.
    » Nein«, sagte ich mit wenig Überzeugung, verloren in seinen Augen.
    » Ich will aber wissen, wo deiner ist«, flüsterte er, seine Lippen dicht an meinen.
    Bei der Vorstellung von seinen Händen unter meiner Bluse und auf meiner Haut bekam ich weiche Knie. » Ähm«, sagte ich und hatte große Mühe, mir nicht hier und jetzt die Bluse vom Leib zu reißen. Konzentrier dich, Morgan, komm schon.
    » Cal hat mich heute Abend gerufen«, platzte es aus mir heraus.
    Seine Hand löste sich von meiner Wange. » Was?« Seine Stimme hallte laut von den Fliesen wider.
    » Auf dem Weg hierher. Er hat mir eine magische Botschaft geschickt. Ich habe sie im Kopf gehört.«
    Hunter starrte mich an. » Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?«
    Ich sah ihn nur an, und da fiel ihm ein, was passiert war, als ich hergekommen war.
    » Richtig. Tut mir leid. Also, was hat er gesagt? Hast du mitbekommen, wo er war? Weißt du, wo er ist? Sag mir alles.« Noch vor wenigen Augenblicken hatte er ausgelassen mit mir geflirtet, jetzt war er angespannt, ganz auf seine Aufgabe konzentriert.
    » Es gibt nicht viel zu sagen«, erklärte ich. » Ich war auf dem Weg hierher, und plötzlich hörte ich, wie Cal ›Morgan‹ sagte. Das ist alles. Ich bin völlig ausgeflippt und habe meine Sinne ausgeworfen, um ihn zu suchen, aber ich habe ihn nirgends gespürt. Ich meine, ich habe gar nichts gespürt. Und das war auch alles, was er gesagt hat.«
    » Weißt du, wo er ist?«, wollte Hunter wissen und packte mich an den Schultern. » Sag mir die Wahrheit.«
    » Was meinst du damit? Ich sage dir die Wahrheit! Ich weiß nicht, wo er ist.« Ich starrte ihn verdutzt an. Wie konnte er glauben, ich würde ihn bei etwas anlügen, was für uns beide so wichtig war?
    » Cal! Dieser Scheißkerl«, rief Hunter aufgebracht und ließ mich los. Er ballte die Hände zu Fäusten und plötzlich war das Badezimmer viel zu klein für seinen Zorn. » Bist du dir ganz sicher, dass er sonst nichts gesagt hat?«
    » Ja. Das habe ich dir doch erklärt.« Ich sah ihn genauso zornig an wie er mich. » Warum behandelst du mich wie eine Kriminelle? Ich hab nichts verbrochen.«
    In seinem Kinn zuckte ein Muskel. Doch er antwortete nicht direkt, sondern bombardierte mich weiter mit einem Kugelhagel aus Fragen. » Fühlst du dich irgendwie anders? Gibt es eine Zeitspanne, an die du dich nicht erinnern kannst? Kommt dir irgendwas verwirrend oder seltsam vor?«
    Ich begriff, worauf er hinauswollte. » Würde ich es nicht merken, wenn er mich mit einem magischen Spruch belegt hätte?«
    » Nein«, antwortete Hunter verächtlich. » Er ist eine hundsmiserable Hexe, aber er weiß mehr als du.« Er sah mir tief in die Augen, als würde sich der magische Spruch darin widerspiegeln. Dann wandte er sich ab. Ich war verwirrt und sauer. Hunters Verhalten kränkte mich und ich verschloss mich vor ihm. Besonders als er wieder zu mir herumschoss und hinzufügte: » Verheimlichst du mir auch wirklich nichts? Du empfindest nicht das idiotische Bedürfnis, ihn zu beschützen, weil er so ein verdammter Aufreißer ist und du ihn immer noch willst, selbst nachdem er versucht hat, dich umzubringen?«
    Mir fiel die Kinnlade runter, und meine Hand fuhr hoch, um ihm eine zu knallen. Doch da ging mir ein Licht auf: Er war eifersüchtig. Eifersüchtig auf meine Vergangenheit mit Cal. Ich stand da, die Hand in der Luft, und hatte Mühe, das alles zu kapieren.
    » Göttin, dieser Scheißkerl!«, sagte Hunter. » Wenn er hier ist, dann finde ich ihn…«
    Und dann?, überlegte ich. Bringst du ihn dann um? Nicht zu fassen, dass Hunter– der coole, reservierte Hunter– sich innerhalb von Sekunden in diesen Wüterich verwandelt hatte, den ich kaum wiedererkannte. Es machte mir Angst.
    » Hey, seid ihr zwei bald fertig da drin?«, rief Sky von draußen.
    » Ja«, antwortete ich, denn ich wollte weg von Hunter. Wie um alles in der Welt war ich bloß auf die Idee gekommen, dass ich mich besser oder sicherer

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