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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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verbliebenen Vampire von der Gruppe trennen und zurückkommen, um nach dem Wächtervampir zu sehen, wodurch sie die Gelegenheit für einen weiteren Überraschungsschlag bekäme.
    Aber nachdem sie mehrere Atemzüge lang still gewartet hatte, ohne etwas zu hören, wusste sie, dass sie keine Zeit mehr verlieren durfte. Auf leisen Sohlen lief sie den Flur zurück bis zum großen Foyer und dann die geschwungene Treppe hinauf. Sie hatte erst den ersten Absatz hinter sich gebracht, als ein markerschütternder Schrei durch das Haus schallte... von unten.
    Verdammt!
    Was nun?
    Die Vampire waren oben, auch Polidori war mit Sicherheit oben, aber irgendetwas war unter ihr im Gange …
    Im ersten Stock angekommen, zwang Victoria sich, stehen zu bleiben, um zu bestimmen, woher die Gefahr kam. Ihr Nacken war kalt, und ihre Instinkte rieten ihr, weiter die Treppe hinaufzulaufen... Da gellte wieder ein Schrei durchs Haus.
    Laute Schritte ertönten,Türen wurden geknallt und plötzlich strömten Menschen in den Flur.
    »Was ist passiert?«
    »Ist jemand verletzt?«
    »Lady Rockley, sind Sie das?« Diese letzten, an sie gerichteten Worte kamen von einem Mann im Nachthemd mit spindeldürren
Knien, dessen graue Locken platt an einer Seite seines Kopfes klebten.Victoria konnte sich nicht an seinen Namen erinnern - er war ein Gast von Gwendolyns Vater -, und sie hatte nicht die Zeit, ihm eine höfliche Antwort zu geben.
    »Geht zurück in eure Zimmer!«, rief sie, während sie sich an ihm vorbeidrängte und zum nächsten Stockwerk hinaufjagte. »Verriegelt die Türen!« Das würde sie zwar nicht ewig schützen, die Vampire aber zumindest aufhalten. Hoffte sie.
    »Was ist denn,Victoria?«, ertönte Gwendolyns panische Stimme von der nächsten Etage. »Was tust du da?«
    »Geht in eure Zimmer! Verschließt die Türen und holt euch ein Kruzifix oder eine Bibel!« Victoria rannte an ihrer Freundin vorbei, die versuchte, sie an ihrer Pelerine festzuhalten. »Jetzt sofort, Gwendolyn! Tu, was ich sage!«
    Die Eiseskälte in ihrem Nacken hatte nicht nachgelassen, sondern wurde beständig intensiver. Sie waren ganz nahe. »Wo ist Polidori?« Sie blieb abrupt stehen, drehte sich um und brüllte noch einmal: »Wo ist er?«
    Weitere Schreie, noch mehr Türengeknalle, rennende Menschen und lautes, zorniges Gepolter aus einem der Zimmer auf dem Flur.
    »Die letzte Tür«, rief Gwendolyn, bevor sie sich ängstlich an ihre Fersen heftete. »Victoria, was tust du da? Komm zurück!«
    »Lady Rockley!« Das war Mr. Berkley, der ebenso verwirrt wie zerzaust aussah.
    Victoria stürmte an ihm vorbei und weiter den Flur hinunter, während sie sich das Gehirn zermarterte, wie sie ohne das Überraschungsmoment auf ihrer Seite gegen einen Wächter und zwei Imperiale kämpfen sollte. Und gleichzeitig verhindern, dass die anderen, völlig ahnungslosen Bewohner ihr in die Quere kamen.
Aber das musste sie. Denn ganz offensichtlich hing Polidoris Leben davon ab.
    Etwas fasste nach ihr aus der Dunkelheit, und sie riss sich mit einem unterdrückten Schrei los. »Sebastian!«
    »Sie sind da drinnen. Zwei Imperiale und ein Wächter.«
    »Ich habe sie gesehen; einen Wächter habe ich bereits erledigt. Ich dachte, du würdest, nachdem du mein Zimmer verlassen hattest, zu Polidori gehen und bei ihm bleiben«, zischte Victoria, die bereits auf die Tür zusteuerte.
    »Was zur Hölle hast du vor? Ich sagte zwei Imperiale .« Er zog kraftvoll an ihrem Arm, und sie taumelte überrascht zurück. »Polidori ist nicht dort.«
    »Lass mich los«, knurrte sie wütend und entwand sich seinem Griff. »Auf mich wartet Arbeit.Wo ist er dann?« Victoria sah ihn an und registrierte verblüfft den Ausdruck auf seinem Gesicht. Sie kannte Sebastian nur von seiner ausgeglichenen, charmanten Seite und nicht in dieser erbitterten, wütenden Stimmung. Aber sie hatte hier das Sagen. Nicht er. »Ich tue, was ich tun muss. Erinnerst du dich? Meine Entscheidung - nicht von der Stelle zu weichen und zu kämpfen, anstatt den Schwanz einzuziehen und wegzulaufen.«
    »Du allein gegen zwei Imperialvampire und einen Wächter... Sei doch nicht so töricht. Abgesehen davon versteckt Polidori sich.« Er zeigte auf ein Zimmer gegenüber von dem, in das sie hatte hineinstürmen wollen. »Wer auch immer die Vampire eingelassen hat, verriet ihnen, wo er schläft, und nun durchsuchen sie das Zimmer nach ihm. Draußen sind noch zwei weitere, die die Fenster beobachten.« Er sprach hastig, und seine Worte klangen rau

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