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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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mehr in der Dunkelheit verborgen, und sie konnte ihr tiefes Bernstein und das Interesse, das in ihnen funkelte, erkennen. »Natürlich wolltest du das nicht,Victoria. Zumindest nicht mit Worten. Der Rest von dir spricht jedoch eine andere Sprache.Aber leider muss ich dir mitteilen, dass trotz meiner überaus großen Bereitschaft, dort weiterzumachen, wo wir letzten Sommer aufgehört haben... in einer sehr ähnlichen Umgebung«, fügte er mit einer ausholenden Handbewegung hinzu, »dies nicht der Grund war, aus dem ich in deine Kutsche eingedrungen bin, wie du das ausdrückst. Ich wollte dir lediglich keinen Besuch zu Hause abstatten, aus Sorge, gesehen zu werden -«
    »Von wem?«
    Er zuckte mit den Schultern und spreizte dabei die wohl geformten Finger, die wirkten, als hätten sie noch keinen Tag Arbeit gesehen. »Von irgendwem. Ich weiß nicht, wer oder was da draußen lauert, deshalb halte ich es für besser, wenn wir weiter so tun, als würden wir uns nicht kennen.«
    »Ich denke, du nimmst das nur als Ausrede, um weiterhin aus dem Nichts auftauchen zu können.« Victoria sah aus dem Fenster. »Wir sind fast am Hafen.Wenn es also etwas gibt, das du mir sagen möchtest, dann wäre jetzt der Moment, um mit den Ausflüchten aufzuhören und es bitteschön auch zu tun, Sebastian.«
    »Ich liebe es, dich so nett bitten zu hören. Wenn ich ablehne, wärst du dann vielleicht gewillt, mich anzuflehen? Nein? Das dachte ich mir schon.« Er lehnte sich wieder in seinem Sitz zurück. »Ich habe vergessen, dir noch etwas anderes zu sagen, das
ich über Polidori herausfand, als ich mich um den Tatort kümmerte. Er trug das Zeichen der Tutela. Er war eines ihrer Mitglieder.«
    »Zeichen?«
    »Ein in die Haut geritztes Symbol. Man bezeichnet es als Tätowierung; es wird mit Tinte eingestochen und kann nicht entfernt werden. Er hatte auf seinem Oberarm ein verschnörkeltes T, um das sich eine Schlange windet - das historische Zeichen der Tutela. Der Hund auf dem Amulett dagegen symbolisiert die neue Bewegung, die sich gerade in Italien erhebt.«
    »Jetzt verstehe ich. Diese Vampire und Dämonen waren hinter Polidori her, weil er die Tutela verlassen hatte und sie befürchteten, er könnte ihre Geheimnisse preisgeben.Vielleicht wusste er mehr über Akvans Obelisken, als er in seinen Notizen enthüllt.«
    »Das nehme ich auch an.« Er blickte aus dem Fenster, dann zurück zu ihr. »Als ich damals gebeten wurde, ihm bei seiner Rückkehr nach England behilflich zu sein, hat man mich nicht darüber informiert, dass er zur Tutela gehörte. Das fand ich erst heraus, als ich mich um seinen Leichnam kümmerte.«
    »Aber das bedeutet, dass er derjenige sein könnte, der auf Claythorne das Amulett verloren hat.«
    »Das wäre sehr gut möglich... Es sei denn, es waren noch andere Mitglieder der Tutela anwesend. In diesem Fall hätten sie jedoch nicht derart Angst vor den Vampiren gehabt. Und dann ist da noch eine Sache. Ich bin mir zwar nicht sicher, habe aber den Verdacht, dass Byron ebenfalls einer von ihnen ist.«
    »Lord Byron... Ja, das könnte Sinn ergeben. Byron und Polidori standen sich so nahe, dann sind sie plötzlich keine Freunde mehr, und Polidori verlässt Italien.«
    »Eine Bekanntschaft mit Byron könnte dir helfen, die Tutela
aufzuspüren, denn das muss der wahre Grund sein, weshalb du nach Italien reist. Es sei denn, du willst deinen Kollegen Maximilian besuchen.«
    Sie sah ihn eindringlich an. »Weißt du irgendetwas über Max?«
    »Ich weiß eine ganze Menge über den Mann... Was genau würde dich denn interessieren?«
    »Diese Begriffsstutzigkeit steht dir nicht gut zu Gesicht«, fuhr sie ihn an. Der Geruch von Fisch drang ihr in die Nase, als sie sich dem Meer näherten, und sie hörte das Kreischen der Möwen. Tante Eustacia hatte ihnen eine Passage auf einem Frachter gebucht, der Italien direkt ansteuerte, statt ein Postschiff zu nehmen, das sie von Dover in die Normandie brachte, von wo aus sie dann auf dem Landweg weiterreisen müssten. Sie hoffte, dass sie damit anonym bleiben und während der Überfahrt nicht von der Tutela verfolgt oder auf andere Weise behindert werden würden.
    »Meine Tante hat schon seit Monaten nichts mehr von Max gehört. Ich weiß nicht, wie und woher du deine Kenntnisse bekommst, aber falls du irgendetwas über seinen Verbleib weißt, wünschte ich, du würdest es mir sagen.«
    »Ständig willst du etwas von mir, nicht wahr?« Dann verlosch der letzte Funken Humor auf seinem Gesicht.

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