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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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als die Szenen, die sie zuvor beobachtet hatte. Hier war ein unfreiwilliges Opfer auf Gedeih und Verderb zwei Vampiren ausgeliefert, die ihr, rasend gemacht durch ihre Gier, durch den Geruch von Blut und die Marter zusehen zu müssen, wie von sechzehn anderen getrunken wurde, Hals und Schultern zerfetzten.
    Aber was konnte sie tun? Allein gegen einen ganzen Saal voller Männer, gegen sechs Vampire? Ihr Geist war noch immer umnebelt; ihre Gliedmaßen wollten ihr nicht gehorchen. In dem Moment, in dem jemand entdeckte, dass sie ein Venator war, würde man sie töten, noch bevor sie ein letztes Mal Luft holen konnte.
    Sie richtete den Blick wieder zur Estrade und sah, dass das Mieder der Frau zerfetzt war und eine weiße, blutüberströmte Brust hüpfte und schaukelte, während sie sich wand und wehrte. Diese Vampire bissen nicht behutsam zu; sie waren ausgehungert, also zerfetzten, verstümmelten und zerstörten sie. Die Schreie der Frau wurden gedämpfter, ihr Stöhnen verklang. Der Gestank von Blut schwängerte die Luft, und der Sprechchor hielt weiter an.

    Jetzt erst bemerkte Victoria, dass auf der anderen Seite der Empore eine weitere Frau war. Zwei Vampire teilten sie sich, doch sie kämpfte nicht mit derselben Heftigkeit gegen sie an, wie es die erste getan hatte. Ihr Fleisch war zerrissen, Blut strömte ihren Hals und ihren Busen hinab, und sie schrie. Dann fühlte Victoria plötzlich einen mächtigen, harten Ruck an ihrem Arm.
    Sie riss sich von Alvisi, dessen Gesicht fanatische Entschlossenheit ausdrückte, los und prallte gegen einen anderen Mann, der sie nach vorn stieß.Victoria machte einen Ausfallschritt zur Seite und holte mit der Faust aus, als sie bereits dem nächsten gegenüberstand. Egal wohin sie sich auch drehte, stand irgendein Mann, der ihr den Weg versperrte, um sie in Richtung Estrade zu treiben.
    Der Gesang hielt an, während Victoria versuchte, sich durch die menschliche Mauer zu kämpfen, aber es waren zu viele. Sie wurde gedrängt und gestoßen, gezerrt und gezogen. Sie trat um sich und versuchte, sich zu befreien, aber der süße Geruch war wieder in ihrer Nase, und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie konnte ihre vis bulla nicht berühren, konnte nicht aufrecht stehen; sie erkannte noch nicht einmal mehr, wo sie war.
    Plötzlich griffen Hände, viele Hände nach ihr - zu viele, um sie abzuwehren. Sie fühlte, wie sie hochgehoben wurde, sah, wie das prasselnde Feuer zu ihrer Linken vor ihr wegkippte, dann auf die andere Seite, während sie trat und biss und sich aufbäumte. Plötzlich wurde sie durch die Luft geschleudert; sie landete mit Hüfte, Schultern und Wange auf etwas Hartem, und ihre Wange schmetterte auf den Boden. Der Geruch von frischem Blut drang ihr in die Nase.
    Sie war nur für einen kurzen Moment mit dem Meer aus singenden, fanatischen Gesichtern auf Augenhöhe, dann wurde sie
auf die Füße gerissen.Victoria bekam die Chance, kurz ihre vis bulla zu berühren, bevor sie sich den Vampiren stellte, die bereits auf sie zukamen. Sie kickte, wich aus, schlug mit den Fäusten auf sie ein, traf zu ihrer Befriedigung einen von ihnen ins Gesicht. Dann fasste sie nach hinten, um einen Pflock aus ihrem Haar zu ziehen, doch jemand packte ihre Arme und zog sie nach unten. Sich nur vage bewusst, dass dazu zwei Vampire nötig gewesen waren, einer an jedem Arm, duckte sie sich und versuchte, sich loszureißen.
    Ihre Griffe waren zu stark; sie konnte sie nicht brechen. Sie konnte ihre Pflöcke nicht erreichen, und auch nicht ihr Weihwasser, ihr Kruzifix... Überall an ihrem Körper waren Hände, die an ihrem Kleid zerrten, an ihren Armen, Beinen, ihren Brüsten. Sie spürte, wie ihr der Kopf an den Haaren zur Seite gezogen wurde, wie ihre Frisur sich auflöste und ihr Hals entblößt wurde. Das dumpfe, metallische Aroma von Blut im Atem des Vampirs, der ihr am nächsten war, füllte ihre Nase und verdrängte sogar den hypnotischen Geruch des süßlichen Rauchs.
    Als seine Zähne sich in ihren Hals gruben, war es fast schon eine Erleichterung.

Kapitel 11
    Zwei rettende Türen
    Z ähne bohrten sich in ihr Fleisch, einmal, zweimal, dann ein drittes Mal. Victoria fühlte einen Strom warmen Blutes über ihren Halsansatz und durch die Kluft zwischen ihren Brüsten sickern, das weiche, einlullende Gefühl von Erlösung... eine behagliche Benommenheit, die sie verlockte, loszulassen.
    Aber sie konnte nicht aufhören, zu kämpfen; ihr Körper wurde bewegt und gekippt, während sie sie

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